Attendorn. Erstmals seit 2006 gelingt dem Fußball-Landesligisten ein Derbysieg gegen die SpVg Olpe. Auch dank eines verrückten Treffers.

Sowas sieht man nicht alle Tage: Was in der 60. Minute im Hansastadion beim Landesliga-Duell zwischen dem SV 04 Attendorn und der SpVg Olpe passierte, gehört bereits jetzt in jeden Jahresrückblick.

Albin Matoshi setzte um, was Attendorns Trainer Jasko Selimanjin von seiner Mannschaft forderte. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie häufiger aus dem Halbfeld flanken sollen“, erklärte der SV 04-Trainer. Das tat Matoshi und sorgte für die angesprochene Szene. Die Flanke senkte sich zentral auf Strafraumhöhe. Dort stand Olpes Fabian Schulte völlig unbedrängt und wollte den Ball aus der Gefahrenzone schlagen. Dabei rutschte ihm die Kugel derart über den Spann, dass sie im hohen Bogen ins eigene Tor fiel. Mit dem Rücken zum Tor wohlgemerkt. „Dass er den Ball dann so trifft, ist für uns natürlich sehr glücklich“, nahm Selimanjin den Olper in Schutz.

Mehr zum Auftakt der Fußball-Landesliga

Viermal Latte und Pfosten getroffen

Der Treffer bedeutete das 2:2 für den SV 04 Attendorn. Sechs Minuten später fiel dann die Entscheidung. Lejf Kaden flankte von der rechten Seite präzise nach Innen, fand den Kopf des eingewechselten Vedat Vural und plötzlich führten die Gastgeber vor 150 Zuschauern mit 3:2.

Danach bäumten sich die Olper auf, versuchten noch einmal, das Spiel zu drehen, doch es fehlte vor allem das Spielglück. Viermal traf die Spielvereinigung Pfosten oder Latte. Unter anderem in der letzten Aktion des Spiels, als ein Freistoß von Nicolas Buchen an die Querlatte knallte. „Das war nicht unbedingt ein verdienter Sieg für Attendorn. Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch viermal Pech mit Aluminium. Der Freistoß am Ende war so gut getreten, da guckst du als Torwart nur hinterher. Aber dieses Pech zieht sich schon durch die gesamte Vorbereitung. Da passten die Ergebnisse einfach nicht. Wir haben über 90 Minuten mehr vom Spiel, aber der Ball ging einfach nicht über die Linie“, resümierte Olpes Trainer Michael Volmer.

Ungestüm räumt Attendorns Nico Jeschke den Olper Jannik Buchen ab. Schiedsrichter Hendrik Maaz entscheidet auf Elfmeter. 
Ungestüm räumt Attendorns Nico Jeschke den Olper Jannik Buchen ab. Schiedsrichter Hendrik Maaz entscheidet auf Elfmeter.  © WP | Tim Cordes

In der ersten Halbzeit waren die Olper die spielbestimmende Mannschaft, gingen durch einen Foulelfmeter in Führung, nachdem Jannik Buchen von Attendorns Nico Jeschke zu Fall gebracht wurde. Nicolas Buchen nahm das Geschenk an und brachte die SpVg in Führung. Kurz vor der Halbzeit glich Albin Matoshi aus, nachdem der Ball nach einem Flankenlauf von Ahmet Kalkan über Umwege beim Attendorner landete. „Das war die einzige Chance, die wir in der ersten Halbzeit zugelassen haben“, ärgerte sich Volmer.

Fabian Schulte staubt zur Führung ab

Die Kreisstädter gingen nach der Pause wieder in Führung, nachdem Fabian Schulte eine Reihe erstklassiger Einschussmöglichkeiten mit einem Abstauber vollendete. Doch dann kam das angesprochene Eigentor.

„Ein Unentschieden wäre für Olpe schon gerecht gewesen. Sie hatten am Ende die Möglichkeit dazu. Wir müssen allerdings schon vorher unsere Chancen nutzen. Wir hatten einige Vier-gegen-Zwei-Kontersituationen, die wir einfach besser nutzen müssen. Im Endeffekt ist es aber auch egal. In den vergangenen Jahren haben wir auch viele Spiele unverdient verloren. Das sind drei Punkte gegen den Abstieg für uns. Das ist eine junge Mannschaft und der gönne ich, mit so einem Erfolg in die Saison zu starten“, freute sich Selimanjin.