Bad Berleburg. Der VfL Bad Berleburg beendet seine Negativserie mit einem 2:1-Sieg. Änderungen bei Einstellung, Aufstellung und Taktik tragen zum Erfolg bei
Abwärtstrend gestoppt, Distanz nach unten auf drei Punkte vergrößert: Entsprechend laut jubelten die Fußballer des VfL Bad Berleburg, als sie am Sonntag den 2:1 (1:0)-Sieg gegen den SV Hüsten über die Zeit gerettet hatten. Dabei spielte nicht nur die jüngste Negativserie mit drei klaren Punktspiel-Niederlagen eine Rolle, sondern auch die tagesaktuellen Umstände. Hüsten war als Tabellenvierter angereist, dazu musste der VfL kurzfristig seinen Mittelfeld-Lenker Benedikt Schneider ersetzen – und mit Hannes Schneider (Sperre) sowie Christopher Geisler (Verletzung) fehlten ja schon zwei weitere defensive Mittelfeldspieler.
„Die Situation hat die Mannschaft noch mal mehr zusammengeschweißt“, ist sich Trainer Martin Uvira sicher, der eine komplett neue Doppelsechs mit Alexander Krowarz und Torben Birkelbach aufbot. Beide machten ihre Sache gut, ebenso wie Vadim Hafner, der als rechter Verteidiger ins Team rückte. Der VfL agierte wieder mit einer Viererkette, womit die Mannschaft besser zurechtkam als mit der Dreier- bzw. Fünferkette vor Wochenfrist, als die Abstände oft gar nicht stimmten.
„Zaubermaus“ ackert in der eigenen Hälfte
Am wichtigsten war jedoch die gegenüber der 0:3-Pleite in Hünsborn veränderte, bessere Einstellung, mit der sich Bad Berleburg dem Gegner stellte. „Viele haben gesagt, dass wir liefern müssen. Aber das ist, finde ich, nicht das richtige Wort. Ich würde sagen: Wir wollten“, sagte Uvira: „Die Körpersprache war anders. Wir sind als Mannschaft aufgetreten.“
Ein Beispiel dafür war das 1:0, das seinen Ursprung 20 Meter vor dem eigenen Tor in einer Balleroberung hatte – von „Zaubermaus“ Ahmad Ibrahim. „So weit hinten ist er ja normal nie im Leben“, schmunzelte Uvira, der einen Bilderbuchkonter sah. Ibrahim schickte Kai Dengler steil, der dann Tarek Benyagoub mit einem langen Diagonalball in Szene setzte. Der Hilchenbacher legte auf Yannik Lückel zurück, der eiskalt verwandelte (44.).
Ein weiterer Diagonalball von Ibrahim auf Benyagoub bescherte dem VfL das 2:0 – der Flügelspieler profitierte von einem Stellungsfehler der Hüstener Abwehr und vollstreckte nach technisch starker Ballan- und -mitnahme ins lange Eck (57.).
Dirk Stoltefaut verkürzt für den SV Hüsten
Die Führung war folgerichtig, weil Bad Berleburg in einer an Torraumszenen armen ersten Halbzeit das deutlich gefährlichere Team war. In der zweiten Halbzeit hingegen waren die Gäste aus dem Sauerland am Drücker, die in der 61. Minute nach einer schönen Kombination durch Dirk Stoltefaut verkürzten.
Zwei Mal geriet die Führung des VfL noch gehörig ins Wackeln, doch da war Torwart Christian Badura auf dem Posten – und ansonsten hielt Bad Berleburg die anstürmenden Hüstener mit einer lauf- und kampfstarken Leistung sowie taktischer Disziplin in Schach.
„Dem Team gebührt ein großes Kompliment. Wir müssen diesen Tag genießen“, findet Martin Uvira. Für den VfL geht es Mittwoch im Pokal beim SuS Niederschelden weiter. Bei einem Sieg winkt im Halbfinale ein Heimspiel gegen Erndtebrück.
Aufstellung Bad Berleburg: Badura – Hafner, Uvira, Linde, Arnold – Birkelbach, Krowarz (90. Omar) – Benyagoub, Ibrahim (86. Erdem), Dengler – Lückel (73. Kuhn).
Zuschauer: 98.
Tore: 1:0 Yannik Lückel (44.), 2:0 Tarek Benyagoub (57.), 2:1 Dirk Stoltefaut (61.).
Schiedsrichter: Thorsten Kleiböhmer (SG Vorhalle).
Nächster Punktspielgegner: BSV Menden (A) am Sonntag, 14.30 Uhr.