Menden. Die Eskalation nach dem Spiel zwischen Italia Menden und dem VTS Iserlohn II beschäftigt nun auch den Fußballkreis.

Die Geschehnisse rund um das „Freundschaftsspiel“ zwischen Italia Menden und dem VTS Iserlohn II am vergangenen Sonntag (wir berichteten) beschäftigen nun auch den Fußballkreis Iserlohn.

Wir haben am Montagabend erst aus der WESTFALENPOST von den Vorkommnissen erfahren“, erklärt Kai Schmücker, Vorsitzender des Kreissportgerichts. Nach einem Gespräch mit Kreisvorstand und Staffelleiter waren die Parteien einig, sich mit den Vorfällen zu befassen. Zunächst haben beide Vereine nun die Vorgabe, sich bis zum Wochenende in einer Stellungnahme zu äußern.

Stellungnahmen angefordert


„Danach entscheidet die spielleitende Stelle, ob weitere Maßnahmen eingeleitet werden oder nicht. Falls die Stelle zur Erkenntnis kommt, dass wir tätig werden müssen, dann schaue ich mir den Fall an und entscheide, ob ich die Betroffenen zur Sitzung vorlade“, skizziert Schmücker den Ablauf in den kommenden Tagen. Kommt es zu einer Sitzung, sind Sperren für die betroffenen Spieler möglich.

„Auch wenn nichts im Spielbericht vermerkt wurde, müssen wir bei solchen Ereignissen die Möglichkeit haben, etwas zu unternehmen“, betont Schmücker. „Wenn zum Beispiel ein Spieler oder Funktionär nach einem Spiel bei Facebook einen anderen Spieler oder den Schiedsrichter beleidigt, haben wir ja auch die Möglichkeit, dieses Verhalten zu verurteilen. Ähnlich ist es in diesem Fall“, weiß Staffelleiter Dieter Woltermann.

Italia-Vorstand sucht Gespräch mit Mannschaft

Neben den möglichen sportrechtlichen Konsequenzen, müssen die in dem Vorfall verwickelten Spieler auch mit einem zivilrechtlichen Verfahren rechnen, da die Polizei die Vorfälle zur Anzeige gebracht hat.

Um Aufarbeitung bemüht ist der FC Italia Menden. „Wir haben am Mittwochabend Training und da werden wir die Geschehnisse noch einmal ansprechen und überlegen, wie wir damit umgehen“, verkündet Angelo Tomasello, Vorsitzender von Italia Menden.

Italia-Spieler sind schockiert

Tomasello wurde am Sonntag ebenfalls Augenzeuge der Auseinandersetzungen. „Es ging um das Tattoo unseres Spielers, das eine große kurdische Flagge zeigt. Er trägt es auf dem Rücken. Das hat bei den Gästen für Aufsehen gesorgt. Ein VTS-Spieler fühlte sich davon provoziert und es kam zu einem Handgemenge. Das konnten wir dann unterbinden. Danach gingen alle Spieler in ihre Kabinen. Die lagen an diesem Tag nebeneinander. Unser Spieler ist dann in deren Kabine und hat die Spieler beleidigt. Daraufhin kam es wieder zu einem Handgemenge. Als unser Spieler dann nach dem Duschen den Platz verlassen wollte, sprachen ihn draußen einige VTS-Spieler an“, erklärte der Italia-Vorsitzende.


Dort soll die Situation dann eskaliert sein. Es kam zu einem Handgemenge, in das sich auch weitere Spieler beider Mannschaften eingemischt haben. „Aus Notwehr hat dann ein Spieler von uns einen VTS-Spieler mit einem Faustschlag getroffen“, schildert Tomasello die entscheidende Szene. Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, sollen sich die entsprechenden Spieler noch entschuldigt haben.

„Unsere Spieler sind selbst schockiert über die Szenen, die sich da abgespielt haben. Eigentlich ist der Junge ein ganz ruhiger und netter Spieler, der noch nie auffällig geworden ist. Wir hoffen, dass da nichts mehr nachkommt, zivilrechtlich haben die Jungs schon genügend Probleme“, hofft der Vorsitzende auf Nachsicht für seinen Verein.