Schwarzenau. Der TuS Schwarzenau freut sich über einen gut laufenden Sportbetrieb. Bei der Hauptversammlung wird die Ehrenmitgliedschaft diskutiert.

Der gesellschaftliche Trend geht zur Unverbindlichkeit – und dies bekommen auch Sportvereine zu spüren. Diesen Schluss zog Thomas Milde, Vorsitzender des TuS Schwarzenau, aus der Entwicklung der vergangenen Jahre. Die ist beim Turn- und Sportverein mit einem kontinuierlichen Sinken der Mitgliedszahl auf inzwischen 440 verbunden, aber mit einer gestiegenen Nachfrage nach zeitlich befristeten Kursen, die nicht zwingend mit einer Mitgliedschaft verbunden sein müssen. „Die Leute nehmen eher die Kurse mit zehn Einheiten wahr als die wöchentlichen Übungsstunden unserer Gruppen“, stellt Milde fest.

„Petite Fleur“ wird zu „Minuet“

Kurse stehen und fallen mit den Übungsleitern, von denen der TuS 17 in seinen Reihen hat. Neu dabei ist Xenia Richstein, die zweimal wöchentlich zum Yoga bittet und am 25. Februar mit Piloxing startet. Auch sonst ist viel los in der schmucken Turnhalle, deren Belegungsplan ausgeschöpft ist. „Vormittags ist noch was frei“, schmunzelt die Geschäftsführerin Silvia Weikert.

Die Gruppe „Lotusblüten“, hier bei der Matinee in Bad Laasphe im Jahr 2019, vereint die ganze jungen Tänzerinnen.
Die Gruppe „Lotusblüten“, hier bei der Matinee in Bad Laasphe im Jahr 2019, vereint die ganze jungen Tänzerinnen. © Florian Runte

Neben dem im FC Ebenau aufgegangen Fußball ist Jazzdance längst die zweite „Kernsportart“ des Vereins. Fünf Gruppen sind hier aktiv, wobei sich „Petite Fleur“ im Zuge eines Übungsleiterwechsels – Michelle Sittler und Lisa Born lösten Julia Knau ab – nun in „Minuet“ umbenannt hat.

Wiebke Siegel (r.) ist 2019 Trägerin des Schwarzen Gürtels im Taekwondo
Wiebke Siegel (r.) ist 2019 Trägerin des Schwarzen Gürtels im Taekwondo © Verein

Im Taekwondo gibt es mit Wiebke Siegel eine neue Schwarzgurtträgerin, aus der 15-köpfigen Leichtathletikgruppe stachen Johanna Wiedersprecher und Hanna Kurzal mit großen Erfolgen im Wittgensteiner Schülercup hervor. Ansonsten gibt es je zwei Turn- und Gymnastikgruppen, Volleyball und Tennis.

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Ob sich der „weiße Sport“ wieder etabliert, bleibt abzuwarten. Nach der aufwendigen Platzsanierung in 2018 blieb die Resonanz unter den Erwartungen. „Wir brauchen mehr Werbung, mehr Unterstützung und vor allem einen Trainer, damit die Freude erhalten bleibt“, hieß es aus der Versammlung. Die Zusammenarbeit mit dem Nachfolger der Tennisschule Löcherbach zerschlug sich wegen einer zu geringen Teilnehmerzahl und zu hohen Kosten, nun will sich der Vorstand nach einer Alternative umsehen.

Matthias Engelhard übernimmt den Posten von Sophie Knau

Apropos Vorstand: Der bleibt fast unverändert. Einstimmig wiedergewählt wurden der Vorsitzende Thomas Milde, der stellvertretende Vorsitzende Pierre Bauer, die Geschäftsführerin Silvia Weikert, der stellvertretende Geschäftsführer Thorsten Vogt sowie der Kassierer Volker Dreisbach. Neu besetzt wurde der Posten des stellvertretenden Kassiers. Matthias Engelhard übernahm die Nachfolge von Sophie Knau. Als Beisitzer wurden Daniel Belz, Sebastian Belz und Sebastian Marburger bestätigt.

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Solide aufgestellt ist der Verein in Sachen Finanzen. Reichtümer verwaltet der TuS nicht, doch die Rücklagen erhöhte er um einen mittleren dreistelligen Betrag. Auch, weil der Vorstand rührselig in Sachen Fördergelder und Sponsorenakquise war. Von den Banken etwa gab es über 1000 Euro Zuschüsse für die neuen Fenster in den Umkleidekabinen, vom „1000x1000“-Programm profitierten die Schwarzenauer zwei Mal, das Rabattprogramm einer Supermarktkette brachte immerhin einen neuen Laptop. Der Rückbau des nicht mehr benötigten Rasenplatzes beim Fußball – in Elsoff und Beddelhausen hat der FC Ebenau zwei weitere Rasenplätze – spart zudem die jährlichen Kosten für die Pacht.

Heizungsanlage soll erneuert werden

Und was ist für die Zukunft geplant? Im Zuge des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ spekuliert der Verein auf eine Zuschüsse bei der Modernisierung der Heizungsanlage der Turnhalle, die für 20.000 Euro von Öl auf Gas umgerüstet werden könnte. Außerdem soll mittelfristig der Ascheplatz saniert werden. Zur Finanzierung könnte auch das Public Viewing beitragen, dass der Verein zur Fußball-EM im Sommer in der Schützenhalle organisieren wird. Die gemeinsam mit dem Schützenverein organisierte Veranstaltung „Herbst Live“ war ein Erfolg und soll wiederholt werden, allerdings erst wieder 2021.

Der Ascheplatz in Schwarzenau soll mittelfristig saniert werden.
Der Ascheplatz in Schwarzenau soll mittelfristig saniert werden. © Florian Runte

Nach und nach soll das Turnmaterial erneuert werden, das bereits 40 Jahre auf dem Buckel hat – ein Sack neuer, bunter Pilatesbälle hängt bereits im Geräteraum. Außerdem will der TuS Schwarzenau in Kürze neue Trainingsanzüge bestellen. In zwei Jahren soll die neue Homepage des Vereins starten, da die jetzige technisch und inhaltlich überholt ist und zudem gehackt worden ist.

Hartmut Otto seit 70 Jahren im TuS Schwarzenau

Bei den Ehrungen stachen die Zahl 70 heraus, die für exakt so viele Jahre Vereinszugehörigkeit auf der Urkunde von Hartmut Otto notiert sind. Dank für 50 Jahre Treue sprach der Vorstand an Fritz Althaus, Karl-Heinz Bender, Hannelore Gernand, Georg Helm, Renate Henkel, Heinz-Georg Heß, Hannelore Hüster, Ernst-Burkhard Kassel, Otto Marburger, Helga Relecker und Rudolf Zoche aus. 40 Jahre im Zeichen des Raben haben Ernst-Rainer Bätzel, Michael Jäsch, Heidrun Klos, Hartmut Otto, Isabell Otto, Bernd Schröder, Wilfried Schweitzer und Maike Schüßler hinter sich. Das Vierteljahrhundert vollgemacht haben Elke Bald, Bastian Belz, Daniel Belz, Dennis Böttger, Anna-Viktoria Heß, Marie-Theres Heß, Anna-Theresa Hobert und Carl-Dominik Zacharias.

TuS Schwarzenau debattiert die Ehrenmitgliedschaft

Den Status eines Ehrenmitglieds, den es ab dem Alter von 70 Jahren und sowie 30 Jahren Beitragszahlungen gibt, hat Christel Bottenberg erreicht. Zur Diskussion gestellt wurde, ob man die Ehrenmitgliedschaft in der jetzigen Form beibehalten sollte – inzwischen beschneidet sie die Mitgliedsbeiträge nämlich in einem nicht unerheblichen Maß.

Einige Mitglieder wandten ein, dass 30 Jahre eine lange Zeit seien und die Ehrenmitgliedschaft nicht angetastet werden solle. Andere sprachen sich für eine Änderung der Regel aus, weil inzwischen viele über 70-Jährige noch lange aktiv sind und dabei weiter laufende Kosten wie Versicherungsbeiträge anfallen. Die Entscheidung wurde zunächst vertagt.