Bad Freienwalde. Eine Woche vor dem Deutschen Schülercup bestreitet das SCR-Team einen Härtetest an der Oder. Die Laufform stimmt, das Springen läuft durchwachsen.

Um Wettkampfpraxis in der Vorbereitung auf die Winter-Wettkämpfe innerhalb eines größeren, ausgeglichen besetzten Teilnehmerfeld zu sammeln, muss ein Athlet in der Nordischen Kombination manchmal weite Wege zurücklegen. Für die Teilnahme am Auftakt des Nord-Cups, bei dem die Sportler aus den Bundesländern in Nord- und Mitteldeutschland starten, legten die Aktiven des SC Rückershausen 600 Kilometer zurück – bis nach Bad Freienwalde an der Oder, nahe der polnischen Grenze, dem nördlichsten aller deutschen Skisprungzentren. Die dortigen Schanzen am Papengrund wurden vor zwei Jahren der deutschen Skisprung-Lichtgestalt Helmut Recknagel gewidmet.

Das WSV-Team in Bad Freienwalde: v.l. Anna Himmelreich (SK Winterberg), Ryan Horn (SC Rückershausen), Mika Wunderlich (SC Rückershausen), Jonah Müller (SK Winterberg) und Sean Steenbakkers (SC Rückershausen)
Das WSV-Team in Bad Freienwalde: v.l. Anna Himmelreich (SK Winterberg), Ryan Horn (SC Rückershausen), Mika Wunderlich (SC Rückershausen), Jonah Müller (SK Winterberg) und Sean Steenbakkers (SC Rückershausen) © Verein | Verein

Vom SC Rückershausen waren Mika Wunderlich, Ryan Horn und Sean Steenbakkers (alle U15) am Start, die sich einen Bus mit Jonah Müller und Anna Himmelreich vom SK Winterberg teilten, der außerdem mit seinem Trainer Alfred Grosche vertreten war.

Nach sieben Trainingssprüngen auf der Helmut-Recknagel-Schanze (K60) standen zwei Wettkampfsprünge an, ehe es in die Loipe ging. Mika Wunderlich zeigte im Wettkampf zwei ordentliche Sprünge auf 57,5 Meter und bestätigte seine aktuellen Trainingsleistungen – zu mehr als Rang elf nach dem Sprung reichten die Weiten aber nicht. Im als Crosslauf ausgetragenen 3-km-Lauf arbeitete sich Wunderlich mit der schnellsten Laufzeit noch auf Platz drei vor, zeigte wie zuletzt beim FIS-Youth-Cup in Oberhof eine starke Laufform. Pech für ihn war, dass – untypisch bei einem Sprintrennen – beide Sprünge in die Kombinationswertung einflossen, denn so ergaben sich zu große Zeitabstände.

Horn unter den besten Läufern

Darüber ärgerte sich auch Ryan Horn, der nach 59,0 Metern und einem missglückten zweiten Sprung auf 49,5 Metern erst als Neunter auf die Laufstrecke ging. „Leider ist ihm da ein alter Fehler passiert. Beim Absprung, in der Verbindung vom Tisch in den Flug, ist er zu sehr in die Ski gegangen. Dadurch hat sich der Ski seitlich weggedrückt“, berichtet SCR-Trainer Thomas Wunderlich. In der Loipe jedoch dokumentierte Horn seine gute Entwicklung im Ausdauer-Bereich mit der drittbesten Laufzeit, die ihm noch Platz fünf bescherte. Steenbakkers kam mit der Schanze gar nicht zurecht und kam in der Kombination mit der zehntbesten Laufzeit auf Gesamtrang 13, womit der den Wettkampf als Vorletzter beendete.

Der nächste Wettkampf für das U15-Trio steht nun beim Deutschen Schülercup in Isny an. Dafür war die Fahrt an die Oder ein guter Test, denn in Bad Freienwalde waren etliche leistungsstarke Athleten aus den anderen Landesverbänden am Start.