Menden. Die Zuschauerrolle sagt ihm so gar nicht zu, doch in den vergangenen Wochen musste sich der Handballer damit begnügen. Doch es gibt Hoffnung.
Am Samstag zieht es die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland mal wieder nach Ostwestfalen. Der Terminplan im westfälischen Handball-Oberhaus sieht das Gastspiel beim CVJM Rödinghausen vor, der mit gerade mal 10.000 Einwohnern kleinsten Gemeinde im Kreis Herford. Ein Spieler der Wölfe wird die Reise allerdings nur als Tourist antreten. Jonas Schulte fehlt der SG weiterhin nach seinem Teilabriss der Patellasehne. Die Zuschauerrolle beginnt Schulte - der sich mittlerweile im Aufbautraining befindet - kräftig zu nerven.
„Das ist einfach nichts für mich“, sagt Schulte über seine aktuelle Rolle als erster Fan seiner Mannschaft, statt den Jungs auf der linken Außenbahn als Spieler zu helfen. Er möchte lieber tatkräftig mithelfen, damit die Wölfe schnell auf die richtige Saisontemperatur kommen. „Es sind zwar erst zwei Spiele absolviert und 3:1-Punkte sind akzeptabel. Doch wir hatten uns schon mehr vorgestellt. Nach dem Heimspiel am vergangenen Freitag gegen den ASV Hamm II waren wir schon enttäuscht“, gibt Schulte zu, dass die Ernüchterung deutlich zu spüren war.
Von Sascha Simec zur SG geholt
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Doch auch die zweite Mannschaft des Zweitligisten hatte sich vom Gastspiel in Menden mehr erhofft. „Ralf wollte mit seiner Mannschaft mehr als einen Punkt“, verrät Jonas Schulte nach dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer in der Kreissporthalle. Wobei es ja nicht der einzige ehemalige Trainer von Jonas Schulte war. Micky Reiners verfolgte in seiner Position als Sportlicher Leiter des Gastes die Partie. „Man begrüßt sich und plaudert halt über die sportliche Situation, wie es halt läuft“, erklärt Schulte.
Und da war natürlich die Verletzung des torgefährlichen Außenspielers auch ein Thema. Allerdings waren die beiden Handball-Fachleute nicht dafür verantwortlich, dass Jonas Schulte seit nunmehr sechs Jahren ein Wolf ist. „Sascha Simec hat mich zur SG geholt“, betont Jonas Schulte. Und das Team war in der Saison 2017/2018 in die Dritte Liga aufgestiegen. Schulte hatte zuvor beim HTV Hemer gespielt.
Nach der Herbstpause zurück
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Der Handballer sieht nach seiner nunmehr monatelangen Pause langsam Licht am Ende des Tunnels. „Wenn es normal läuft, kann ich nach der Herbstpause wieder mit der Mannschaft trainieren“, sagt Jonas Schulte. Danach sollte es dann mit der Rückkehr auf die Platte soweit sein. „Das wäre natürlich schon schön“, möchte er sein Team lieber aktiv unterstützen. Und nicht nur für Rückendeckung von der Bank sorgen.
Zunächst steht jetzt erstmal am Samstag in Rödinghausen das Gastspiel beim „CVJM“ an. „Die sind auch noch nicht so richtig dabei“, weiß Schulte über den Saisonstart des Gegners. Auswärts gab es beim ASV Hamm II ein 38:35, daheim gab es vor Wochenfrist ein deutliche 28:38-Niederlage gegen den TuS Bommern. „Die dürften sich deshalb gegen uns einiges vorgenommen haben“, erwartet Jonas Schulte einen kämpferischen Gastgeber, der sich vor eigenem Publikum für die Bommern-Pleite rehabilitieren will.
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Und dann werden bei den Wölfen auch noch die Erinnerungen an die vergangene Saison wach. „Da haben wir beide Spiele gegen Rödinghausen verloren“, zählten die Spieler aus Ostwestfalen nicht gerade zu den Lieblingsgegnern der Wölfe. Zeit, dass sich da etwas ändert. Auf Jonas Schulte warten nervenaufreibende 60 Minuten in der Zuschauerrolle. Doch die endet hoffentlich bald.