TuS Erndtebrück: „Das Schutzschild Rubio Doblas ist nun weg“
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Erndtebrück. Nach seinem Rücktritt beim TuS Erndtebrück legt Alfonso Rubio Doblas seine Gründe offen. Das Amt des Sportlichen Leiters hat er weiter inne.
Es ist eine Entscheidung, die am Ende des Tages doch etwas überraschend schnell kam: Alfonso Rubio Doblas ist als Trainer des TuS Erndtebrück zurückgetreten und wird von Michael Müller an der Seitenlinie beerbt.
Überraschend deshalb, da – die peinliche 1:7-Niederlage gegen den Holzwickeder SC ausgenommen – in den letzten Spielen eigentlich ein deutlicher Aufwärtstrend der Wittgensteiner in der Oberliga zu erkennen war. Immerhin holte die Elf vom Pulverwald aus fünf Spielen zehn Punkte.
Neuer Impuls für das Team
„Wichtig war es den Anschluss zu den Nichtabstiegsrängen nicht zu verlieren. Das haben wir geschafft. Wir haben jetzt noch drei richtig wichtige Spiele bis zur Winterpause, da wollte ich der Mannschaft einfach nochmal einen neuen Impuls geben“, sagt Alfonso Rubio Doblas selbst über seinen Ausstieg. Bereits vergangene Woche Donnerstag habe er sich in einem intensiven und positiven Gespräch mit dem Abteilungsleiter Dirk Beitzel ausgetauscht, verschiedene Szenarien durchgesprochen und die Hinrunde analysiert.
„Wer mich kennt weiß, dass ich mich immer zu einhundert Prozent mit den Vereinen, in denen ich arbeite, identifiziere. Es ging nun darum, die letzten Prozent herauszukitzeln. Wir haben über den Tellerrand geblickt und sind zu dieser Entscheidung gekommen“, so der ehemalige Trainer, der aber weiterhin seiner Tätigkeit als Sportlicher Leiter am Pulverwald nachkommen wird. „Das der Verein mir da weiterhin das Vertrauen gibt, zeigt mir, dass ich gute Arbeit leiste. Das Verhältnis zum Vorstand ist überragend.“
Vertrauen in die Arbeit
In der Tat ist dies ein unübliches Verfahren, was auf jeden Fall für Rubio Doblas spricht. In der Regel wird ein zurückgetretener Trainer aus jeder Position im Verein entfernt.
„Das zeigt mir, dass die Leute etwas von mir halten. Nun ist aber erstmal die Mannschaft gefordert. Das Schutzschild Rubio Doblas ist nun weg. Es gibt keine Ausreden mehr“, nimmt der 43-Jährige, der das Ziel Klassenerhalt als absolut realistisch einschätzt, die Mannschaft in die Pflicht. „Wenn das gelingt, habe ich dazu auch meinen Teil beigetragen. Der TuS Erndtebrück gehört in die Oberliga.“
Und mit diesem Credo wird Rubio Doblas nun auch seine nächsten Aufgaben angehen. Die Kaderplanung für die kommende Saison habe nun Vorrang. Zwar wisse der 43-Jährige noch nicht, mit welchem Etat man am Pulverwald planen könne, doch soll dies seinem Verhandlungsplan nicht im Wege stehen. Viel eher will er sich nun noch etwas Zeit lassen und den derzeitigen Kader analysieren. „Wir müssen nun sehen, wie wir das Team verbessern können. Wir suchen auf jeden Fall noch nach Linksfüßen, wollen aber auch gerne Spieler aus der Region dazu bekommen. Auch nach speziellen Spielertypen wird Ausschau gehalten. Außerdem haben wir eine vielversprechende Jugendarbeit.“
Wie die Vereinsplanung mittelfristig jedoch aussieht, vermochte der 43-Jährige genau so wenig zu prognostizieren, wie die Planungsstand rund um die Reaktivierung der zweiten Mannschaft.
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„Das habe ich aus meinen Händen gegeben“, so der Sportliche Leiter, der noch einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 am Pulverwald besitzt. Fest steht für Rubio Doblas jedoch eine Sache: „Solche Bedingungen wie in diesem Jahr wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Natürlich müssen wir für beide Ligen planen, was es nicht einfacher macht, aber ich bin da optimistisch.“
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