Bamenohl. Fußball-Oberligist verspielt gegen die SpVg Erkenschwick eine 2:0-Führung. Aber Trainer Jonas Ermes sieht auch positive Aspekte.

Licht und Schatten trennen beim Fußball manchmal nur 45 Minuten. Diese bittere Erkenntnis musste auch Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl am Sonntag gegen die SpVg Erkenschwick machen. 2:2 (2:1) hieß es am Ende, doch es war mehr für den heimischen Oberligisten möglich.

Die Köpfe waren gesenkt, als Jonas Ermes seine Spieler nach dem Schlusspfiff zum ersten Feedback zusammenholte. Nach einigen Punkten, die nicht gut gelaufen sind, hob der junge Trainer jedoch die positiven Dinge hervor und entließ seine Mannschaft mit den Worten: „Nehmt die Köpfe hoch“ in Richtung Kabine. Denn anders als bei der bitteren Niederlage gegen den SC Verl II im vergangenen Heimspiel und der deutlichen Pleite in Münster, hat die Mannschaft dieses Mal gezeigt, dass sie ihre Spielfreude nicht verloren hat.

Melvin Musangu bereitet zweimal vor

Von Anfang an spielten die Bamenohler mutig nach vorne, vor allem Melvin Musangu war auf der rechten Seite von seinen Erkenschwicker Gegenspielern kaum zu halten. So auch in der 13. Minute als sich der Mittelfeldspieler fast bis zur Grundlinie durchtankte, eine präzise Flanke in die Mitte schlug, wo Robin Klaas per Kopf den Ball ins Tor versenkte. „Melvin hat ein super Spiel gemacht auf der Seite“, lobte Jonas Ermes. Denn auch fünf Minuten später war Musangu wieder zur Stelle. Dieses Mal versuchte er, nach Innen zu ziehen, wurde jedoch von zwei Erkenschwickern geblockt. Während der Ball bei Marius Habbel landete, lief sich Musangu im Strafraum frei, bekam die Kugel wieder, legte auf Bernie Lennemann ab, dessen Schuss aus zwölf Metern zum 2:0 im Tor landete. „Das war spielerisch sehr gut von uns gemacht“, freute sich Ermes über die beiden Szenen, die zur Bamenohler Führung führten.

Weniger erfreut war er über das, was sich dann bis zur Halbzeit abspielte. Seine Mannschaft verpasste es, die Führung weiter auszubauen. „Wir machen den Sack nicht zu, wir müssen das Spiel in der ersten Halbzeit bereits konsequent für uns entscheiden“, analysierte Ermes. Die größte Chance zum 3:0 hatte Musangu, der jedoch zu genau zielte und nach einer halben Stunde nur den Pfosten traf.

SG Finnentrop/Bamenohl - SpVg Erkenschwick
Bernie Lennemann trifft zum zwischenzeitlichen 2:0. © WP | Tim Cordes

Erster Erkenschwicker Torschuss sitzt

Die Gäste aus dem Ruhrgebiet kamen sehr schleppend ins Spiel und hatten erst nach 34 Minuten den ersten Torschuss. Der landete auch direkt im Bamenohler Tor. Arda Nebi, der den angeschlagenen Erkenschwicker Torjäger Stefan Oerterer ersetzte, kam im Strafraum an den Ball, wurde nicht angegriffen, sodass er aus der Drehung heraus direkt rechts oben in den Winkel traf. SG-Torhüter Alex Taach war in dieser Szene machtlos. Wenig später fast eine Wiederholung des Anschlusstreffers. Wieder war es Nebi, wieder versuchte er es rechts oben, aber dieses Mal war Taach zur Stelle und kratzte den Ball sehenswert aus dem Torwinkel.

Nach der Pause sorgte dann eine kuriose Szene zum Erkenschwicker Ausgleich: Alex Taach wollte einen Abstoß kurz ausführen, übersah dabei den Erkenschwicker Finn Wortmann, der ihm den Ball abluchste und ins leere Tor schob. „Kein Vorwurf an Alex, aus eigener Erfahrung weiß ich nur zu gut, dass solche Szenen als Torhüter passieren können“, nahm Jonas Ermes den jungen Torhüter, der jüngst seinen Vertrag bis Saisonende verlängerte, in Schutz.

Nico Herrmann hat Siegtreffer auf dem Fuß

Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, die Hausherren verteidigten gut und auch die Erkenschwicker ließen nicht mehr viel zu. Doch um ein Haar wäre den Hausherren doch noch der Lucky Punch gelungen. In der 89. Minute landete der Ball beim eingewechselten Nico Herrmann, der beim Schuss aber zu viel Rückenlage bekam, sodass der Versuch über das Tor ging.

„Am Ende müssen wir mit dem Punkt leben“, betonte Jonas Ermes, der nun mit der Vorbereitung auf das Kreispokalspiel am Donnerstagabend bei der SG Serkenrode/Fretter beginnt. „Flutlicht, Pokal, Derby, viele Zuschauer - für solche Spiele machen wir das doch alles“, konnte der Bamenohler Trainer seine Vorfreude auf das Duell mit den Ex-SG-Spielern Phillip Hennes und Tobias Kleppel nicht verhehlen. „Wir nehmen das Spiel sehr ernst. Serkenrode ist super drauf“, erklärte Ermes.

In der Meisterschaft geht es für die SG Finnentrop/Bamenohl am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei Westfalia Rhynern.

SG Finnentrop/Bamenohl: Taach, Chatar, Lennemann (75 Thiemann), Hennes, Meyer, Kümhof, König, Albayrak, Klaas, Musangu (62. Herrmann), Habel (46. Kolberg).