Menden/Balve. „Fifa zocken“ ist unter Fußballern enorm populär. Jetzt gibt es einen Nachfolger - und spannende Neuerungen. So reagieren Mendener Kicker darauf.
Alle Jahre wieder. Wie zur jeder Fußballsaison brachte der Videospielhersteller Electonic Arts (EA) ein neues Spiel auf den Markt. Seit Ende September ist es zu haben. Doch anders als sonst, heißt das Spiel nicht Fifa, sondern FC24. Das liegt daran, dass die Fifa und EA ihre Zusammenarbeit beendet haben. Neben dem Namen gibt es allerdings noch andere Veränderungen. Die vielleicht größte ist die, dass man im Spielmodus „Ultimate Team“ nun auch Frauen neben den Männern spielen lassen kann. Rund um das Thema kam es prompt zu Diskussionen auf den verschiedensten Internet-Plattformen. Wir haben unsere heimischen Fußballerinnen und Fußballer gefragt, wie ihnen das neue Spiel gefällt.
Atanasia Skoupra, die Spielmacherin der Oesberner Frauen, war früher passionierte Fifa-Zockerin. „Mittlerweile spiele ich nicht mehr regelmäßig, aber das Neue habe ich schon gespielt. Jetzt spiele ich vielleicht mal mit Freunden in einer Runde“, verrät die Fußballerin. Trotzdem sind der Sportlerin schon einige Unterschiede aufgefallen. „Die Steuerung ist anders als vorher. Ich finde, dass es anspruchsvoller geworden ist. Eigentlich gefällt mir das ganz gut“, erklärt Skoupra.
Auf die gemischten Teams von Männern und Frauen bei „Ultimate Team“ reagiert die Torjägerin gelassen. „Ich finde, dass es eine schöne Geste ist. Es zeigt einem natürlich, welchen Stellenwert der Frauenfußball mittlerweile hat. Aber ehrlich gesagt habe ich sie auch nicht gespielt. Man hat ja immer so seine favorisierten Mannschaften wie Real Madrid, PSG oder Manchester City“, sagt die Nummer 7 des SVÖ.
Auch in der Männermannschaft des Vereins vom Habicht gibt es FC24-Spieler. Ayman Alakmeh, Rechtsverteidiger des SV Oesbern, kann ähnliche Unterschiede im Vergleich zum alten Fifa feststellen. „Irgendwie ist Fifa immer gleich, aber doch auch etwas anders. Es sind meistens die Kleinigkeiten, die sich verändern. Ein paar Spielmodi sind anders, aber auch das Gameplay. Dazu gibt es auch neue Stadien“, sagt der Verteidiger. Alakmeh ist auch bei „Ultimate Team“ aktiv.
„Am Anfang spiele ich mehr online in Ultimate Team, nach einiger Zeit lässt das etwas nach und ich wechsle den Spielmodus“, erklärt der Kicker, der im richtigen Fußballerleben ein Rechtsfuß ist. Dass nun Frauen im Modus sind, ist für ihn ungewohnt: „Im Prinzip ist das ja eine gute Sache in Hinblick auf die Gleichberechtigung. Dennoch finde ich, dass dadurch etwas der Realismus verloren geht. Es ist eben so, dass die Frauen in einer extra Liga spielen. Das fällt vor allem bei den Zweikämpfen auf, wenn eine schwächere Frau auf einmal den Zweikampf gegen den 1,90 Meter großen Virgil Van Dijk gewinnt. Da hätte man sich mehr Zeit zum Überlegen nehmen sollen.“
Schritt zur Gleichberechtigung
Im selben Zuge fällt Alakmeh auch eine bessere Lösung ein: „Man hätte einfach einen komplett neuen Spielmodus entwickeln können, in dem dann nur Frauen gespielt werden. Das würde es meiner Meinung nach realistischer machen“, erklärt der Verteidiger.
Auf dem Trainingsplatz der Sportfreunde Hüingsen ist das neue Videospiel auch Thema. Mittelfeldmotor Bartosz Saatz ist zufrieden mit dem Spiel. „Mir persönlich macht es Spaß. Ich finde, dass es besser ist als das alte“, sagt der Fußballer. Er hat neben den alten Fifa-Spielen auch noch den Vergleich zum Konkurrenten „Pro Evolution Soccer“ (PES). „Früher habe ich PES gezockt. Seit 2014 ungefähr spiele ich jetzt Fifa. Früher habe ich auch nur den Karrieremodus gespielt, der auch nicht online läuft. Irgendwann habe ich mich etwas mit Ultimate Team beschäftigt. Seitdem spiele ich auch das“, erklärt Saatz.
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Dass jetzt Frauen im Modus vertreten sind, ist für den 29-Jährigen auch eine Umstellung. „Am Anfang war ich ehrlich gesagt nicht besonders begeistert, aber man kann sich relativ schnell dran gewöhnen. Dennoch spiele ich Frauen nur auf den Außenpositionen, weil sie im Spiel wendiger und teilweise schneller sind. Körperlich sind sie im Zentrum häufig unterlegen“, sagt der Hüingser Spieler.
In der Kabine der DJK Bösperde wird das neue FC24 eher weniger diskutiert. Trotzdem ist auch ihnen bewusst, dass es nun auch Frauen im „Ultimate Team“ gibt. „Ich selber habe das Spiel noch nicht gespielt, aber die Diskussionen rund um das Thema natürlich mitbekommen. Grundsätzlich finde ich das gut. Das ist ein richtiger Schritt in Richtung Equal Pay und Gleichberechtigung. Ich finde auch, dass beide Geschlechter die gleiche Chance bekommen sollen, gespielt zu werden“, erklärt Stürmer Niklas Terbrüggen. „Ich habe von Leuten gehört, die das nicht so cool finden. Ich persönlich sehe da aber kein Problem“, sagt Terbrüggen.