Hüingsen. Beim Kreispokal-Endspiel geht der zuletzt schwächelnde Fußball-Bezirksligist als krasser Außenseiter gegen Iserlohn ins Rennen - und will kämpfen.
Am Donnerstag blickt der Fußballkreis Iserlohn noch einmal nach Lendringsen. Dort fällt an Fronleichnam im Max-Becker-Sportpark die letzte Entscheidung der Saison 2023/2024.
Im Kreispokal-Finale treffen die Sportfreunde Hüingsen auf den FC Iserlohn
Im Finale um den Kreispokal stehen sich die Bezirksliga-Fußballer der Sportfreunde Hüingsen und Westfalenligist FC Iserlohn gegenüber. Die Partie auf dem nagelneuen Kunstrasen am Walzweg wird um 16 Uhr angepfiffen.
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Auch wenn es eine sehr lange Saison war: Für das Finale werden auf beiden Seiten wohl noch einmal alle Kräfte mobilisiert. „Die Mannschaft freut sich auf dieses Spiel. Die Jungs haben gut trainiert. Natürlich sind wir gegen den Westfalenligisten klarer Außenseiter“, sagt Andreas Basyluk, der Co-Trainer des Bezirksligisten.
Letztes Spiel in verantwortlicher Position
Basyluk wird die Kicker aus der Republik auch am Donnerstag betreuen. Für den Hüingser ist es das letzte Mal in verantwortungsvoller Position. Denn - ähnlich wie bei Ex-Trainer Benny Huygens - aus beruflichen Gründen kann er nicht mehr mit der Mannschaft und dem neuen Trainer Ramazahn Ceylan zusammenarbeiten, der die Hüingser Mannschaft im Sommer übernehmen wird.
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Ziel: Iserlohn lange ärgern
Doch die Zukunft spielt am Donnerstg keine Rolle. Da zählt allein das Finale. „Es geht darum, dass wir die Iserlohner gerne so lange wie möglich ärgern wollen“, erklärt Basyluk.
Sportfreunde-Kicker Dorian Hammer machte noch einmal deutlich, dass auch der Außenseiter seine Chancen hätte. „Der 1. FC Saarbrücken brauchte in dieser Saison auch nur ein Spiel, um gegen Bayern München zu gewinnen.“ Der deutsche Rekordsieger unterlag dem Außenseiter Saarbrücken mit 2:3.
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Philipp Eckert mit Doppelpack gegen Dröschede
Und die Rolle des Außenseiters in einem Endspiel kennen die Sportfreunde bestens. Vor vier Jahren holte sich der Verein erstmals den Pokal des Fußballkreises.
Im Endspiel düpierte der Bezirksligist den damaligen Westfalenligisten Borussia Dröschede ebenfalls mit 3:2. Doppelter Torschütze war damals in einem seiner ersten Spiele für die Hüingser Philipp Eckert. Gegen eine Wiederholung hätten die Mendener nichts einzuwenden.
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„Heimspiel“ beim BSV Lendringsen
Zumal davon auszugehen ist, dass die Partie im Max-Becker-Sportpark ein Heimspiel für den Bezirksligisten sein wird. Denn zwischen dem Hüingser Ohl und der Platzanlage des Lokalrivalen aus Lendringsen liegen keine 2000 Meter. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Zuschauer dem Endspiel einen würdigen Rahmen geben“, sagt Torsten Strott vom Final-Gastgeber BSV Lendringsen.
Für die Mannschaft aus dem Mendener Süden wäre der Pokalsieg der versöhnliche Abschluss einer zuletzt frutstrierenden Saison. Aufgrund massiver personeller Probleme gingen acht der letzten zehn Spiele verloren, sodass sie auf den sechsten Tabellenplatz abrutschten.
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Frauen-Finale findet nicht statt
Dass die Lendringser entgegen der Planungen nur ein Pokal-Endspiel ausrichten werden, haben sie inzwischen verdaut. Bekanntlich teilte der Frauen-Landesligist Borussia Dröschede mit, nicht zu seinem geplanten Finale gegen den FC Iserlohn anzutreten, wegen angeblicher Personalprobleme.
„Es ist zwar schade, aber nicht zu ändern“, zuckt der Lendringser Vereinsboss nach der Absage von Borussia Dröschede mit den Schultern.
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Spiel zwischen Inklusionsmannschaften
Immerhin haben die Verantwortlichen schnell einen Ersatzplan geschmiedet und kurzfristig ein anderes Spiel angesetzt - und zwar zwischen den Inklusionsmannschaften des BSV Lendringsen und der DJK Grün-Weiß Menden.
Eine Siegerehrung wird es dennoch geben. Die Fußballerinnen des FC Iserlohn haben versprochen, in voller Stärke zum Endspiel zu kommen und ihre Medaillen und den Pokal in Empfang zu nehmen, auch wenn der kampflose Sieg einen faden Beigeschmack hat.
Letztlich überwiegt aber bei allen Beteiligten die Freude auf ein Fußballspiel, das einer der Höhepunkte des Fußballjahres sein soll. Nicht nur für die Spieler, auch für die Schiedsrichter eine prestigeträchtige Partie. Das Kreispokalfinale 2024 wird geleitet von Schiedsrichter Julien Wache von den Sportfreunden Sümmern. An den Linien assistieren ihm Fatih Bayrak und Nico Confortola.