Menden. Seit Anfang des Jahres hat die Mannschaft ihre Heimat im Max-Becker-Sportpark. Was den Spielern am Team besonders gefällt.

Es gibt Geschichten im Sport, die nicht nur von Erfolgen und Titeln handeln, sondern von Menschen, die durch den Sport zusammenwachsen. So ist es auch bei der Inklusionsmannschaft des BSV Lendringsen, die seit Februar 2024 besteht und jeden Montag auf dem Fußballplatz zusammenkommt. Geleitet wird das Team von Kerstin Hillebrand, die das Training mit Leidenschaft ehrenamtlich betreut.

Die hauptberufliche Heilerziehungspflegerin hat die Möglichkeit bekommen, diese besondere Mannschaft beim BSV Lendringsen von Grund auf aufzubauen. „Ich hatte viel Unterstützung von dem Vorstand des Vereins, vor allem von Torsten Strott, mit dem ich die Mannschaft aufbauen konnte“, erzählt Hillebrand von ihrem Herzensprojekt.

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Erster Höhepunkt der Lendringser Mannschaft war das große Inklusionsturnier, das nun im Max-Becker-Sportpark stattfand. . Zahlreiche Teams aus der Umgebung kamen zusammen, um einen Tag voller spannender Spiele und echter Teamgemeinschaft zu erleben.  

„Ich wohne nicht so weit weg und kann immer zum Fußballtraining laufen.“

Florian Kracht
Fußballanfänger in der Inklusionsmannschaft des BSV Lendringsen

Die Mannschaft wird von insgesamt vier Trainern unterstützt, darunter auch ein Torwarttrainer, der sich gezielt um die Entwicklung der Torhüter kümmert. Mit 26 Spielern im Alter von elf bis 35 Jahren ist das Team bunt gemischt. Einige Spieler haben körperliche oder geistige Handicaps, andere nicht. Doch das ist hier völlig nebensächlich – auf dem Platz zählen weder Unterschiede noch Einschränkungen. Jeder Spieler und jede Spielerin bringt seine Stärken mit ein und macht die Mannschaft zu einem starken Team. Ganz nach dem Motto der Inklusionsabteilung: „Auf dem Spielfeld sind alle gleich, nur gemeinsam ist man stark“.

Niklas Raffenberg: Ein Spieler, der Verantwortung übernimmt

Niklas Raffenberg ist nicht nur leidenschaftlicher Spieler, sondern seit Kurzem auch Teil des Betreuerteams. Als Spieler bringt er auf dem Platz seine Fähigkeiten ein, hat nun auch die Möglichkeit, hinter den Kulissen zu helfen. „Ich mag es zu planen und das Organisieren macht mir sehr viel Spaß“, erzählt der Betreuer. Seine Doppelrolle als Spieler und Betreuer zeigt, wie viel Verantwortung er für das Team übernimmt.

Er ist stolz darauf, dass er die Chance bekommen hat, das Team nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits des Spielfelds zu unterstützen. Diese Erfahrung gibt ihm nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch eine ganz neue Perspektive. „Auch wenn ich jetzt im Betreuerteam bin, stehe ich immer noch gerne auf dem Fußballplatz – am liebsten im Sturm“, sagt Raffenberg.

Ein Team ohne Grenzen und voller Geschichten

Ein Teil der Inklusionsmannschaft des BSV Lendringsen ist auch Florian Kracht. Im Februar 2024 hat er sich zum ersten Mal die Fußballschuhe geschnürt und stand auf dem Fußballplatz in Lendringsen. „Es ist das erste Mal, dass ich in einem Verein Fußball spiele“, erzählt Kracht, der schon immer großer Fußballfan ist. Jede Woche steht er auf dem Feld und freut sich auf das Training „Ich wohne nicht so weit weg und kann immer zum Fußballtraining laufen“, berichtet er mit Freude darüber, dass er nun in einer Mannschaft Fußball spielen kann, die ganz in seiner Nähe trainiert.

Für ihn ist es nicht nur der Sport, der ihm Freude bereitet – es ist auch die Gemeinschaft. Kracht hat bereits viele neue Freunde finden können. „Am meisten machen mir aber die Spiele oder Turniere Spaß“ berichtet der Spieler, der seine Stärke besonders im Mittelfeld oder der Abwehr sieht. Auch Louis Reusch ist die Verkörperung von Einsatz und Durchhaltevermögen. „Wir geben immer unser Bestes und versuchen bei jedem Spiel bis zum Ende durchzuhalten“, erzählt er entschlossen. Für ihn ist das Motto der Mannschaft mehr als nur Worte: Es ist eine Einstellung. Reusch kämpft um jeden Ball, läuft jedem Gegner nach und gibt alles, um sein Team zu unterstützen.

BSV Lendringsen gegen die Iserlohner Werkstätten
Spielszene des BSV Lendringsen gegen die Iserlohner Werkstätten beim Inklusionsturnier. © Lina Löcken | Lina Löcken