Menden. Beim SV Oesbern hält die Euphorie an. Die gute Stimmung beim Fußball-Westfalenligisten steckt an - auch Torfrau Lisa Schleimer.

Die Torfrau einer Fußballmannschaft zu sein, ist eine besondere Position. Einerseits soll sie das eigene Team vor Gegentoren schützen. Andererseits ist sie die erste Anlaufstelle für den Spielaufbau ihrer Mannschaft. Eine Stellenbeschreibung, die sehr genau den Tätigkeitsbereich von Lisa Schleimer umreißt. Die Physiotherapeutin aus Scheidingen hat großen Anteil daran, dass der Frauenfußball beim SV Oesbern zu einer ganz besonderen Marke wurde.

Vor rund vier Jahren fand Lisa Schleimer den Weg zum Lendringser Habicht und war daran beteiligt, dass die Fußballfrauen hier zum klassenhöchsten Team der Hönnestadt wurden. „Wir sind als Team immer enger zusammengerückt“, beschreibt Lisa Schleimer den Weg ihres Teams in die Westfalenliga. Für sie ist der Grundstock des Aufschwungs vor allem im Willen der Spielerinnen zu sehen.

Euphorie trägt das Team

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„Auf dem Platz wird einfach immer alles gegeben“, sagt Schleimer. Eine Einstellung, die immer mehr auch von Außenstehenden gesehen und belohnt wird. „Ich finde es schön zu sehen, dass immer mehr Zuschauer zum Platz kommen. Die hatten vielleicht noch nichts mit Frauenfußball zu tun. Jetzt sehen sie, dass wir ganz gut zocken können und kommen immer wieder“, berichtet die Torfrau des SV Oesbern über das größer gewordene Interesse an ihren Sport und der eigenen Mannschaft. „Ich finde, das trägt uns auch irgendwie“, sagt die junge Physiotherapeutin über einen zusätzlichen Ansporn.

Dass die zusätzliche Motivation dann auch schnell in Euphorie umschlägt, konnte man am vergangenen Sonntag beim Gastspiel in Herford sehen. „Das war schon stark, dass uns so viele Zuschauer nach Herford begleitet haben.“ Ob aber vielleicht genau diese Begleitung aus der Heimat dafür gesorgt hatte, dass die Nervosität bei den Fußballerinnen größer war als sonst, mag die Torfrau nicht bewerten. „Ich weiß nicht, ob vielleicht jemand hibbeliger war. Das Spiel ist halt ungünstig für uns verlaufen“, blickt Schleimer zurück. Damit meint sie vor allem die Tatsache, dass die Partie beim 0:4 zur Pause eigentlich schon entschieden war. „Als wir in der zweiten Halbzeit etwas umgestellt hatten, lief es ja besser bei uns“, sieht Lisa Schleimer den Gegner trotz der klaren 1:5-Niederlage gar nicht so weit entfernt.

Dass der Herforder SV mit der dreifachen Torschützin Pia Salzmann die Spielerin des Spieles in ihren Reihen hatte, lässt die SVÖ-Torfrau nicht unerwähnt. „Da hat man schon gesehen, dass die mal Bundesliga gezockt hat. Aber wir sind vorne ja auch gut besetzt. Johanna Sellmann hat auch einen Torriecher“, sieht Schleimer die Torjägerin aus eigenen Oesberner Offensivabteilung ebenso stark.

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Ansonsten ist die Partie vom vergangenen Sonntag bereits verarbeitet. „Wir haben gewusst, dass so etwas passieren kann“, waren die Fußballerinnen von Trainer Robby Hanbücken auf solch eine Situation vorbereitet.

„Unter Robby ist das Training noch intensiver geworden“, stellt Lisa Schleimer eine weitere Veränderung auf dem Weg in die Westfalenliga heraus. Die Erfolge untermauern dies. Eines hat sich für Lisa Schleimer aber nicht geändert: dass sie mit Torwarttrainer Thomas Schröder und der zweiten Torfrau Alina Knüppel an trainingsfreien Tagen freiwillige Zusatzschichten einlegt.

Die bisherigen Ergebnisse geben ihr recht, und am Sonntag soll das auch der nächste Gegner merken: der Ballspielverein BV Werther, der aus Ostwestfalen an den Habicht anreist.