Balve.. Ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass beim Balve Optimum für Mensch und Tier alles getan wird, damit sich Zwei- und Vierbeiner wohl fühlen. Auch Helen Langehanenberg, amtierende deutsche Dressur-Meisterin, genießt die Meisterschaften im Sauerland.

Sie lässt die Zügel entspannt fallen, sie lehnt sich ein wenig im Sattel zurück. Während sich der Schweiß auf dem Fell ihres Hengstes Damon Hill abzeichnet, sagt Helen Langehanenberg schmunzelnd: „Es ist fast ein bisschen wie Urlaub.“ Wer sie auf dem sonnenbeschienenen Sandplatz vor der malerischen Kulisse von Schloss Wocklum mit ihrer verspiegelten Sonnenbrille so entspannt auf dem Pferd sitzen sieht, ist geneigt, der 37-Jährigen zu glauben.

Weltcup-Siegerin bringt sich in Stimmung

Aber: Urlaub? Es stehen im Rahmen des bis Sonntag andauernden Reitturniers Balve Optimum die Wertungsprüfungen der deutschen Meisterschaften auf dem Programm – und die Titelverteidigerin sowie Favoritin auf beide Dressurtitel spricht von Urlaub? Langehanenberg, die Siegerin des Weltcup-Finales Anfang des Jahres, die Olympia-Zweite mit der Mannschaft und –Vierte im Einzel, versetzt sich auf diese Weise in jene Stimmung, die für das nächste Meisterstück notwendig ist.

„Für uns ist es wichtig, dass wir Spaß im Viereck haben“, sagt Langehanenberg. „Und im Training hatte Dami Spaß.“ Dass sie ihren Titel verteidigen will, sagt die derzeit beste deutsche Dressurreiterin allerdings nicht. „Natürlich habe ich mir klare Ziele gesteckt“, erklärt sie fröhlich grinsend, „aber dazu äußere ich mich nicht. In der Beziehung bin ich abergläubisch.“

Dass sie ihre Strategie, in Urlaubslaune zur Meisterschaft, umsetzen kann, liegt allerdings nicht nur am schönen Wetter im Orletal. Oder an der Tatsache, dass Langehanenberg und ihr Mann Sebastian während des Turniers im Hotel wohnen – befreit von den Pflichten auf dem heimischen Hof. Zu verdanken ist dies ebenso den Organisatoren des Balve Optimum um Hausherrin Gräfin Rosalie von Landsberg-Velen und ihrer Arbeit.

Das Gelände um Schloss Wocklum ist eine Wohlfühl-Oase

Denn sie verwandeln das Gelände rund um Schloss Wocklum für die Zeit der größten Veranstaltung dieser Art in der Region in eine Wohlfühl-Oase. „Und zwar alles ehrenamtlich für den Reitverein“, sagt die Gastgeberin zu Recht stolz.

Keine Sonderbehandlung für den Hengst Damon Hill in Balve

Rund 450 Pferde wollen zum Beispiel in den Tagen des Balve Optimum in Boxen in temporären Zelten oder der Reithalle versorgt werden. Zwar bringen Stars wie Helen Langehanenberg eine Pflegerin und das Futter für ihre wertvollen Vierbeiner häufig selbst mit, „um eine gleichbleibende Versorgung zu gewährleisten“, sagt sie. Trotzdem wuseln an jeder Ecke fleißige Helfer umher.

Der berühmte Hengst erfährt in Balve jedoch keine Sonderbehandlung wie etwa Totilas in den vergangenen Jahren. „Wir achten schon auf die Box, aber er steht ganz normal mit den anderen Pferden zusammen“, sagt Langehanenberg.

Trotz ihrer Erfolge pflegt das Paar bewusst die Bescheidenheit. Wer den luxuriösten unter den Pferdetransportern, die rund um das Schloss parken, Langehanenberg zuordnet, täuscht sich. „Es gibt weitaus größere Lkw als unseren“, sagt Sebastian Langehanenberg. Ab 100 000 Euro aufwärts kosten die Ungetüme, nach oben sind weder beim Preis noch bei der Ausstattung Grenzen gesetzt. „Wie etwa bei Yachten.“

Urlaubs-Atmosphäre wie im Hafen von St. Tropez

Der Pferdefreund fühlt sich beim Anblick der Parkplätze in Balve derzeit also so wie der Schiffsfreund im Hafen von St. Tropez. Wie auch die zahlreichen weißen Verkaufszelte am Rande von Spring- und Dressurplatz diese gewisse Atmosphäre aufkommen lassen. Urlaubs-Atmosphäre.

Weitere Berichte und Fotostrecken auf unserer Spezialseite:

BALVE OPTIMUM 2013