Menden. Dass im renovierten Stadion noch nicht alle Bereiche freigegeben sind, frustriert die Vereine. Denn so langsam brauchen sie Planungssicherheit.
Warten sind die Nutzervereine des Huckenohl-Stadions gewohnt. Seitdem 2019 der Förderbescheid des Landes den Weg für die Modernisierung der Sportstätte freimachte, können Leichtathleten, Läufer und Fußballer es kaum erwarten, endlich im neuen Stadion zu trainieren und Wettkämpfe zu veranstalten. Doch obwohl das Stadion auf den ersten Blick schon fertig ist, sind die Planungen immer noch nicht möglich. Und das frustriert die Vereine.
Sechs Jahre ist es inzwischen her. 2019 richtete die LG Menden letztmalig ein richtiges Sportfest im Huckenohl aus. „Wir haben zwar während der Pandemie auch zwei Veranstaltungen gemacht, die waren aber deutlich kleiner, wegen der damals geltenden Vorschriften“, erklärt Udo Feldmann, Sportwart der LG. Im Mai möchte der Verein eigentlich die ersten Wettkämpfe ausrichten. Eigentlich. Denn Stand jetzt ginge das noch nicht. „Es wurden beispielsweise noch nicht die Kabel verlegt, die wir benötigen, um unsere Zeitmessanlage nutzen zu können. Ohne die können wir auch keine Wettkämpfe ausrichten“, gibt Feldmann zu bedenken. Die notwendigen Leerrohre sind zwar vorhanden, aber die entsprechenden Kabel noch nicht durchgesteckt. „Das ist recht aufwendig und muss von einem Fachunternehmen gemacht werden“, weiß Feldmann.
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Fehlende Brandschutzverordnung verhindert Öffnung
Was die Vereine außerdem verärgert ist, dass es immer noch keine Freigaben für große Teile des Multifunktionsgebäudes gibt. Vor allem Kraft- und Gymnastikraum würden den Vereinen nun weiterhelfen. „Früher mussten wir zwar auch ohne auskommen und im Winter anders trainieren, aber wenn man es vor Ort schon hat, würde man die Räumlichkeiten auch gerne nutzen“, betont der Sportwart. Beide Räume sind fertig eingerichtet, die Gerätschaften stehen. „Das Stadion als solches ist nutzbar, nur das Anbaugebäude noch nicht. Die Vereine sind auf dem Stand, auf dem sie bereits vor dem Umbau waren“, weiß Uli Menge, Leiter des Sportamts der Stadt Menden.
Dass noch nicht alle Bereiche des Gebäudes freigegeben wurden, läge nicht in den Händen der Stadt. „Die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler geht vor. Für so ein Gebäude brauchen wir Brandschutz- und Feuerwehrpläne. Fakt ist, beide liegen noch nicht vor. Wir dürfen es ordnungsrechtlich erst eröffnen, wenn diese Pläne vorliegen. Es gibt eine Firma, die das machen muss, die uns dieses Konzept vorlegen müssen. Der ISM macht Druck, aber bislang haben wir das Konzept nicht. Da müssen die Vereine auch Verständnis für haben. Wenn es zu einem Brand kommt und die Fluchtwege sind nicht ordnungsgemäß ausgezeichnet, haben wir ein Problem. Diese Verantwortung möchte ich nicht tragen“, erläutert Menge.
Verband will Planungssicherheit für Leichtathletik-Wettkämpfe
„Es wurden bauliche Veränderungen vorgenommen, die ein neues Konzept nötig machten. Warum es jetzt so lange dauert, bis das Unternehmen diese Veränderungen eingetragen hat, weiß ich nicht. Normalerweise sollte das schneller gehen“, schüttelt Udo Feldmann mit dem Kopf.
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Für seinen Verein läuft langsam die Zeit davon. „Der Verband fragt ständig bei uns nach, wie es aussieht, die suchen ja immer nach Veranstaltern für ihre Wettkämpfe. Aber so lange das alles nicht geklärt ist, können wir nichts zusagen. Nichts wäre schlimmer, als die Zusage zu geben und dann ein paar Tage vorher den Sportlerinnen und Sportlern absagen zu müssen“, gibt Feldmann zu bedenken. Ein genauer Zeitpunkt, wann die notwendigen Arbeiten erledigt werden, ist nicht bekannt.
Neue Laufbahn musste witterungsbedingt gesperrt werden
Für weiteres Unverständnis sorgte bei den Läufern die neue Laufbahn, auf der sich nach den Regenfällen das Wasser staute. „Eine Pfützenbildung wird sich nie ganz verhindern lassen. Das ist auf allen Laufbahnen so“, erklärt Malte Heesmann. „Wir haben mit dem Hersteller gesprochen der bestätigt hat, dass der Neigungswinkel genau so ist, wie er sein muss. Wäre der Winkel höher, könnte man dort nicht mehr laufen“, sagt Uli Menge.
Die Laufbahn sei auch immer nutzbar gewesen. „Ausnahme war die vergangene Woche, wo es aufgrund der Temperaturen zu gefährlich gewesen wäre, Sport zu treiben. Deshalb wurde es von uns geschlossen. Bei den gemeldeten Temperaturen gehen wir aber davon aus, dass es im Laufe der Woche wieder geöffnet werden kann“, verspricht Malte Heesmann vom Sportamt. „Wir tragen als Stadt die Verantwortung, falls bei diesem Wetter Unfälle passieren. Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen“, betonte Uli Menge.