Attendorn. Beim Hallenstadtpokal entwickelt sich im Endspiel ein Krimi zwischen dem Bezirksligisten und dem SV 04 Attendorn. Ein Triumph mit zwei Matchwinnern.

Dieses Turnier hat Lust gemacht auf mehr: Der Fußball-Bezirksligist SC LWL gewinnt den Hallenstadtpokal in Attendorn dank eines 1:0-Sieges im Endspiel gegen den SV 04 Attendorn. Ein Endspiel, das dramatischer kaum hätte enden können.

Volle Halle, tolle Stimmung und ordentlich Emotionen: In der Rundturnhalle war einiges los. Allein dreimal mussten die Schiedsrichter die Rote Karte zücken, um die Gemüter abzukühlen.

Luca Uwe Herrmann trifft, Steffen Sondermann hält für LWL

Stadtpokal Attendorn
Steffen Sondermann und Luca-Uwe Hermann sind die Entscheider im Endspiel um den Stadtpokal Attendorn. © Meinolf Wagner | Meinolf Wagner

In einem packenden Finale setzte sich der Fußball-Bezirksligist gegen Titelverteidiger SV 04 Attendorn mit 1:0 durch. Es waren die beiden besten Mannschaften im Endspiel. An Dramatik waren die letzten zwei Minuten kaum zu überbieten. Kurz zuvor hatte der Attendorner Torhüter Felix Pospischil noch das Glück des Tüchtigen, als er einen langen Ball von Luca Uwe Herrmann vor dem Strafraum den Ball mit der Hand gespielt haben soll. Als der Pfiff ausblieb, tobten die Fans in der Halle. Drei Minuten vor der Schlusssirene war es Torjäger Luca Uwe Herrmann, der einen feinen Pass von Sven Stumpf freistehend zum 1:0 einschob.

Damit nicht genug: 17 Sekunden vor dem Ende zeigte Schiedsrichter Marcel Kaufmann (Hillmicke) nach einem Foulspiel auf den Punkt. Die Chance für den SV 04 Attendorn, wieder ins Spiel zu kommen. Doch LWL-Keeper Steffen Sondermann hatte den Attendorner Alen Kandic von den Beinen geholt. Anschließend hielt er den Schuss von Albin Matoshi und wurde somit zum Matchwinner. Kein Wunder also, dass seine Mannschaft ihn nach Spielschluss in einer blauen Jubeltraube begrub. „Ich bin völlig losgelöst und kann das noch gar nicht fassen“, sagte ein euphorischer Steffen Sondermann nach der Siegerehrung. Auch Spielführer Luca Uwe Hermann war die Freude über diesem Sieg anzumerken: „Nach dem Feldpokal haben wir nun auch in der Halle gewonnen. Wir hatten heute das Momentum auf unserer Seite.“

Stadtpokal Attendorn
Trotz Niederlage im Endspiel nicht unzufrieden: Die Mannschaft des SV 04 Attendorn. © Meinolf Wagner | Meinolf Wagner

Vierter Platz für LWL-Reserve

Den Erfolg im Stadtpokal machte auch die zweite Mannschaft von LWL perfekt, die sich einen starken vierten Platz sicherte. Im vereinsinternen Duell unterlag die Mannschaft von Trainer Milos Mitrovic ehrenvoll mit 1:4. Es war zeitweise ein hartes Stück Arbeit für den späteren Turniersieger. „Mein Team war mehr als im Soll. Es hat sich gezeigt, dass wir eine feine zweite Mannschaft im Verein haben“, lobte Trainer Milos Mitrovic seine Jungs.

Recht realistisch sah der Attendorner Trainer Jasko Selimanjin die beiden Tage in der Rundturnhalle: „Wir haben ein gutes Turnier mit vielen jungen Gesichtern gespielt und gegen einen starken Gegner verloren“, resümierte er. Nur bedingt zufrieden war Yasin Colak, Trainer des Fußball-Bezirksligisten Türk Attendorn: „Wenn man auf der Platte steht, will man gewinnen, das ist doch ganz klar. Dennoch bin ich froh, dass sich kein Spieler verletzt hat.“ Türk Attendorn sicherte sich den dritten Platz durch einen 2:1-Sieg im Neunmeterschießen gegen SC LWL 05 II. Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil brachte es launig auf den Punkt: „Die Weihnachtsfeiertage sind zu Ende gegangen, aber in unsrer Rundturnhalle ging das Feiern weiter.“

Offensivcup geht an SV 04 Attendorn

Schiedsrichter: Patrick Wiegle (FSV Gerlingen), Simon Stracke (SV Rothemühle), Marcel Kaufmann (SV Hillmicke) und Rene Schrottke (TuS Rhode).

Den Offensivcup gewann der SV 04 Attendorn mit 29 Toren.


Nick Heimes (SV 04 Attendorn) holte sich die Torjägerkanone mit sieben Treffern.

Ein besonderes Lob verteilte er an Ausrichter die FSV Helden für die gute Organisation der beiden Tage. Der Verein aus dem Repetal hatte mit seinen 50 Helfern im Hintergrund dafür gesorgt, dass alles rund lief. Drei Rote Karten gab es für Bruce Schmidtke und Marco Ritter (beide SF Dünschede) und Erhan Zengin (FC Attendorn-Schwalbenohl).