Oberhundem. Der frühere Seriensieger FC Kirchhundem hat sich den Titel beim Fußball-Gemeindepokal gesichert. Dem Erfolg ging eine lange Durststrecke voraus.

„Der FCK ist wieder da“. So hallte es am Donnerstagabend, gegen 21 Uhr im Wolkenbruch von Oberhundem über die Sportanlage des TV Oberhundem. Das hatte einen Grund: Nach sieben Jahren setzte sich der frühere Seriensieger FC Kirchhundem wieder die Krone auf und wurde Gemeindepokal-Sieger.

Groß war der Jubel, als FCK-Kapitän Jeremias Göckeler den nagelneuen Gemeindepokal – den alten durfte der SV Rahrbachtal nach drei Siegen in Folge behalten – aus den Händen des stellvertretenden Bürgermeister Peter Nelles entgegennahm. Zuvor hatte der FC Kirchhundem in einem spannenden Finale die SG Albaum/Heinsberg mit 6:5 nach Elfmeterschießen besiegt. Nach regulärer stand es 1:1. Albaum Heinsberg führte lange durch einen Kopfball von Jonas Sellmann (12.) mit 1:0. Kurz vor Schluss gelang Marcel Döbbener mit einem abgefälschten Schuss der Ausgleich. So musste das Elfmeterschießen entscheiden. Das gewann Kirchhundem 5:4. Den letzten Elfmeter schoss ausgerechnet Jonas Sellmann haarscharf am rechten Winkel vorbei.

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Kirchhundems Spielertrainer Christian Günther freute sich riesig über den Triumph: „Bei einem Sieg im Elfmeterschießen ist immer Glück dabei. Aber ich glaube, dass wir letztlich fußballerisch die beste Mannschaft waren und verdient gewonnen haben.“ Dem stimmte Günthers Trainerpartner Marco Holterhoff zu: „Es ist schön, dass wir nach den vielen Jahren wieder gewonnen haben. Wir hatten in den letzten Jahren auch oft Pech gehabt. Wir haben ja im Winter in der Halle das Finale gegen Brachthausen und vor zwei Jahren das Endspiel gegen Rahrbachtal knapp 0:1 verloren. Wir waren mal wieder dran.“

André Weigler, Spielertrainer der SG Albaum/Heinsberg, zollte seiner Mannschaft ein dickes Lob: „Wir haben gegen den Favoriten lange geführt. Leider haben wir einmal kurz vor Schluss hinten nicht aufgepasst. Und dann im Elfmeterschießen zu verlieren, ist mega unglücklich. Ich hätte meiner Mannschaft den Sieg gewünscht.“

Der FCK ist wieder da. Überschwänglich feiern die Kicker des FC Kirchhundem ihren ersten Gemeindepokalsieg seit sieben Jahren.
Der FCK ist wieder da. Überschwänglich feiern die Kicker des FC Kirchhundem ihren ersten Gemeindepokalsieg seit sieben Jahren. © Michael Meckel | Michael Meckel

Das Elfmeterschießen im Finale war übrigens nicht das einzige, das der FC Kirchhundem siegreich bestritt. Bereits im Halbfinale setzte sich der Kreisliga A-Aufsteiger mit 6:4 (1:1 ) gegen Gastgeber SG Saalhausen/Oberhundem durch. Auch hier gelang Kirchhundem kurz vor Schluss der Ausgleich und dann der Sieg vom Elfmeterpunkt.

300 Euro darf Albaum/Heinsbergs Kapitän Hendrik Kordes (2.v.r.) für den zweiten Platz entgegen nehmen.
300 Euro darf Albaum/Heinsbergs Kapitän Hendrik Kordes (2.v.r.) für den zweiten Platz entgegen nehmen. © Michael Meckel | Michael Meckel

Auch im zweiten Halbfinale zwischen Titelverteidiger SV Rahrbachtal und der SG Albaum/Heinsberg roch es nach einem Elfmeterschießen. Rahrbachtal lief lange einem frühen 0:1-Rückstand hinterher. In der Schlussminute gelang Kapitän Nils Bruchmüller mit einem Kopfball tatsächlich das 1:1. Aber dann folgte die wohl kurioseste Szene des Abends.  Einen wohl eher als Befreiungsschlag gedachten Schuss von Henrik Kordes aus rund 45 Metern berechnete der Rahrbachtaler Torwart nicht richtig. Das Leder tischte am Sechzehner auf und landete zum 2:1 für Albaum/Heinsberg im Netz. Das war die letzte Aktion des Spiels.

Drei Elfmeterschießen am Finaltag

Jubel hier, ungläubiges Kopfschütteln dort. Ralf Ochsenfeld, der Vorsitzende SV Rahrbachtal, war bedient. „Es ist schon bitter, wenn man einem frühen Rückstand hinterherlaufen muss. Aber wenn man dann mit einem schönen Tor in letzter Minute sogar doch den Ausgleich geschafft hat, dann ist es umso ärgerlicher, wenn man durch so einen blöden Torwartfehler doch noch verliert und ausscheidet.“ Als „kleines Trostpflaster“ gewann der entthronte Titelverteidiger das Elfmeterschießen um Platz drei gegen die SG Saalhausen/Oberhundem mit 5:4.

Gastgeber SG Saalhausen/Oberhundem war mit dem Verlauf des Turniers, aber nicht unbedingt mit der Platzierung zufrieden. „Wenn man zwei Elfmeterschießen verliert, ist das schon ärgerlich. Es hätte etwas mehr sein können“, sagte TVO-Vorsitzender Thomas Assmann. Vom Ablauf war Assmann, trotz der Widrigkeiten wie dem Wetter und der Großbaustelle in Kirchhundem, zufrieden. „Das Turnier war gut besucht. Leider hat es kurz vor dem Start des Finaltags heftig geregnet. Genau in der Phase, wo sich die Leute überlegen, fahren wir dahin oder nicht. Aber insgesamt sind wir zufrieden.“

Kirchhundems Kapitän Jeremias Göckeler erhält den neuen Gemeindepokal aus den Händen des stellvertretenden Bürgermeisters Peter Nelles (rechts). Darüber freuen sich auch Gemeindesportverbandsvorsitzender Stephan Ochsenfeld (links) und Silke Schulte (Volksbank Sauerland), von der er es zusätzlich eine Siegprämie von 400 Euro gab.
Kirchhundems Kapitän Jeremias Göckeler erhält den neuen Gemeindepokal aus den Händen des stellvertretenden Bürgermeisters Peter Nelles (rechts). Darüber freuen sich auch Gemeindesportverbandsvorsitzender Stephan Ochsenfeld (links) und Silke Schulte (Volksbank Sauerland), von der er es zusätzlich eine Siegprämie von 400 Euro gab. © Michael Meckel | Michael Meckel

Ein Lob für den TV Oberhundem und alle Mannschaften gab es vom Gemeindeportverbandsvorsitzenden Stephan Ochsenfeld: „Wir haben torreiche und vor allem spannende Spiele gesehen. Das sieht man ja auch an den vielen Elfmeterschießen. Ich bedanke mich bei allen, die trotz einiger Widrigkeiten zum Gelingen des Turniers beigetragen haben.“

Neben dem neuen Gemeindepokal erhielt der FC Kirchhundem 400 Euro Siegprämie von der Volksbank Sauerland. Die SG Albaum/Heinsberg bekam 300, der SV Rahrbachtal 200 und die SG Saalhausen/Oberhundem 100 Euro.