Bamenohl. Mit der letzten Aktion des Spiels fällt beim Spiel SG Finnentrop/Bamenohl gegen Aufsteiger SC Verl II das 2:1-Siegtor für die Gäste.
Wie bitter Fußball sein kann, dass bekamen gestern die 187 zahlenden Zuschauer beim Oberliga-Spiel zwischen der SG Finnentrop/Bamenohl und Aufsteiger SC Verl II demonstriert.
Was war geschehen? Drei Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Bramkamp angezeigt. Und diese 180 Sekunden waren zu 90 Prozent schon abgelaufen. Es roch nach einem insgesamt verdienten 1:1. Aber dann kam Verls Nikolas Korniyenko nach einem Zweikampf zwischen Bamenohls Verteidiger Melvin Musungu und dem in der 70. Minute eingewechselten Isaak Nwachukwu rund 16 Meter vor dem Tor an den Ball. Und mit einem überlegten Schuss gegen die Laufrichtung überwand Korniyenko SG-Keeper Alex Taach zum 2:1 für Verl II. Es war die letzte Aktion des Spiels. Schiedsrichter Bramkamp pfiff gar nicht mehr an.
Unfassbar! Während sich die Gästespieler jubeln in den Armen lagen, sanken die Gastgeber bitter enttäuscht auf den grünen Kunstrasen der H&E-Arena nieder. Und auch die SG-Fans rauften sich die Haare. Denn mit diesem 1:2 war auch die schöne Heimserie von drei Heimsiegen in Folge gerissen. Und so rutschte die SG Finnentrop nach der fünften Saisonniederlage auf den 15. Platz ab.
„Das ist schon bitter. Da kriegst Du in der 93. Minute eins auf die Fresse. Es ist schon brutal für meine Spieler, dass sie sich für ihre gute Leistung gegen einen starken Gegner nicht belohnt haben“
„Das ist schon bitter. Da kriegst Du in der 93. Minute eins auf die Fresse. Es ist schon brutal für meine Spieler, dass sie sich für ihre gute Leistung gegen einen starken Gegner nicht belohnt haben“, ärgerte sich SG-Trainer Jonas Ermes.
Wohl wahr! Auch wenn es wenig Chancen gab, war es ein gutes Spiel beider Mannschaften. Vor allem in der ersten halben Stunde zeigten die Gäste ein klasse Spiel. Das wurde in der 31. Minute mit dem 0:1 belohnt. Nach einem Freistoß von rechts köpfte Sekou Eickholt den Ball aus fünf Metern wuchtig in die Maschen.
Nach dem Rückstand wurde die SG Finnentrop/Bamenohl stärker und hatte in der 39. Minute auch ihre erste Chance durch Thiemann, dessen Schuss aber knapp am Kasten vorbeiflog. Aber nur drei Minuten später fiel dann doch noch das 1:1 durch einen herrlichen Schuss von Thiemann in den Winkel. „Das war ein Traumtor“, zollte auch Verls Trainer Czapp dem SG-Stürmer ein dickes Lob.
Die zweite Halbzeit war fast eine Kopie der ersten 45 Minuten. Verl hatte optisch etwas mehr vom Spiel, Finnentrop/Bamenohl aber eigentlich alles unter Kontrolle. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Bis, ja bis eben Korniyenko mit der letzten Aktion des Spiels doch noch den 2:1-Siegtreffer für Verl erzielen konnte.
Trotz der Enttäuschung zollte SG-Trainer Jonas Ermes seiner Mannschaft ein Lob: „Ich glaube, dass es wieder ein gutes Spiel von uns war. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben sehr kompakt gestanden. Ab der 30. Minute hatten wir auch viel Ballbesitz nach vorn. Leider haben wir es versäumt, uns zu belohnen. Ein 1:1 wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen.“
Dem schloss sich der Sportliche Leiter Jan Hüttemann an: „Es war ein sehr gutes Spiel. Wir haben viel investiert. Am Schluss haben wir in der 93. Minute einen Lucky Punch hinnehmen müssen. Das zeigt, auch, welche Qualität in dem Gegner steckt.“
Verls Trainer Czapp freute sich natürlich über den Last-Second-Sieg, zollte aber auch den Gastgebern seinen Respekt: „Ich bin mega-zufrieden. Bis zur 35. Minute war das unglaublich gut von uns, aber leider vor dem Tor zu wenig. Die zweite Halbzeit war ein offenes Ding. Wie Korniyenko beim 2:1 den Torwart ausgeguckt und auf dem falschen Fuß erwischt hat, war schon klasse. Aber auch Finnentrop/Bamenohl hat gut gespielt. Ich war zum ersten Mal hier und ich finde es sehr gut, wie die SG hier ihren Weg geht.“
SG Finnentrop/Bamenohl: Taach, Chatar, Thiemann, Hennes, Meyer, Dier, Kümhof, Kremer (65. König), Albayrak, Klaas (46. Herrmann), Musangu.