Westfeld. Bei den Westdeutschen Meisterschaften im „Notmodus“ trumpfen die Athleten des VfL Bad Berleburg groß auf.
Es ist in dieser Saison schwierig mit dem Wintersport. Doch jammern hilft nicht – wenn es anders nicht geht, müssen alternative Formate her. Der Westdeutsche Skiverband stauchte die Landesmeisterschaften am Wochenende notgedrungen auf einen Wettkampf (statt zwei) zusammen, der sich über zwei Tage und Orte erstreckte.
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Auf der Biathlon-Anlage in Neuastenberg gibt es einen Schießstand, aber es fehlte Schnee – hier wurde also am Samstag geschossen. Im Skilanglaufzentrum Westfeld gibt es Kunstschnee, aber keinen Schießstand. Hier wurde – auf Basis der „Ringserie“ (200 Schuss) vom Samstag – ein Verfolgungsrennen gelaufen. Pro Treffer, der am Vortag zum besten Schützen der jeweiligen Klasse fehlte, gingen die Athleten drei Sekunden später in die Spur.
Der Charakter eines Biathlon-Rennens mit dem Schießen bei hohem Puls fehlte natürlich. „Wir müssen jeden Strohhalm packen, den wir kriegen können“, sagt Jürgen Wirth aus dem WSV-Trainerteam: „Es hat dennoch sportlichen Wert. Nur so ähnlich wie bei der Nordischen Kombination, wo auch erst die eine und dann die andere Disziplin kommt. Und wenn die Sportler mal die ganze Strecke durchlaufen, bringt es auch neue Erkenntnisse.“
Zwei Verbandsmeister-Titel gingen an den VfL Bad Berleburg. Eigentlich sogar drei. Maximilian Breudel (Schülerklasse 13) hatte in der Loipe Mühe, seinen 27-Sekunden-Vorsprung auf Felix Witten zu verteidigen; rettete fünf Sekunden.
Kampf um den Nachwuchs
Witten wäre normalerweise in der S12 separat gewertet worden. Um ihm einen konkurrenzlosen ersten Platz zu ersparen, wurden die Klassen zusammengelegt. Bei insgesamt nur 27 Teilnehmern lässt sich festhalten: Die Biathlon-Vereine müssen trotz hoher TV-Präsenz ihrer Sportart um Nachwuchs kämpfen.
Am besten besetzt war die Klasse der Schülerinnen 12/13 mit zehn Mädchen. Hier startete Lotta Bultmann vom VfL nach dem Schießen von Platz sechs, doch in der Loipe war sie für niemanden zu halten. Mit 11:23 Minuten Gesamtzeit betrug ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte Charlotte Grosche (Winterberg) fast zwei Minuten. Sowohl die Lauftechnik als auch die Ausdauer passten.
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„Lotta ist ehrgeizig und hat gut trainiert“, freut sich Wirth. Dritte dieser Klasse wurde VfL-Läuferin Suvi-Nelli Dickel. – Die Resultate des VfL im Überblick:
Schüler 12/13: 1. Maximilian Breudel 12:56 Minuten Gesamtzeit (Laufzeit plus Startrückstand nach 157 von 200 Ringen); 2. Felix Witten 13:51 Minuten (148) – Schüler 11: … 4. David Schmidt 12:26 Minuten (159) – Schülerinnen 14/15: … 4. Kiara Dickel 28:29 (146) – Schülerinnen 12/13: 1. Lotta Bultmann 11:23 (168); … 3. Suvi-Nelli Dickel 13:28 (173); … 6. Sophia Janson 13:53 (180).