Schwerte. Die Oberliga-Handballer des TV Westfalia Halingen schlagen den HVE Villigst-Ergste deutlich. Sein Torhüter überrascht sogar Trainer Kai Harbach.

Der Handball-Oberligist TV Westfalia Halingen gewinnt das Derby gegen den Regionalligaabsteiger HVE Villigst-Ergste mit 28:20 (16:12), aber die Geschichte des Spiels wurde noch vor dem Anwurf geschrieben.

Ein Wurf, ein Schrei und große Sorgen. Darauf hätte TV-Trainer Kai Harbach gut verzichten können. Was war passiert? Sein junger Torhüter Felix Pepper hatte sich beim Aufwärmen einen Finger ausgekugelt. „Das sah so heftig aus, ich dachte sofort, dass der uns mindestens ein halbes Jahr ausfallen würde“, beschrieb Harbach die schlimmen Bilder. Hilfe kam ausgerechnet vom Gegner. Deren Physiotherapeutin Alexandra Wolf war sofort zur Stelle, renkte den Finger wieder ein und verpasste Pepper einen Tape-Verband. „Dann hat er eine Schmerztablette genommen, hat sich ins Tor gestellt und da ein unglaubliches Spiel abgeliefert. Sowas habe ich noch nie erlebt“, staunte der erfahrene Trainer über die Nehmer-Qualitäten seines Torhüters.

9:0-Lauf legt Grundlage für den späteren Sieg

Der Einsatz schien auch die Mannschaft beflügelt zu haben, nach einem frühen 3:5-Rückstand, glich Dennis Bichmann zum 6:6 aus, bevor die Halinger ins Rollen kamen und zwischen der 13. und 23. Minute einen 9:0-Lauf hinlegten und damit bereits für eine Vorentscheidung sorgten. „Das haben die Jungs richtig stark gemacht, aber entschieden war das Spiel noch nicht. Bis zur Halbzeit kam Villigst auf vier heran. Wir hatten nur einen sehr dünnen Kader und mussten befürchten, dass wir in der zweiten Hälfte vielleicht Kraftprobleme bekommen könnten“, erklärte Harbach. Doch seine Mannschaft biss auf die Zähne und ließ die HVE auf maximal drei Tore herankommen, bevor Max Vogt mit seinem Treffer zum 24:16 (50.) die letzten Zweifel wegwischte.

TV Halingen: Pepper, Krechel; Reichert (2), Rosenbaum (7), Felix Köhler (2), Bichmann (9/3), Rohe, Klisch (1), Hepping, Holsträter (1), Pepper, Vogt (6).