Menden. Der Sportausschuss diskutiert das mögliche Lehrschwimmbecken in Bösperde. Wegen einer Sache erntet die Stadtverwaltung dabei deutliche Kritik.

Es ist ein generelles Problem, das auch nicht vor Menden halt macht. Wovon die Rede ist? Die Sache mit dem Anfängerschwimmen. In ganz Deutschland nimmt die Zahl der Nichtschwimmer seit Jahren immer stetig zu. Vor allem die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass es für Kinder und Jugendliche und deren Eltern immer schwieriger geworden ist, Anfängerkurse in Lehrschwimmbecken zu bekommen. So ist auch in Menden die Quote der Nichtschwimmer stetig gestiegen.

Das Thema Schwimmen wurde im Mendener Sportausschuss diskutiert. Doch auch ähnlich wie bei der Diskussion um die Zäune im Huckenohlstadion (die WP berichtete) war das Thema Schwimmen ursprünglich nur als Kenntnisnahme angesetzt. Doch auch hier wurde es zum einem Tagesordnungspunkt, über den die Mitglieder des Sportausschusses in eine emotionale Diskussion verfielen. Konkreter Streitpunkt wurde dabei ein mögliches Lehrschwimmbecken in Bösperde, das bereits seit einigen Jahren im Gespräch ist, aber bislang noch nicht auf den Weg gebracht worden ist. Dieses Lehrschwimmbecken sollte die Lage um die mangelnden Schwimmkurse in Menden verbessern.

Gespräche mit der GBS verzögern sich weiter

Kai Schmücker (CDU) erklärte, dass man das Thema in seiner Fraktion besprochen habe. Er stellt heraus, dass es seiner Partie wichtig sei, dass die Stadtverwaltung ein Konzept erstelle, das vor allem die Interessen der Schulen in den Vordergrund stellen soll.

Sebastian Meisterjahn (SPD) stimmte ihm zu und ging sogar noch einen Schritt weiter. „Ob das alles zeitlich gut oder schlecht ist oder wie schon einen Schritt weiter sein sollten, ist noch nicht entscheidend. Aber wenn man ehrlich ist, braucht man zu der Nichtschwimmer-Situation in Menden auch keine große Studie mehr“, erklärte Meisterjahn, der bei der Stadtverwaltung aber auch die Frage in dem Raum warf, ob man bereits mit der GBS-Wohnbaugesellschaft über mögliche Pläne gesprochen hätte. Im weiteren Verlauf stellte sich raus, dass die Beigeordnete der Stadt Menden Henni Krabbe zunächst die Gespräche mit der GBS aufgenommen hatte, mittlerweile aber Bürgermeister Dr. Roland Schröder die Verhandlungen fortgesetzt hätte. Über einen aktuellen Sachstand konnte Henni Krabbe nichts sagen.

Politiker fordern Stellungnahme von Bürgermeister Dr. Roland Schröder

Das stieß den Ausschussmitgliedern auf. „Ich sage es in aller Deutlichkeit, ich bin ziemlich fassungslos, dass es keine weiteren Gespräche mit der GBS gegeben haben soll“, sagte Sebastian Meisterjahn (SPD) sichtlich erregt. Markus Kisler (Bündnis 90/Grüne) schilderte den Ernst der Lage. „Es ist relativ eindeutig. Wir müssen jetzt ganz schnell zu einem Konzept kommen, aus dem hervorgeht, wie wir das Ganze angehen. Wir können hier die Wasserflächen vergrößern, sodass wir mittelfristig gucken können, wie viele Schwimmflächen wir brauchen, damit das Problem bald lösen können. Denn es zeigt sich in den einzelnen Schulen bereits jetzt, wie wenig Schwimmunterricht durchgeführt werden kann“, so Kisler, der von der Stadtverwaltung für die nächste Sportausschusssitzung am Donnerstag, 14. September eine konkrete Sitzungsvorlage einforderte.

„Irgendwann muss man auch mal zu Ergebnissen kommen“, pflichtete ihm Kai Schmücker (CDU) bei, der betonte, dass die Verwaltung aktuell nicht in der Lage sei die Gespräche so durchzuführen, dass man für den Ausschuss eine Entscheidungsgrundlage bekäme. „Das halte ich schon für ein starkes Stück“, sagte Schmücker, der auch eine Stellungnahme des Bürgermeisters forderte. Es wurde beschlossen, dass sich die Verwaltung um eine Stellungnahme des Bürgermeisters und eine Beschlussvorlage bis zur nächsten Sitzung kümmert.