Balve/Garbeck. Abstiegsbedrohter A-Kreisligist steht in den kommenden Monaten vor wegweisenden Entscheidungen.
Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres hat Christian Müller genutzt, um sein Motorrad herauszuholen und bereit für die ersten Ausfahrten zu machen. Der Vorsitzende des Arnsberger A-Kreisligisten SG Balve/Garbeck sieht dem restlichen Saisonverlauf gelassen und vor allem mit einer großen Portion Realismus entgegen.
„Mit dem Klassenerhalt wird es wohl nichts mehr werden“, machen sich sowohl „Oskar“ Müller als auch die anderen Verantwortlichen an Holloh und Krumpaul keinerlei Illusionen. Nachdem im Sommer zahlreiche Spieler die SG verlassen hatten, wurde zwangsläufig die zweite Mannschaft abgemeldet. Ein Großteil der Kicker, die eigentlich im Mittelmaß der Kreisliga B spielten, mussten plötzlich in der Kreisliga A in die Bresche springen.
Die Folgen waren fast schon vorhersehbar, denn mit der neu formierten Mannschaft ging es bergab. Zur Winterpause steht die Elf vom Trainergespann Frank Gebauer und Fabian Gloddeck am Tabellenende. Nur einen Punkt gab es aus 15 Spielen. Den ausgerechnet im Derby gegen den TuS Langenholthausen II. In den restlichen 14 Spielen jubelte am Ende immer der Gegner. 8:72-Tore beträgt die Tordifferenz, der Rückstand auf einen Abstiegsplatz ist mit 13 Punkten schon zu hoch. „Da müsste ein Wunder passieren, wenn wir das noch schaffen würden“, weiß auch Christian Müller, der seiner Mannschaft eines zugute hält. „In einigen Spielen waren wir sehr nah an einem Punktgewinn dran und haben das am Ende meistens selbst vermasselt“, weiß der Balver Vorsitzende.
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Die Wintervorbereitung läuft seit einigen Wochen. Ein erstes Testspiel gegen die zweite Mannschaft des SV Affeln endete 1:1. Für Sonntag ist ein weiterer Test gegen die SG Hemer II geplant, bevor es eine Woche später wieder in der Kreisliga A weitergeht. Dann direkt mit einem Derby am Holloh gegen die SG Beckum/Hövel/Mellen, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz überwinterte. Im Hinspiel gab es einen deutlichen 5:1-Sieg für den Aufsteiger.
Während es im Winter im Kader keinerlei Veränderungen gab, sieht es im Sommer anders aus. Dann muss auf jeden Fall ein neuer Trainer her. „Frank wird nicht mehr weitermachen, aus persönlichen Gründen. Selbst im Falle des Klassenerhalts stünde er nicht mehr zur Verfügung“, erklärt Christian Müller. Ein Nachfolger wird derzeit noch gesucht. „Das gestaltet sich in unserer ungewissen Situation natürlich nicht ganz so einfach“, weiß der erfahrene Funktionär, dass die Suche viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
Gesucht wird bei der SG Balve/Garbeck nicht nur im sportlichen Bereich. Wenn im März die Jahreshauptversammlung ansteht, dann möchte Christian Müller sein Amt als Vorsitzender eigentlich zur Verfügung stellen. „Die Kandidaten stehen alle Schlange“, sagt der SG-Chef mit einem Augenzwinkern. Dennoch bleibt er optimistisch. „Bis zur Versammlung werden wir eine Lösung finden. Es wird nicht soweit kommen, dass wir ohne Vorsitzenden dastehen. Es gibt ja auch im erweiterten Vorstand Leute, die genügend Erfahrung haben, um den Posten auszuführen. Zur Not gibt es ja auch andere Möglichkeiten, um das zu regeln“, weiß Müller, der seinem Nachfolger aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte, um die Übergangszeit zu erleichtern.