Menden/Stuttgart. Männliche und weibliche B-Junioren gelingt der Sprung in die höchste deutsche Spielklasse.
Was für ein unglaubliches Wochenende für die Handballstadt Menden: Gleich zwei Nachwuchsmannschaften aus der Hönnestadt sind seit Sonntag endgültig Bundesligist.
Die männliche B-Jugend der SG Menden Sauerland und die weibliche B-Jugend der Wölfe sicherten sich am Sonntag die Tickets für die höchste deutsche Jugendliga in ihrer Altersklasse. Die B-Jugend Bundesliga wird in der Saison 24/25 erstmals an den Start gehen und zwei Mendener Nachwuchsmannschaften gehören zu den Gründungsmitgliedern.
Außergewöhnlicher Tag
„Das ist nicht nur für unseren Verein ein außergewöhnlicher Tag. Zwei Bundesligisten aus Menden, das hat es noch nicht gegeben“, war auch Tobias Schulte, Mendener Handballgröße vergangener Tage und Vorstandsmitglied der SG Menden Sauerland, der Stolz auf die Leistungen der SG-Mannschaften anzumerken. Die B-Junioren zeigten an beiden Tagen in der Kreissporthalle über weite Strecken ihr großes Potential, hatten die weiblichen B-Juniorinnen bei ihrer Entscheidungsrunde in Stuttgart-Metzingen schon einen Pakt mit Glücksgöttin Fortuna geschlossen.
Denn die Handballerinnen des Trainerduos Anke Prenger und Julia Pfeil sicherten sich ihr Bundesliga-Ticket unter anderen aufgrund des Torverhältnisses aus dem klaren Sieg gegen Salamander Kornwestheim. Doch auch die jungen Hönnestädterinnen hatten in dieser Bundesliga-Qualifikationsrunde eine erstklassige Leistung abgeliefert. „Die Mädels sind unglaublich stolz auf ihre Leistung“, betont Anke Prenger. Die Mendener Pädagogin stellte zu Recht heraus, dass die Mädchen über sich herausgewachsen sind. „Das ist bis auf zwei Spielerinnen der Jungjahrgang 2008“, freute sich die Trainerin über die Leistung der Talente, die nun in fast identischer Besetzung das Abenteuer Bundesliga angehen werden.
Hoffnungsvoller Jahrgang
Dass die männliche B-Jugend eine Mannschaft ist, auf die die Hoffnungen der Wölfe auch in Zukunft liegen werden, haben sie ja schon im vergangenen Jahr bewiesen, als sie als C-Junioren souverän Westfalenmeister wurden. Jetzt setzte man noch einen drauf, mit dem Aufstieg in die Bundesliga. „Jetzt gibt es erstmal zwei Wochen trainingsfrei“, belohnte SG-Trainer Dennis Galber seine Mitarbeiter gleich nach Turnierschluss für einen eindrucksvollen Auftritt an beiden Tagen in der Kreissporthalle. „Die Mannschaft war richtig fokussiert“, freute sich der Wölfe-Coach über das Team, das sein Ziel nie aus den Augen verloren hatte.
Dabei hatte die Entscheidungsrunde am Samstag mit einer kleinen Überraschung begonnen. Gegen die JSG Handball Köln kamen die Mendener zum Auftakt nicht über ein 26:26 hinaus. „Das schien uns schon ein wenig den Boden unter den Füßen wegzuziehen“, befürchtete der Trainer. Seine Mannschaft sorgte schnell dafür, dass ihr Coach die weiteren Spiele recht entspannt verfolgen konnte. Nach dem 32:25-Sieg gegen den HC Elbflorenz Dresden waren die jungen Wölfe auf Kurs. Stark waren dann die Siege gegen AMTV Hamburg (22:11) und Narva Berlin (37:31). Die Wölfe waren endgültig in der Bundesliga angekommen.
In die Bundesliga gezittert
Ein wenig kniffliger war das Wochenende für die Wölfinnen der SG Menden Sauerland. Nicht nur, dass sie mit dem Entscheidungsturnier in Stuttgart-Metzingen die wesentlich längere Anreise hatten. Auch die drei Gegner HSG Stuttgart-Metzingen, Salamander Kornwesthein und HSG Wittlich waren völliges Neuland für die Mannschaft. Da war es schon gut, dass gegen Salamander Kornwestheim zum Auftakt mit 32:25 ein Sieg gelang.
Im zweiten Gruppenspiel gegen die HSG Stuttgart-Metzingen trafen die Mendenerinnen auf die beste Mannschaft der Gruppe. Die 11:21-Niederlage kam da nicht so überraschend. Da die SG im letzten Gruppenspiel der HSG Wittlich mit 22:24 unterlag, musste der Rechenschieber zur Entscheidung her. Und der zeigte dann zu Gunsten der Wölfinnen an. Die letzten theoretischen Zweifel wurden am späten Nachmittag aus dem Weg geräumt. Als der DHB die Wölfe als Mitglied der Bundesliga bestätigte. Ein aufregendes Wochenende für den heimischen Handball-Nachwuchs. Aufregend dürfte auch die Bundesliga werden. Doch zunächst sollten die Youngster gefeiert werden, denen dieser Erfolg gelang.