Hemer/Bösperde. Beim Aufstiegsaspiranten HTV Hemer reicht ein guter Start nicht für Punkte. DJK leistet sich 16 Minuten ohne eigenen Treffer.

Ein wenig Hoffnung hatten die Handballer der DJK Bösperde und ihr Anhang schon, als man sich am frühen Samstagabend ins Grohe-Forum nach Hemer aufmachte. Die heimischen Verbandsliga-Handballer gingen zwar als klarer Außenseiter in das Gastspiel beim Aufstiegskandidaten HTV Hemer. Aber dass der Aufstiegskandidat verwundbar ist, hatte der HTV vor Wochenfrist gezeigt, als man beim Abstiegskandidaten Hattingen mit 31:32 verloren hatte. Für eine ähnliche Überraschung kamen die Bösperder Ballwerfer allerdings nicht infrage. Die DJK kassierte gegen den HTV Hemer eine 19:34 (12:15)- Niederlage.

Was tun? DJK-Trainer Hendrik Ernst gibt Robin Janssen Anweisungen, wie sich das Team dem HTV Hemer entgegenstellen soll.
Was tun? DJK-Trainer Hendrik Ernst gibt Robin Janssen Anweisungen, wie sich das Team dem HTV Hemer entgegenstellen soll. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Die Gastgeber im Grohe-Forum machten deutlich, dass man nicht noch weitere Punkte im Kampf um die Meisterschaft liegen lassen wollte. Der Klassenunterschied zwischen dem gastgebenden HTV Hemer und der heimischen DJK Bösperde wurde so richtig deutlich aufgezeigt. Auch wenn Hemers Trainer Bosko Bjelanovic sich als höflicher Gastgeber zeigte. „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt“, lobte der Coach die heimischen Ballwerfer. Vermutlich hatte Bjelanovic eine größere Gegenwehr erwartet.

Die Derby-Statistik

HTV Hemer – DJK Bösperde 34:19 (15:12)

HTV Hemer: Bock, Kohl; Gran (4/1), Brückner (3), Brieden (1), Ostermann, Sahlmann (4), Ben Youssef (8), Schroth (3), Stracke (3), Lübbering (4), Spiekermann (1), D. Wizy (2), Selle (1)

DJK Bösperde: Sievert, Kampmeier; Wergen (1), Mähl, Janssen (2), Küppers (1), Spielmann (2), Tillmann (2/2), Dame (5), Cabaca (3), Schwarz, Butzek (1), Bichmann (1) Wintzenburg (1).

Zeitstrafen: Hemer 2, Bösperde 2

Siebenmeter: Hemer 2/1, Bösperde 3/2

Zuschauer: 700

Nächstes Spiel: SG Schalksmühle/Halver Dragons 2 - DJK Bösperde, Samstag, 10. Februar, 19.30 Uhr, Sporthalle Löh, Schalksmühle

Die gab es dann gerade einmal im ersten Spielabschnitt. Henrik Springer machte deutlich, dass die Bösperder Handballer den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter genommen hatten. Etwas Zählbares in Sachen Punkte wäre nicht nur für den „Co.“ der DJK Bösperde ein Bonus gewesen. „Die erste Halbzeit war ja noch in Ordnung. Doch dann muss man sich ja nicht über das Endergebnis wundern. Wir werfen 16 Minuten lang kein einziges Tor – der HTV nutzt seine Möglichkeiten konsequent“, war für Henrik Springer der katastrophale Leistungseinbruch im zweiten Spielabschnitt entscheidend. Eine Geschichte über die noch zu Reden sein dürfte an der Bahnhofstraße in Bösperde. Denn vor Wochenfrist konnte man auch bei der HSG Gevelsberg/Silschede in der zweiten Spielhälfte nicht mehr mithalten und unterlag dem anderen Aufstiegskandidaten der Verbandsliga ebenfalls deutlich. 23:28 hieß es damals nach 60 Spielminuten.

HTV tut sich mit Bösperdes 5-1-Deckung zunächst schwer

Eigentlich begann die Partie ja sehr gut für die DJK Bösperde. Den ersten Treffer der Partie erzielten zwar die Hausherren, doch dann konnten sich die Bösperder Handballer bis zur sechsten Minute gar auf 4:1 absetzten: Robin Janssen erzielte den Treffer für die DJK. Dass die Handballer aus dem Mendener Norden den Favoriten doch ein wenig das Leben schwer machen konnten, zeigte die Aussage von Hemers Trainer Bjelanovic. „Am Anfang hatten wir Probleme mit der 5-1-Deckung“, so der Coach. Doch die schien man vier Minuten vor der Halbzeitpause überwunden zu haben. HTV-Spieler Wael Ben Youssef traf zum 13:9 für den Gastgeber – die DJK Bösperde geriet endgültig auf die Verliererstraße. Nils Wintzenburg konnte 40 Sekunden vor dem Gang in die Pause zwar noch einmal auf 12:15 aus DJK-Sicht verkürzen. Das sollte aber für 16 Minuten zunächst der letzte Treffer des Hönnestädter Verbandsligisten gewesen sein.

Die erste Halbzeit war ja noch in Ordnung. Doch dann muss man sich ja nicht über das Endergebnis wundern. Wir werfen 16 Minuten lang kein einziges Tor – der HTV nutzt seine Möglichkeiten konsequent.
Henrik Springer - Co-Trainer DJK Bösperde

Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist recht schnell erzählt. Elias Lübbering, dem Vetter von Bösperdes Co-Trainer Henrik Springer, blieb es vorbehalten, Hemers Führung erstmals zweistellig werden zu lassen – 22:12 (43.). Die Frage nach dem Sieger war da bereits endgültig geklärt. „Wir werden über dieses Spiel noch reden“, dürfte es in der kommenden Trainingswoche noch eine Aufarbeitung in der Sporthalle der Nikolaus-Groß-Schule geben. Doch dann dürfte der Blick auch schnell nach vorne gerichtet werden. Am kommenden Karnevals-Samstag steht das Gastspiel beim Tabellenletzten SG Schalksmühle/Halver II an. Der gelang beim Hinspiel in Bösperde der bislang einzige Saisonsieg mit 23:21. Gelingt den heimischen Ballwerfern die Revanche, wären das wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.