Witten. Die aktuellen Zahlen sprechen vor dem Spiel bei der SG Menden Sauerland eindeutig für den TuS Bommern. Coach Nils Krefter sieht das aber anders.
Es scheint doch schon alles klar zu sein: Der TuS Bommern hat beim CVJM Rödinghausen mit 38:28 gewonnen, bei dem die SG Menden Sauerland Wölfe eine Woche später mit 28:36 verloren hat, und fährt somit als klarer Favorit ins Sauerland. Nils Krefter muss schmunzeln. „Es gibt Mannschaften, die einem liegen und die einem nicht liegen“, sagt der Trainer des Wittener Handball-Oberligisten, der am Freitagabend ab 20 Uhr in der vollen Kreissporthalle an der Werler Straße einen engen Kampf erwartet. „Ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt er.
Kein Wunder: Die Stimmung im Bommeraner Handball-Lager ist nach den ersten drei Begegnungen dieser Saison und 6:0 Punkten ausgezeichnet. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, die wir auch genießen. Wir sind sehr zufrieden“, sagt Nils Krefter. „Der Blick auf die Tabelle ist erlaubt, aber nur für den Trainer, nicht für die Spieler.“ Die sollen nämlich weiterhin für das TuS-Saisonziel ackern, und zwar für einen „Platz von fünf bis acht oder neun“, wie Nils Krefter sagt. „Das werden wir weiter anpeilen – und nichts anderes.“ Eine stressfreie Saison also. Ohne Abstiegsangst.
TuS Bommerns Trainer Nils Krefter hat ein Favoriten-Trio auf seinem Zettel
Dass er seine Mannschaft in der Oberliga nicht ganz oben und somit in der Nähe der 3. Liga sieht, erklärt der Bommeraner Coach unter anderem mit drei Konkurrenten: dem VfL Gladbeck sowie den Zweitvertretungen der Zweitligisten TSV GWD Minden und VfL Eintracht Hagen, also zwei Absteigern und dem Tabellenzweiten der vergangenen Saison. „Die sind“, sagt Nils Krefter, „schon eine Spur stärker.“ Aber sie haben alle drei bereits jeweils zwei Minuspunkte.
Nach der 28:36-Pleite beim CVJM Rödinghausen stehen die Mendener Wölfe schon ein bisschen unter Druck, der ehemalige Drittligist hat gerade mal 3:3 Zähler. Obwohl einige Zahlen und Fakten aktuell für seine Mannschaft sprechen, lässt sich Nils Krefter nicht darauf ein, seine Handballer in die Favoritenrolle zu drängen. Zumal die Mendener, wie er sagt, „sehr heimstark sind und versuchen werden, einen Fehlstart zu vermeiden“.
Tim Brand hat für den TSV GWD Minden in der Bundesliga gespielt
Der Blick aufs Personal, das Mendens belgischem Trainer Andy Palm zur Verfügung steht, macht deutlich, dass im Wölfe-Team reichlich Qualität steckt. Vor einem Rückraum-Trio des Tabellenvierten der vergangenen Saison warnt Nils Krefter besonders: den Klein-Cousins Christian und Max sowie Tim Brand, der für den TSV GWD Minden bereits in der 1. und den VfL Eintracht Hagen in der 2. Bundesliga gespielt hat. Aus dem Krefter-Trio wird dann aber doch noch ein -Quartett – und zwar wegen Marcel Tarlinski, des ehemaligen Bommeraner Linkshänders. „Wir müssen“, sagt der TuS-Coach vor dem zweiten Freitagabend-Spiel der Saison, „eine gute Abwehr stellen.“
Fehlen werden dem TuS Bommern weiterhin die beiden Schulter-Patienten Max Büchel und Felix Eigenbrodt. Und Nils Krefter kann nicht ausschließen, dass beiden möglicherweise sogar eine Operation droht. „Wir müssen schauen“, sagt der Trainer, „wie die Therapien anschlagen.“