Halingen. Felix Pepper ist hart im Nehmen. Beim Spiel in Villigst spielt der Torhüter des TV Westfalia Halingen mit Verletzung. Warum er es wieder tun würde.

Ein halbes Jahr Pause prognostizierte Kai Harbach, Trainer des Handball-Oberligisten TV Westfalia Halingen, seinem Torhüter Felix Pepper am Samstag beim Auswärtsspiel in Villigst. Beim Aufwärmen kugelte er sich den Finger aus. Doch aus dem halben Jahr wurde weniger als eine halbe Stunde.

Es lief alles völlig normal. „Wir haben uns aufgewärmt, wie sonst auch. Bei einem Wurf habe ich den Ball auf die Fingerspitzen bekommen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Ich habe auch erstmal weitergemacht“, schildert Felix Pepper die Situation. Erst als Dominik Krechel übernahm, fiel dem jungen Torhüter etwas auf.

„Ich habe gesehen, dass mein Finger so komisch zur Seite ab stand. Ich habe das Domi gezeigt und der hat mich sofort zu Kai geschickt“, erklärt Felix Pepper. Kai Harbach sah die Misere und reagierte schnell.

Physiotherapeutin renkt Finger wieder ein

Er ging mit Felix Pepper zur HVE-Physiotherapeutin Alexandra Wolf. „Die hat mir den Finger wieder eingerenkt und mit einem Tape-Verband verbunden. In der Kabine habe ich dann noch das Wundermittel unserer Mannschaft, eine Ibu 600, genommen und dann gespielt“, sagt Pepper, als wenn es das Normalste auf der Welt wäre.

Handball Männer Oberliga Staffel 2 (Hallenrunde 2024/2025), TV Westfalia Halingen - ASV Senden, Mehrzweckhalle in Menden-Halingen am 26. Oktober 2024
Felix Pepper in Aktion. Für den TV Westfalia Halingen hat er in dieser Saison schon einige Bälle gehalten. © Dietmar Reker | WP

Während des Spiels spürte er zunächst keine Schmerzen. „Als ich den Finger gesehen habe, war der Schock so groß, dass ich gar nichts gespürt habe. Im Spiel war ich dann im Tunnel und so darauf fokussiert, dass ich erst einmal normal gespielt habe. Erst im Laufe des Spiels spürte ich langsam, wie es schmerzhafter wurde“, erzählt Pepper. Trotz des Handicaps zeigte der junge Torhüter eine starke Leistung, wie sein Trainer Kai Harbach betonte. „Ich muss das Kompliment aber auch an die Abwehr weitergeben, was Felix Hepping und die anderen da gemacht haben, war klasse und hat uns Torhütern sehr geholfen“, betont Felix Pepper.

Trainingspause nach Unfall

Am Montag ging es dann erstmal zum Arzt, um den Finger röntgen zu lassen. „Dabei sind keine Verletzungen am Gelenk oder den Bändern festgestellt worden“, verrät der Torhüter. Mit dem Training hat er trotzdem diese Woche ausgesetzt. „Ich habe es am Dienstag probiert, aber schnell gemerkt, dass es keinen Sinn ergab. Deshalb pausiere ich erstmal und hoffe, dass es bis Samstag geht“, erklärt Felix Pepper.

Dann geht es in der Mehrzweckhalle an der Halinger Dorfstraße im Derby gegen den ungeschlagenen Tabellenführer HTV Hemer (19.15 Uhr). „Das wird eine Hausnummer, aber gleichzeitig für uns auch das entspannteste Spiel der Saison“, weiß Pepper, dass der Druck nicht auf seiner Mannschaft liegen wird. „Hemer muss gewinnen. Kai hat unter der Woche auch gesagt, dass wir da locker reingehen werden und erstmal schauen, wie es läuft. Ich freue mich schon sehr auf eine volle Halle und darauf, dass die Fans uns tragen werden. Das werden wir genießen“, verspricht der Torhüter, der vor der Saison aus der A-Jugend von Eintracht Hagen in den Mendener Norden wechselte.

In Halingen direkt wohlgefühlt

„Ich habe in der vergangenen Winterpause mit dem Hagener Trainer gesprochen, weil ich den Aufwand nicht mehr fahren konnte, der dort notwendig war. Die Zugverbindungen von Menden nach Hagen sind schlecht, gerade abends, wenn man vom Training zurückfahren wird. Hinzu kommt noch die Schule, sodass ich den Aufwand nicht mehr betreiben konnte, viermal die Woche in Hagen zu trainieren“, schildert Felix Pepper. Die Idee war, einen Verein in der Nähe zu finden, bei dem er zweimal pro Woche mittrainieren konnte, um nur noch zweimal nach Hagen fahren zu müssen. „In Bösperde hat das leider nicht geklappt, aber da ich in der Jugend bereits in Halingen gespielt hatte, bin ich froh, dass ich hier spielen kann“, sagt der Mendener.

In der Mannschaft wurde er sofort mit offenen Armen begrüßt, was ihn dann zum endgültigen Wechsel veranlasste. „Wir haben eine unglaublich gute Stimmung in der Truppe. Es macht einfach großen Spaß, mit den Jungs zusammenzuspielen. Auch in unserem Torhüter-Team mit Dominik und Nils Krause haben wir eine sehr gute Chemie und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können.“