Todtnau. Beim Biathlon-Deutschlandpokal am Notschrei läuft Lisa Witten vom VfL Bad Berleburg auf den 5. Platz. Ansgar Klein und Lena Müsse im Mittelfeld.
So etwas nennt man gemeinhin eine gemischte Bilanz. „Es waren keine enttäuschenden Leistungen dabei“, fasste Steffen Richter, Biathlon-Trainer des VfL Bad Berleburg, die Resultate der Wittgensteiner Skijäger beim Deutschlandpokal am Notschrei-Pass im Schwarzwald zusammen. Er ergänzte: „Ausreißer nach oben aber auch nicht. Es haben alle das gezeigt, was sie drauf haben.“
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Für Lisa Witten bedeutet dies, dass sie den Besten in ihrem Jahrgang, der Jugend I (Altersklasse 17), zumindest an guten Tagen im Nacken sitzen kann. Das Wochenende lief aber durchschnittlich, was unter 16 Mädchen Platz 6 und 5 bedeutete.
Zur „Halbzeit“ des Einzel-Rennens über 10 Kilometer war Witten auf Podestkurs, weil sie das erste Stehend- und Liegendschießen jeweils fehlerfrei beendete. In der zweiten Rennhälfte verfehlte sie aber vier von zehn Scheiben, was wie bei den Profis gravierend bestraft wird – 45 Sekunden je Fehler bedeuteten drei Minuten mehr und Platz 6. Bei einer Gesamtzeit von 36:11,9 Minuten rangierte Witten am Ende 2:28 Minuten hinter Tagessiegerin Charlotte Gallbronner (DAV Ulm).
Auch am Sonntag war Witten auf der Kunstschnee-Loipe läuferisch im Mittelfeld unterwegs und wäre mit einer perfekten Schießleistung auf dem Podium gewesen. Ein Schießfehler im 6-Kilometer-Sprint bedeutete Platz 5. In der Gesamtwertung kletterte sie auf Rang 9 und hat Anschluss nach oben.
Sekunden bleiben am Schießstand liegen
Für die Jungen in der Altersklasse 16 waren 11,5 Kilometer im Einzel und 6,9 Kilometer ausgeschrieben. Am Schießstand erging es Ansgar Klein mit sieben bzw. drei Fehlern ähnlich wie vielen Konkurrenten, doch anders als häufig als in den vergangenen Jahren wies er unterdurchschnittliche Laufzeiten auf, was Platz 14 und 17 (von 21) bedeutete.
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Doch es ist nicht so, dass Klein beim Ausdauer-Training geschludert hätte. Die vergleichsweise lange Verweildauer am Schießstand schlug bei ihm auf die Gesamtzeit durch. „Bei der Zeit bis zur Schussabgabe und beim Schultern der Waffe ist noch Potenzial nach oben“, sagt Steffen Richter, der erklärt: „Wir halten es so, wie es der Gerald Hönig bei den Profis propagiert: Sicherheit geht vor Schnelligkeit. Da gibt es aber immer auch andere Ansichten, darüber wird immer viel diskutiert.“
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Ähnlich wie bei Klein verhalte es sich bei Lena Müsse. Die Birkelbacherin, die wie Ansgar Klein zur Jugend 16 zählt und ihr erstes Jahr mit dem Kleinkaliber-Gewehr bestreitet, sortierte sich auf den Plätzen 17 und 20 im Mittelfeld ihrer Klasse ein. „Das ist für sie ein vernünftiges Ergebnis“, sagt der Trainer. Bei der Betrachtung des Rückstands zur Spitze gilt für ihn bzw. den Westdeutschen Skiverband: Zehn Prozent Zeitdifferenz sind im Rahmen, um Anschluss zu halten. „Bei Ansgar und Lena waren es 13 und 11,5 Prozent. Das Ziel ist also für beide noch erreichbar.“
Lilli Bultmann schont sich noch
Ruhe bewahren ist derweil das Gebot der Stunde für Lilli Bultmann. Die Bad Berleburgerin, im Vorjahr in ihrer Altersklasse Gesamtsiegerin der Wettkampfserie, musste zuletzt aus gesundheitlichen Gründen länger im Training pausieren und verzichtete deshalb auf den Start im Schwarzwald. Sie will in zwei Wochen beim Deutschlandpokal in Oberhof wieder eingreifen, wo die Weltcup-Strecke genutzt wird.
Bis dahin müssen die Wittgensteiner Nachwuchs-Athleten mangels Schnee wieder auf Skirollern trainieren. „Alle Stützpunkte haben wenigstens irgendeine zwei-Kilometer-Runde mit Kunstschnee, nur wir sind wieder die Deppen der Nation“, stellt Richter fest: „Zusammen mit Hessen und Niedersachsen. Die haben auch nichts.“
Aus dem im Rothaargebirge bislang kaum stattfindenden Winter will er aber keine grundsätzliche Tendenz ableiten. „Anfang der 90er Jahre hatten wir hier auch mal drei miserable Winter hintereinander, in denen wir jeweils nur einen Schnee-Wettkampf hatten.“