Oesbern. Gegen Concordia Flaesheim zeigen sich die Fußballerinnen wieder torhungrig, aber hinten auch äußerst anfällig, was Trainer Robbi Hanbücken verzweifeln lässt.
Nach diesem Spiel musste Robbi Hanbücken erstmal nach Worten ringen. „Nimmt man den Jugendbereich hinzu, bin ich seit 25 Jahren Trainer. Aber sowas wie heute habe ich noch nicht erlebt“, sagte der Trainer des Frauenfußball-Westfalenligisten SV Oesbern. Nachdem das letzte Heimspiel bereits äußerst wild mit 6:8 verloren ging, folgte nun gegen Concordia Flaesheim eine 5:6 (2:2)-Niederlage.
Die 89. Minute lief, als Robbi Hanbücken vor Freude aufs Feld stürmte. Laura Salerno hatte in diesem Moment die 5:4-Führung für die Oesbernerinnen erzielt. „Und dann kam die Nachspielzeit“, erhielt die Stimmung des Oesberner Trainers innerhalb von wenigen Minuten noch eine 180 Grad Wende. Denn die Oesbernerinnen, die mit einer Not-Elf aufliefen, stellten sich in der Abwehr ungeschickt an, foulten eine Flaesheimer Spielerin plump in der 91. Minute. „Das war ein glasklarer Elfmeter“, musste auch Hanbücken zugeben. Sina Kreuz glich zum 5:5 aus, bevor zwei Minuten später Aliecia Kemmler noch den Auswärtssieg perfekt machte.
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„Dieses Spiel hat auch eine Vorgeschichte. Wir haben große personelle Probleme gehabt. Ich habe die ganze Woche nur telefoniert, um eine Mannschaft zusammen zu bekommen“, erzählte Hanbücken. So feierte Dana Sauer an ihrem 17. Geburtstag ihre Westfalenliga-Premiere, Lisa Schleimer, eigentlich zweite Torhüterin des SVÖ, musste in der Schlussphase als Feldspielerin einspringen. Immerhin war Torjägerin Johanna Sellmann fit und gut drauf. Nach acht Minuten brachte sie die Gastgeberinnen in Führung. „Das war ein super Angriff, den sie letztlich verwandelt. In den letzten Wochen fehlte und das Spielerische, das klappte heute deutlich besser“, lobte Hanbücken.
Doch die Gäste drehten das Spiel mit einem Traumtor zum 1:1, sowie einem Elfmeter zum 1:2. Noch vor der Pause glich Geburtstagskind Dana Sauer zum 2:2 aus. „Sie hat heute ein super Spiel gemacht“, lobte der Trainer. In der zweiten Halbzeit ging es dann rund. Flaesheim zog nach einem Doppelschlag in der 57. und 61. Minute auf 2:4 davon, bevor Johanna Sellmann mit einem Doppelpack auf 4:4 stellte und Laura Salerno den Habicht beben ließ, mit ihrem Treffer zum 5:4, doch das bittere Ende sollte noch kommen. „Für uns geht es in dieser Saison einzig und allein um den Klassenerhalt. Wo unsere Schwächen liegen, sieht man ja eindeutig. Wir schießen gegen Iserlohn sechs Tore und heute wieder fünf, verlieren die Spiele aber trotzdem“, betonte Hanbücken.
SV Oesbern: Klüppel, Klüter, Skoupra (90. Lange), Yigit, Salerno, Dirkvormhof, Sauer (82. Schleimer), Topalli, Sellmann, Schröder (69. Toboll), Dos Santos.