Kreis Olpe. Sportvereine im Kreis Olpe investieren so viel wie nie. Daher hat der Kreis die Mittel für die Sportförderung dieses Jahr deutlich aufgestockt.

Nach nicht einmal einem halben Jahr sind die Sportfördermittel des Kreises Olpe für 2020 bereits erschöpft – während gleichzeitig schon neue Anträge vorliegen und weitere angekündigt sind: Die Sportvereine im Kreis Olpe investieren derzeit so viel wie lange nicht.

„Das darf aber nicht nach dem Windhund-Prinzip gehen“, dass Vereine, die im zweiten Halbjahr einen Antrag stellen, keine Chance mehr auf Förderung haben, forderte Wolfgang Hesse (CDU) am Montag im Kreisausschuss.


Daher beantragte seine Fraktion, die Mittel von gewöhnlich 46.000 Euro in diesem Jahr auf 96.000 Euro mehr als zu verdoppeln. „Es ist wichtig, den Sportvereinen zu helfen.“

Sportvereine erhalten 2,2 Millionen vom Land

Die Investitionsfreude der Vereine lässt sich auf zwei Förderprogramme von Bund und Land zurückführen. Das Bundesumweltministerium unterstützt mit Blick auf den Klimaschutz die Umrüstung von Flutlichtanlagen auf moderne LED-Technik und die Landesregierung stellt den Vereinen im Kreis Olpe mehr als 2,2 Millionen Euro aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“ zur Verfügung.


In der Sache begrüßte daher auch UWG-Fraktionsvorsitzender Meinolf Schmidt den CDU-Vorstoß. Seine Kritik: Der Antrag komme zum falschen Zeitpunkt. Meinolf Schmidt verwies auf eine Pressemitteilung, in der die CDU-Fraktion selber appellierte, im Kreishaushalt frühzeitig die Weichen für die finanziellen Folgen der Corona-Krise zu stellen. Zunächst solle der Arbeitskreis mittelfristige Finanzplanung seine Arbeit aufnehmen, dann könne noch einmal über die Aufstockung der Sportfördermittel diskutiert werden.

Antrag kurz vor der Kommunalwahl im September

„Es ist wichtig, Sportvereinen dann eine Hilfe zu geben, wenn sie die brauchen“, entgegnete Wolfgang Hesse. „Da geht es um Vereine, die keine Geisterspiele austragen können und denen jetzt auch noch die Bratwurst-Einnahmen weggefallen sind.“ Mit 50.000 Euro zusätzlich könne in diesem Bereich viel erreicht werden, zugleich seien die Risiken für den Haushalt überschaubar.

Diesen Argumenten schloss sich Fred Josef Hansen (Grüne) an, wenngleich er die Frage in den Raum stellte, ob der Antrag mit den schon im September bevorstehenden Kommunalwahlen zusammenhänge. „Die Zielsetzung aber ist in höchstem Maße richtig“, erklärte er.


Das ehrenamtliche Engagement und der soziale Zusammenhalt in den Vereinen sei insbesondere in einer Krisensituation wie in diesen Tage bedeutsam. Daher ging Fred Josef Hansen noch einen Schritt weiter: „Wir wären bereit, den Betrag auch noch einmal zu verdoppeln.“

Überwältigende Mehrheit für Aufstockung

Ein „bisschen platt“ fand das wiederum Renate Kraume (SPD), die dem Grünen vorhielt, vor einigen Jahren noch die komplette Abschaffung der Sportförderung gefordert zu haben. „Und Sie reden vom Wahljahr...“ Das Ehrenamt sei aber natürlich in jeder Weise zu unterstützen, unterstütze auch ihre Fraktion den CDU-Antrag.

Bei einer Gegenstimme (UWG) und einer Enthaltung (FDP) stimmte der Kreisausschuss am Ende dem Antrag mit überwältigender Mehrheit zu. „Damit“, freute sich Initiator Wolfgang Hesse, „setzen wir das Signal: Wir als Kreis Olpe sind ein verlässlicher Partner der Sportvereine.“