Finnentrop/Bamenohl. Beim TuS Erndtebrück wurde er einst aussortiert, bei der SG Finnentrop/Bamenohl zeigt er seine Klasse. Im Interview äußert er sich zu seinem Werdegang.

Vier Siege, vier Niederlagen. Das ist die ausgeglichene Bilanz des neu formierten Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl nach seinen ersten acht Saisonspielen. Damit liegt die SG Finnentrop/Bamenohl auf Platz 13 der Oberliga-Tabelle. Einer der Leistungsträger seit Wochen ist einer, der eigentlich gar nicht mehr dabei sein wollte: Torwart Alex Taach. Vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den Tabellenachten SC Verl II sprachen wir mit dem 23-jährigen Keeper, der vor einem Jahr vom FSV Gerlingen kam und dem wohl die wenigsten eine derartige Entwicklung zugetraut hätten.

Zwölf Punkte, Platz 13. Sind Sie mit der Ausbeute aus den ersten acht Spielen zufrieden, Alex Taach?

Ja, ich bin mit der Ausbeute aus den ersten acht Spielen zufrieden. Zwölf Punkte und Platz 13 sind ein solider Start. Besonders wenn man bedenkt, dass es zu Beginn der Saison nicht unbedingt zu erwarten war, so gut abzuschneiden. Das Team hat sich gut geschlagen und ich sehe Potenzial für weitere Verbesserungen in den kommenden Spielen.

„Ich bin mit der Ausbeute aus den ersten acht Spielen zufrieden. Zwölf Punkte und Platz 13 sind ein solider Start. Besonders wenn man bedenkt, dass es zu Beginn der Saison nicht unbedingt zu erwarten war, so gut abzuschneiden.“

Alex Taach
Torwart SG Finnentrop/Bamenohl

Was war für Sie persönlich das Highlight in der bisherigen Saison?

Da gibt es, glaube ich, keine zwei Meinungen. Das war ganz klar das Spiel in Siegen. Da haben wir vor rund 4000 Zuschauern 1:0 gewonnen. Um vor einer solchen Kulisse spielen zu dürfen, fängt man an, Fußball zu spielen.

Sagenhaft. Fast die komplette Mannschaft wurde ausgetauscht. Es gab auch einen neuen Trainer. Wie hat es Jonas Ermes in so kurzer Zeit geschafft, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen?

Jonas ist ein Trainer, der nicht nur das fußballerische Know-how hat, sondern auch viel Wert auf Kommunikation legt, um sicherzustellen, dass jeder Spieler seine Rolle versteht. Er ist von Anfang an seinem Plan treu geblieben, Fußball zu spielen, so dass jeder genug Zeit hatte, sich anzupassen.

„So ganz erklären kann ich das selber nicht. Es ist ja jetzt nicht so, als ob es die erste Saison ist, in der es so auffällt. Ob es am Rasen liegt an den langen Fahrten oder an unseren heimischen Zuschauern, ich weiß es leider nicht.“

Alex Taach
Torwart, zur Auswärtsschwäche der SG Finnentrop/Bamenohl

Was leider – trotz des Sieges in Siegen - ins Auge fällt, ist die schwache Auswärtsbilanz. Außer dem Sieg in Siegen gab es nur drei Niederlagen. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

So ganz erklären kann ich das selber nicht. Es ist ja jetzt nicht so, als ob es die erste Saison ist, in der es so auffällt. Ob es am Rasen liegt an den langen Fahrten oder an unseren heimischen Zuschauern, ich weiß es leider nicht.

Was lief denn zum Beispiel am letzten Sonntag in Schermbeck schief und was muss sich gegen Verl II ändern?

Wir schaffen es auswärts leider nicht immer, unser Spiel auf den Platz zu bringen und haben an diesem Tag verdient verloren. Gegen Verl müssen wir wieder 100 Prozent geben und als geschlossene Mannschaft auftreten.

Das sollte eigentlich der Schlusspunkt  sein bei der SG Finnentrop/Bamenohl. Alex Taach (2.v.l.) bei seiner
Das sollte eigentlich der Schlusspunkt  sein bei der SG Finnentrop/Bamenohl. Alex Taach (2.v.l.) bei seiner „Verabschiedung“ am Pfingstmontag mit dem SG-Vorsitzenden Markus Heuel (links) sowie den Abgängen Phillip Hennes, Simon Machula (Sportlicher Leiter), Tim Schrage und Marius Hilleke (Scout). © Michael Meckel | Michael Meckel

Zu Ihnen persönlich. Eigentlich wollten Sie ja auch nach der letzten Saison bei der SG Finnentrop/Bamenohl aufhören. Sie wurden ja auch nach dem letzten Heimspiel gegen den ASC Dortmund am Pfingstmontag verabschiedet. Warum wollten Sie aufhören?

Es war für mich schon im Januar klar, dass ich aufhören werde, bei der SG zu spielen, da ich nach Köln ziehen werde, um dort zu studieren. Der Aufwand war mir, dafür dass ich nur wenig Spielzeit bekommen habe, viel zu groß.

Und wie kam der Sinneswandel zustande?

Da ich aber zum Schluss der letzten Saison mehr Spielzeit bekommen habe und ganz schön eng mit der Mannschaft zusammengewachsen bin, fiel die Entscheidung dann doch für die SG Finnentrop/Bamenohl.

Alex Taach SG Finnentrop/Bamenohl
Trotz aller Torwartkünste muss auch Alex Taach ab und an hinter sich greifen. © Michael Meckel | Michael Meckel

Sie haben in den ersten Spielen klasse Leistungen gezeigt. Wie sehr freuen Sie die durchweg guten Kritiken?

Erstmal ein Dankeschön für das Kompliment. Über gutes Feedback freut man sich natürlich immer. Aber die Leistung muss natürlich auch konstant bleiben, denn das zeichnet am Ende einen Fußballer aus.

Wie viel Anteil hat daran Ihr Torwarttrainer Henning Vogt?

Grundsätzlich kann ich mich glücklich schätzen, dass mein gesamtes Trainerteam mich an der „lockeren Leine“ führt und ich viel Freiraum habe in meinem Torwartspiel. Henning ist dabei natürlich auch ein großer Faktor..

Alex Taach SG Finnentrop/Bamenohl
Alex Taach, SG Finnentrop/Bamenohl © Michael Meckel | Michael Meckel

„Aktuell läuft mein Vertrag zur Winterpause aus. Aber ich bin natürlich im ständigen Austausch mit dem Verein, inwiefern es möglich ist, nach der Winterpause weiterzumachen.“

Alex Taach
SG-Torwart, über seine Zukunft bei der SG Finnentrop/Bamenohl

Ist denn nach der Hinrunde endgültig Schluss bei der SG Finnentrop/Bamenohl oder bleiben Sie der SG zumindest bis zum Saisonende erhalten?

Aktuell läuft mein Vertrag zur Winterpause aus. Aber ich bin natürlich im ständigen Austausch mit dem Verein, inwiefern es möglich ist, nach der Winterpause weiterzumachen.

„Der schönste Fußball-Moment war es, direkt nach der Jugend im Oberliga-Fußball angreifen zu können und dort relativ schnell spielen zu dürfen. Einzig und allein das DFB-Pokalspiel mit Erndtebrück gegen den Hamburger SV 2018 konnte das noch toppen. Ich stand zwar nicht in der Startelf, aber Dabeisein war alles.“

Alex Taach
Torwart SG Finnentrop/Bamenohl

Am Schluss mal kurz weg vom aktuellen Geschehen. Was war denn das bisher schönste Erlebnis in Ihrer Karriere?

Der schönste Fußball-Moment war es natürlich, direkt nach der Jugend im Oberliga-Fußball angreifen zu können und dort relativ schnell spielen zu dürfen. Einzig und allein das DFB-Pokalspiel mit Erndtebrück gegen den Hamburger SV 2018 konnte das noch toppen. Ich stand zwar nicht in der Startelf, aber Dabeisein war alles.

Und was war der bitterste Moment?

Der bitterste Moment war ganz klar beim TuS Erndtebrück. Nach den ganzen durch Corona verkürzten Saisons hatte ich endlich einen Stammplatz bekommen und wurde dann kurz vor Saisonbeginn doch noch ausgetauscht, da die Leistungen nicht gestimmt haben.

Alex Taach und Bernie Lennemann SG Finnentrop/Bamenohl
Alex Taach (links) und Bernie Lennemann freuen sich über den ersten Saisonsieg, den 3:2-Last-Minute-Erfolg über Eintracht Rheine . © Michael Meckel | Michael Meckel

Ganz am Ende darf natürlich ein Tipp und ein Ausblick in die Zukunft nicht fehlen. Wie endet das Spiel am Sonntag gegen Verl II und wo landet die SG Finnentrop/Bamenohl am Saisonende?

Das ist immer eine gefährliche Frage, aber ich gehe die ganze Sache mal optimistisch an. Da ich selber das Interesse verfolge, als Torwart zu null zu spielen, tippe ich mal auf ein 2:0 für uns, obwohl mir die Offensiv-Power von Verl II bewusst ist. Am Ende möchte man natürlich immer besser abschneiden als letzte Saison, obwohl wir einen schwierigen Umbruch hatten. Allerdings haben wir dieses Jahr zwei Spiele mehr um Punkte zu sammeln und denke somit, dass es sehr ähnlich zur letzten Saison ausgehen wird.

Zur Person

Alter: 23
Wohnort: Lennestadt/Köln
Familienstand: ledig
Beruf: Student
Vereine: Jugend: Rot-Weiß Lennestadt, SC LWL 05, FC Iserlohn, TuS Erndtebrück.
Senioren: TuS Erndtebrück, FSV Gerlingen, SG Finnentrop/Bamenohl.