Clarholz. Knüppeldick kam es für die SG Finnentrop/Bamenohl im Oberliga-Kellerduell in Clarholz. Zum 1:2 (0:2) kommen gravierende personelle Rückschläge.
War die 1:2 (0:2)-Niederlage in Ostwestfalen nicht schon bitter genug in dieser Situation, wird sie zusätzlich überschattet vom Ausscheiden beider Kapitäne Moritz Kümhof und Christopher Hennes.
Während Kümhof, der gerade erst seinen Vertrag bis 2025/26 verlängert hatte, schon in der 16. Minute vom Feld humpelte, musste sein Stellvertreter Christopher Hennes fünf Minuten vor Schluss vom Rasen getragen werden. Beide Male sah es nicht gut aus. „Wenn diese beiden liegen bleiben und ausgewechselt werden müssen…, ich hoffe nicht, dass etwas kaputt ist“, so Trainer Jonas Ermes.
Moritz Kümhof hatte sich bei einem Pressschlag das Knie verdreht, so eine erste Information zu Verletzung, deren Schwere gestern noch nicht feststand. Ein paar Minuten lang wurde Kümhof auf dem Rasen behandelt, ging dann zur Bank, meldete sich noch mal ins Spiel zurück. Er versuchte es noch, aber es hatte keinen Sinn mehr.
Für ihn übernahm Christopher Hennes die Kapitänsbinde. Der knickte dann kurz vor Schluss um und musste raus. „Wir sind jetzt wohl, bei 13 oder 14 Spielern angekommen, die uns nicht zur Verfügung stehen“, umschrieb Jonas Ermes die Misere, die sich am Sonntag nochmals deutlich zugespitzt hat. Ein Spiel steht für die SG Finnentrop/Bamenohl noch im alten Jahr an, am Freitag geht es nach Ahlen.
Außer Kümhofs Aus musste die SG Finnentrop/Bamenohl in der ersten halben Stunde weitere zwei Rückschläge, in Form von Toren, hinnehmen. Das 1:0 für Clarholz fiel in der 12. Minute nach einem schweren individuellen Fehler der Abwehr, Schütze war Sergio Gucciardo, der den Ball mühelos flach ins lange Eck schieben konnte.
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Nur 14 Minuten später legte Julian Linnemann nach. Auch dieses Tor war vermeidbar, denn der Schütze konnte die Kugel mit einer Kopfball-Bogenlampe über die Bamenohler Abwehr plus Torwart Alex Taach hinweg ins lange Eck heben. Clarholz, das in 16 Spielen zuvor gerade mal 14 Tore erzielt hatte, traf gegen Finnentrop/Bamenohl zwei Mal innerhalb einer Viertelstunde; kein Wunder, wenn der Gast solche Geschenke verteilt. „Auf die zweite Halbzeit bin ich stolz, die erste kotzt mich an“, nahm Ermes kein Blatt vor den Mund.
„Auf die zweite Halbzeit bin ich stolz, die erste kotzt mich an.“
Im zweiten Durchgang kam die SG in der Tat mächtig auf, drückte auf das 2:2 und hatte auch die Chancen dazu. Am Ende reichte es aber nur zum Anschluss, den Nils Marek in der 71. Minute nach einem nicht optimal abgewehrten Victoria-Ball aus dem Hinterhalt erzielte. Die zweite Halbzeit habe gezeigt, was man in Bamenohl seit Wochen erlebe, nämlich was in der Mannschaft drinsteckt, so Ermes hoffnungsvoll.
Sein Debut feierte Marcel Becker, der zuletzt beim TuS Erndtebrück gespielt hatte. „Ich bin ganz zufrieden“, sagte er nach 90 durchgespielten Minuten, „bis auf das Ergebnis.“ Die erste Halbzeit habe man „ein bisschen verpennt,“ in der zweiten Halbzeit dagegen die richtige Reaktion gezeigt. Er halte einiges für möglich mit der Mannschaft, zeigte sich Becker, der in Freudenberg-Alchen wohnt, zuversichtlich. In Clarholz spielte er linker Verteidiger, ist aber flexibel einsetzbar, sowohl defensiv als auch im Mittelfeld. Jonas Ermes: „Wir hatten Marcel ja schon mehrmals im Training hier seit Sommer. Wir wissen, welche Qualität er mitbringt, viel Ruhe am Ball, sehr gefährlicher linker Fuß und eine gewisse Mentalität. Er hat es gut gemacht und wird uns mit Sicherheit weiterhelfen.“ Um auch in Anspielung auf das Verletzungspech an diesem Nachmittag hinzuzufügen: „Dass er heute 90 Minuten spielt, war auch nicht so geplant.“