Menden. Gegen den Tabellenführer GWD Minden II machen die Wölfe ein sehr gutes Spiel. Doch dann kommt Marcel Schliedermann.
Die Reihen auf der Tribüne der Kreissporthalle lichteten sich recht schnell, als die Schlusssirene im Spiel der Handball-Oberliga zwischen der SG Menden Sauerland und der GWD Minden II ertönte. Auch das Ergebnis von 36:33 (15:20) zugunsten der Gäste schien schnell vergessen zu sein. Denn es ging darum, sich einen guten Platz im Foyer zu sichern. Dort flimmerte das Spiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Österreich über den Fernseher, was die Anwesenden zu einem spontanen Rudelgucken nutzten. Der zweite Krimi nach dem, was sie zuvor von den Wölfen geboten bekommen haben.
„Wir hatten sie eigentlich im Sack“, sagte Andy Palm, Trainer der SG Menden Sauerland, nach dem Spiel. Aber die Betonung liegt auf „eigentlich“. Denn am Ende wurde den Wölfen eiskalt vor Augen gehalten, was ihnen noch fehlt, um eine Spitzenmannschaft in der Oberliga zu sein.
Die Wölfe legten einen regelrechten Turbostart in die Partie hin. 100 Sekunden waren gespielt, da hatten Max Klein, Dominik Flor und Luca Giacuzzo eine 3:0-Führung heraus gespielt und den Mindenern gezeigt, dass das für sie kein Spaziergang werden würde. Mit dem Selbstvertrauen des Blitzstarts im Rücken spielten die Wölfe ihre beste Halbzeit der Saison. Dabei ließen sie sich auch nicht beirren, als der Tabellenführer langsam ins Rollen kam und nach zwölf Minuten erstmals in Führung ging (9:8). Drei Tore von Jonas Schulte in Serie, Marcel Tarlinski und Dominik Flor sorgten für die erste vier-Tore-Führung der Wölfe (15:11).
Wölfe behalten die Ruhe
Die Hausherren waren aufmerksam in der Abwehr, konsequent bei der Verwertung von Gegenstößen und ließen in der Offensive geduldig den Ball zirkulieren, bis sich die Lücke auftat. Zur Pause führte die SG mit 20:15 und die letzte Szene vor der Halbzeit fasste die ersten 30 Minuten perfekt zusammen, endete die Halbzeit doch mit einem gehaltenen Siebenmeter von Kevin Peichert. Ein Sieg gegen den Tabellenführer war zu diesem Zeitpunkt alles andere als unwahrscheinlich.
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Doch dann begann die zweite Halbzeit und es kam, was bei den Wölfen immer kommen muss: ein verpatzter Start. Innerhalb von zwei Minuten verkürzte Minden auf 18:20. Die Wölfe waren wieder von der Rolle und mussten erst wieder zurück ins Spiel finden. „Man kann natürlich sagen, dass wir in dieser Phase nicht gut gespielt haben. Man muss aber auch sagen, dass der Gegner eine hohe Qualität hatte und das hat er in dieser Phase gezeigt“, betonte Andy Palm.
Schliermann trifft fünfmal in Folge
Nach zehn Minuten hatten sich die Wölfe wieder gefangen und hielten ein kleines Drei-Tore-Polster. Doch dann brach die Schlussphase an und mit ihr die große Show von Marcel Schliermann. Zwischen der 51. und 57. Minute erzielte der Mindener fünf Tore in Serie, und drehte einen 28:30-Rückstand in eine 34:31-Führung um. Gil Kunkel setzte den Schlusspunkt des 6:0-Laufs, der den Wölfen an diesem Abend das Genick brach. „Wir haben in dieser Phase vier Fehlwürfe und einige unnötige Ballverluste“, analysierte Andy Palm die entscheidende Phase im Spiel. Dennoch gewinnt der Bergisch Gladbacher der Partie auch was Positives ab: „Wir haben über weite Strecken gezeigt, dass wir auch gegen die Spitzenmannschaften mithalten können.“
SG Menden Sauerland - GWD Minden II 33:36
SG Menden Sauerland: Kevin Peichert, Nic Preuß; Dominik Flor (4), Tim Brand, Christian Klein (6), Luca Giacuzzo (1), Jonas Schulte (11/4), Nick Surowka, Johannes Degenhardt, Marcel Tarlinski (5), Max Klein (4), Nils Flor, Patrick Müller (2).
Zeitstrafen: Wölfe: 2, GWD Minden: 3
Siebenmeter: Wölfe: 4/5, GWD Minden: 1/5
Nächstes Spiel: SG Menden Sauerland - TSV Hahlen (Freitag, 26. Januar, 20 Uhr, Kreissporthalle).