Finnentrop/Bamenohl. 560 Fans bildeten einen tollen Rahmen beim Auftakt der SG Finnentrop/Bamenohl gegen Wattenscheid 09. Nur das Ergebnis war nicht erfreulich.

Die Freude war greifbar in der H&R-Arena der SG Finnentrop/Bamenohl. Nein, nicht über das Ergebnis. Das lautete 1:4 im Oberliga-Fußballspiel gegen die SG Wattenscheid 09 und machte nur den Gast glücklich. Gemeint ist die Freude im Vorfeld bei den Gastgebern. Darüber, dass es endlich wieder losging nach der langen Sommerpause und über das Ende der lange währenden Neugierde darauf, wie sich die recht neu formierte SG-Mannschaft präsentieren würde.

Und das Drumherum hätte keiner besser malen können. 560 Zuschauer waren da, darunter ein Drittel aus Wattenscheid. Die machten Stimmung in einer Art und Weise, die den Charme des hochklassigen Amateurfußalls ausmacht. Nur die Höhe des Ergebnisses dämpfte den Optimismus im Hinblick auf kommende Aufgaben etwas. Doch Jonas Ermes sah es realirisch: „Ob nun 1:2 oder 1:4 - die drei Punkte sind weg.“

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„Was auf jeden Fall verdient war, war das 0:2 zur Halbzeit“, resümierte Jonas Ermes, „da sind wir nicht so in die Oberliga reingekommen, wie wir wollten. Wir waren zu langsam, haben oft nur reagiert.“ Beim 0:1 in der 18. Minute war Robert Tochukwu Nnaji nicht vom Ball zu trennen, zog ab und traf per Flachschuss.

Ein weiterer Rückschlag war der Strafstoß, verwirkt von Gordon Meyer am pfeilschnellen Givan Kouonang. Der war auf der linken Seite durchgebrochen, Meyer erwischte ihn auf der Strafraumgrenze. Auch das war eine klare Geschichte. Nico Buckmaier verwandelte den Ball unhaltbar für SG-Torwart Alex Taach. Eine Vorentscheidung? So schien es da, weil die SG, bei der Angreifer Bernie Lennemann verletzt fehlte, offensiv rackerte und gallig draufging, aber wirkliche Gefahr nicht ausstrahlte beim Zug vor das Wattenscheider Tor. Ermes: „Wobei mir der letzte Schritt allerdings gefehlt hat, um richtig reinzukommen. Das ist dann halt der lertre Schritt, der in der Oberliga fehlt.“ Man habe gut gespielt, gabe mutig angegriffen. Fußball spielen wede man auch weiter so machen.

„Aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, dass sie hinten heraus nicht noch alles versucht haben.“

Jonas Ermes, Trainer der SG Finnentrop/Bamenohl

Gleichwohl hob Jonas Ermes lobend hervor, wie die Mannschaft aus der Pausenkabine gekommen sei. Nach dem Anschlusstreffer durch den jungen Eric Dier waren die Finnentrop/Bamenohler wieder im Geschäft. Ermes: „Da hatten wir das Gefühl, dass wir in unser Spiel, reinkommen.“ Doch dann kam die Gelb-Rote Karte und die Unterzahl, was auf diesem Niveau mehr als nur eine Nuance ist, sondern gegen einen solchen Gegner schon eine Schwächung. Eren Albayrak hatte den Wattenscheider Nico Bruckmeier im Mittelkreis abgeräumt. Gelb konnte man da geben.

Ärgerlich war, dass der Finnentrop/Bamenohler zuvor bereits verwarnt worden war. Noch ärgerlicher: Wegen Ballwegschlagens. „Ob man beides so geben muss, ich weiß nicht,“ so der SG-Trainer zu den beiden persönlichen Strafen, „aber es ist halt so. Da haben wir wahrscheinlich auch draus gelernt. Aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, dass sie hinten heraus nicht noch alles versucht haben.“ In diese Bemühungen um den Ausgleich preschten die Wattenscheider letztlich und setzten die beiden Stiche zum 1:3 durch und 1:4. „Wir stellen uns nicht hinten ein, sondern machen weiter“, merkte Jonas Ermes an, „und das finde ich auch gut so.“