Menden. Eigentlich verläuft das Freundschaftsspiel zwischen Italia Menden und dem VTS Iserlohn II ruhig. Doch nach dem Spiel erhitzen sich die Gemüter.
„Das hatte mit Freundschaftsspiel nichts mehr zu tun“, schüttelte Dietmar Boronowski, Pressesprecher der Polizei in Iserlohn, den Kopf als er von den Geschehnissen im Mendener Huckenohlstadion erfuhr. Am Sonntag kam es dort zu einer handfesten Auseinandersetzung in dessen Nachgang zwei Spieler mit dem Rettungswagen abtransportiert wurden.
Eigentlich verlief das Testspiel zwischen den B-Kreisligisten Italia Menden und VTS Iserlohn II absolut friedlich. Die Gastgeber gewannen deutlich mit 8:1, nichts deutete auf eine Eskalation hin. „Das Spiel selbst verlief völlig im Rahmen, es gab keine Provokationen oder sonst etwas. Hätten wir sowas im Spiel vernommen, dann hätten wir schon im Vorfeld was unternommen, um einen Konflikt zu vermeiden“, sagte Guiseppe Centorrino, langjähriger Vorsitzender von Italia Menden und heute Kassierer im Verein.
VTS-Spieler fühlt sich provoziert
Doch mit der Ruhe war es laut Polizeibericht nach dem Schlusspfiff vorbei als ein Gästespieler einen Akteur der Mendener vor den Kabinen derbe beleidigte. „Eine Verunglimpfung aus dem Bereich der Fäkalsprache“, wie es Boronowski umschrieb. Daraufhin griffen mehrere Vertreter beider Vereine ein, um eine weitere Auseinandersetzung zu vermeiden. Die Szene schien bereinigt. Schien- denn kurz danach soll die Situation eskaliert sein. Der Italia-Spieler soll dem Iserlohner einen Faustschlag ins Gesicht verpasst haben, woraufhin der Iserlohner zu Boden ging.
Ein weiterer VTS-Vertreter wurde daraufhin, so heißt es im Polizeibericht weiter, von dem Mendener mit dem Kopf gegen das Vereinsgebäude gerammt. Beide Gästeakteure mussten daraufhin mit dem Krankenwagen zur Untersuchung abtransportiert werden. „Es ging alles ganz schnell, der Vorfall dauerte nur zwei oder drei Minuten“, erklärt Centorrino, der Augenzeuge von dem Vorfall wurde. „Es ist nicht schön, dass sowas passiert ist, wir hatten noch nie Probleme mit solchen Vorfällen, aber manchmal geht es alles sehr schnell“, sind dem Italiener die Vorkommnisse äußerst unangenehm.
Tattoo soll Auslöser gewesen sein
Als die Polizei wenige Minuten später am Oesberner Weg eintraf, war bereits alles vorbei. Zahlreiche Zeugen konnten schildern, was passiert war.
Aber wie kam es zu diesem Stimmungsumschwung, nachdem das Spiel völlig unauffällig verlaufen war? Centorrino hat einen Verdacht. „Das Tattoo von einem unserer Spieler könnte der Grund sein“, mutmaßt das Italia-Urgestein. So soll ein Spieler ein kurdisches Tattoo auf dem Rücken tragen, von dem sich der VTS-Spieler provoziert fühlte. „So schnell kann es dann gehen. Ich bin der Meinung, dass man auf Provokationen nicht mit Provokationen antworten sollte“, betont Centorrino.
Platzwunde und Cut unter dem Auge
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Die Iserlohner Spieler trugen laut Aussage des zweiten Vorsitzenden des VTS, Cihan Senel, eine Platzwunde und einen Cut unter dem Auge davon. Mehr konnte der Iserlohner zu dem Vorfall nicht sagen, da er selbst nicht vor Ort war. Weitere VTS-Verantwortliche waren am Montag (Stand: 15.30 Uhr) zunächst nicht zu erreichen.
Den Italia-Spieler erwartet nun eine Strafanzeige wegen Körperverletzung. „Die schreiben wir in solchen Fällen automatisch, sobald unsere Kollegen hinzugezogen werden“, erklärt Boronowski.