Menden. „Wir müssen schauen, auf welchem Level wir sind“, sagt Yannik Antoni, Trainer der SG-Frauen. Diese Pläne hat er für die neue Landesliga-Saison.
Als die Handballer der SG Menden Sauerland in der Saison 2021/22 den Abstieg aus der dritten Liga in die Oberliga verkraften mussten, war das aber gleichzeitig der Startschuss für einen radikalen Neuanfang. Und dieser Neuanfang kann mit dem vierten Platz, der Integration vieler junger Talente in die Stammformation und einem jungenTrainer Andy Palm durchaus als gelungen angesehen werden.
Die weiblichen Kolleginnen, die Handballerinnen der SG Menden Sauerland, könnten nun vor einem ähnlichen Schicksal stehen. Erst nach der Winterpause zwischen den Jahren 2022 und 2023 ersetzte der erst 26-jährigeYannik Antoni seinen Vorgänger Thomas Dautel auf der Trainerbank. Wenige Monate später schaffte er mit den „Wölfinnen“ den Klassenerhalt in der Verbandsliga. Trotzdem werden die SG-Damen freiwillig nur noch in der Landesliga antreten. Wie es dazu kam und wie die sportliche Neuausrichtung aussehen soll, erklärt Yannik Antoni im Gespräch mit der WP-Sportredaktion.
Herr Antoni, obwohl Sie mit den Wölfinnen die Klasse gehalten haben, sind Sie den Schritt runter in die Landesliga gegangen. Wie kam es zu dieser Entscheidung und waren sie darin als Trainer auch involviert?
Yannik Antoni: Zunächst ist wichtig zu erwähnen, dass diese Entscheidung zu einer Zeit gefallen ist, als noch nicht feststand, ob wir die Verbandsliga halten würden oder nicht. Wir haben das komplett unabhängig von dem sportlichen Ergebnis entschieden. Da waren der Vorstand und die Trainer der beiden Damenmannschaften beteiligt. Wir haben darüber diskutiert, wie es weitergehen soll. Wir hatten eine volle Reservemannschaft, die allerdings auch nicht immer vollständig war aufgrund von Studentinnen, Polizeidiensten oder Krankenhausdiensten. Auf der anderen Seite hatten wir eine erste Damenmannschaft, die nur neun feste Spielerinnen hatte. Wenn sich da wer verletzt hätte, hätte das schon sehr schlecht ausgesehen. Hinzu kam, dass wir für die zweite Mannschaft auch einen neuen Trainer gebraucht hätte, da Dirk Kaese ja zurückgetreten ist. Deshalb haben wir nach langem Überlegen gesagt, dass wir einen Schlussstrich ziehen und uns mit einer einzigen Mannschaft neu ausrichten und vielleicht dann in der Saison 2024/25 wieder mit zwei Mannschaft starten wollen. Zudem wollen wir versuchen, die A-Jugendspielerinnen mehr in die erste Mannschaft zu integrieren.
Sie haben die SG Menden Sauerland erst im Winter übernommen. Wie haben Sie die Vorsaison erlebt?
Es war vieles sehr durchwachsen. Durch die Trainerwechsel gab es schon im Vorfeld viel Unruhe. Dazu kam, dass ich nur einen sehr dünnen Kader hatte, wo sich dann auch noch eine Leistungsträgerin schwer verletzt hatte. Wir waren eigentlich immer in einer gewissen Gefahr Zwischendurch waren auch nur noch fünf Spielerinnen beim Training. Wir haben aber versucht, immer das beste draus zu machen und konnte so zumindest die Klasse halten.
Wann sind Sie wieder ins Training eingestiegen und worauf wollen Sie in der Vorbereitung den Fokus legen?
Wir befinden uns in der dritten Trainingswoche und haben auch schon ein paar Testspiele bestritten. Wir achten darauf, dass wir zum Einen ins Athletiktraining gehen, wir wollen schnelle Beine bekommen. Mir ist zudem wichtig, dass wir eine hohe Passqualität aufs Feld bekommen. Wir brauche erst einmal ein gutes Grundspiel. Wir machen aber auch einen großes spielerischen Teil, damit wir alle auf ein Level bringen können. Es geht auch darum, dass wir uns auf und neben dem Feld verstehen. Für mich wird auch die Abwehrarbeit sehr wichtig sein. Ich bin ja Torwart, deshalb ist das jetzt wenig überraschend, dass ich da großen Wert drauf lege.
Wie gehen Sie die Landesliga-Saison an? Was sagen Sie zur Staffel und den Gegnerinnen?
Anfang August setzen wir uns zusammen und formulieren unsere Ziele. Wir müssen uns erst einmal das Training anschauen, um einschätzen zu können, auf welchem Level wir überhaupt sind. Das wird sich dann in der Saison noch genauer zeigen. Ich habe mit den Spielerinnen aber auch schon drüber gesprochen. Grundsätzlich wollen wir aber nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Wir wollen nicht wie in der vergangenen Saison in eine Abwärtsspirale hineingeraten. Wir wollen uns auf uns und unser Spiel konzentrieren. Was die Landesliga angeht. Da kann ich zu vielen Gegnerinnen zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht sagen. Ich denke trotzdem, dass das keine schlechte Staffel ist.