Oberelspe. Seriensieger FC Lennestadt. Auch 2024 holte der FCL, diesmal als Landesligist, die Trophäe. Derweil kritisierte Benedikt Kürpick den Stadtverband.

Michael Beckmann, der stellvertretende Bürgermeister von Lennestadt, konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er Kevin Schulte, dem Kapitän des Fußball-Landesligisten FC Lennestadt am Freitagabend den begehrten Stadtpokal überreichte. „Alle Jahre wieder“, sagte Beckmann zu Kevin Schulte.

Wohl wahr. Wann es zuletzt einen anderen Feld-Stadtpokalsieger als den FC Lennestadt gegeben hat, daran können sich wohl nur die Lennestädter Fußballfans älteren Semesters erinnern. Am Freitag wiederholte der FC Lennestadt seinen Triumph vom Vorjahr mit dem gleichen Ergebnis gegen den gleichen Gegner: RW Lennestadt. Wie vor einem Jahr an der Habuche hieß es am Ende 1:0 für den Titelverteidiger. Das goldene Tor erzielte Laurits Strotmann in der fünften Minute der zweiten Halbzeit.

Der alte und neue Stadtpokalsieger FC Lennestadt mit Rainer Krahl (Stadtsportverband, links), Angelika Schwindt (Volksbank Sauerland), Michael Beckmann (stellv. Bürgermeister, 4.v.l.) und dem Stadtsportverbandsvorsitzenden Lothar Schenk (rechts).
Der alte und neue Stadtpokalsieger FC Lennestadt mit Rainer Krahl (Stadtsportverband, links), Angelika Schwindt (Volksbank Sauerland), Michael Beckmann (stellv. Bürgermeister, 4.v.l.) und dem Stadtsportverbandsvorsitzenden Lothar Schenk (rechts). © Michael Meckel | Michael Meckel

Es war nicht unbedingt ein Fußball-Leckerbissen, was die Zuschauer in Oberelspe geboten bekamen. Da spielte sicherlich der kleine Platz und der Termin, kurz vor dem Ende der Vorbereitungsphase, eine Rolle. Das sah auch FCL-Trainer Florian Friedrichs so: „Es waren keine einfachen Bedingungen. Dem Platz fehlen eben ein paar Meter. Da sind die unterklassigen Mannschaften schon im Vorteil. Die können sich hinten reinstellen und abwarten. Das ist kein Vorwurf. Das würden wir genauso machen. Letztlich war es ein gutes Vorbereitungsturnier. Wir haben kein Gegentor zugelassen und am Ende verdient gewonnen.“

Dem stimmte Kapitän Kevin Schulte zu: „Das war das erwartet schwere Turnier. Es war eigentlich wie immer. Wir haben ja auch in den letzten Jahren keine Mannschaft an die Wand gespielt. Am Ende haben wir verdient gewonnen und damit unsere Pflicht getan.“

RWL-Kapitän Omar Radoncic erhält (3.v.l.) die verdiente Prämie von 300 Euro für den zweiten Platz.
RWL-Kapitän Omar Radoncic erhält (3.v.l.) die verdiente Prämie von 300 Euro für den zweiten Platz. © Michael Meckel | Michael Meckel

Wie der FC Lennestadt, der das Halbfinale mit 2:0 gegen A-Kreisligist FC Langenei/Kickenbach gewann, war B-Kreisligist RW Lennestadt mit weißer Weste ins Finale eingezogen. Im Halbfinale gab es ein 5:0 gegen Ligakonkurrent SG Saalhausen/Oberhundem. Im Finale war der FCL dann den einen Ticken abgeklärter. „Klar war der Sieg des FC Lennestadt verdient. Dafür spielen die ja auch drei Ligen höher“, sagte RWL-Trainer Tim Schrage. „Aber mit etwas Glück hätten wir am Ende noch den Ausgleich schaffen können, nämlich wenn wir da verdient in Überzahl hätten spielen können.“

Damit sprach Tim Schrage einen von zwei „Aufregern“ des Finaltags an. Kurz nach seinem Tor hatte Laurits Strotmann Glück, dass er nach einem Foul an Tim Schrage nur Dunkelgelb von Schiedsrichter Stephan Hahn sah. „Dass das klar Rot war, hat wohl jeder gesehen. Der Trainer des FC Lennestadt hat sich ja auch bei mir entschuldigt. Vielleicht wären wir in Überzahl noch einmal ins Spiel gekommen. Insgesamt haben wir eine sehr starke Leistung gezeigt“, sagte der Ex-Stürmer de Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl. Dem schloss sich Schrages Trainerpartner Fabian Schmidt – mit einem Glückwunsch an den FC Lennestadt – an.

Benedikt Kürpick, Trainer FC Langenei/Kickenbach

„Ich weiß nicht, was sich die hohen Herren des Stadtsportverbandes bei der Terminierung gedacht haben. Das wäre beim Schützenfest in Altenhundem bestimmt nicht passiert.“

Benedikt Kürpick

Dritter wurde die SG Saalhausen/Oberhundem durch einen 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen über Langenei/Kickenbach. Wo wir beim zweiten „Aufreger“ des Turniers wären: der Termin. Diesmal war es eine Woche später als sonst üblich. Zeitgleich fand das Kaiserschießen beim Langeneier Schützenfest statt. Laki-Trainer Benedikt Kürpick war bedient. „Unter den gegebenen Umständen bin ich mit Platz vier zufrieden. Wir haben das Maximale herausgeholt“, winkte Kürpick ab. „Insgesamt haben 28 Spieler gefehlt. Ich weiß nicht, was sich die hohen Herren des Stadtsportverbandes bei der Terminierung gedacht haben. Das wäre beim Schützenfest in Altenhundem bestimmt nicht passiert. Und dann mussten wir auch noch zwei Mal gegen den FC Lennestadt spielen. Da kannst du kaum was ausrichten“, echauffierte sich Benedikt Kürpick.

Als kleines Trostpflaster erhielt der FC Langenei/Kickenbach eine Prämie über 100 Euro vom Sponsor Volksbank Sauerland. Turniersieger FC Lennestadt erhielt 400, der Zweite, RW Lennestadt, 300 und der Dritte, SG Saalhausen/Oberhundem, der ab Dienstag Gastgeber des Kirchhundemer Gemeindepokalturniers in Oberhundem ist, erhielt 200 Euro.

Stadtsportverbandsvorsitzender Lothar Schenk und sein Stellvertreter Rainer Krahl lobten die Spieler für ihren Einsatz, vor allem aber den SV Oberelspe für die gute Organisation. Ein dickes Lob ging auch an die Schiedsrichter. Dem Lob schloss sich Bürgermeister-Vize Michael Beckmann an: „Wir haben gute Spiele gesehen. Das war Werbung für den Fußball in Lennestadt. Nickeligkeiten gehören im Fußball manchmal auch dazu. Wichtig war, dass sich kein Spieler ernsthaft verletzt hat. Ein Dank geht natürlich auch an die Zuschauer, die an allen Tagen so reichlich gekommen sind.“