Hüingsen. Vom Aufstiegskandidaten zum Krisenteam. Für die Ohl-Kicker war es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Ihr Trainer hat die Lehren schon gezogen.

„Erst Himmel hochjauchzend, an dann zu Tode betrübt“. So oder so ähnlich könnte mit die abgelaufenen Saison beim Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen beschreiben. In der Hinrunde eilten sie zunächst von Sieg zu Siege und waren ein ernsthafter Kandidat um den Aufstieg in die Landesliga. Doch dann funktionierte in der Rückrunde fast gar nichts mehr. Die Ohl-Kicker konnten 2023 nur noch ein Pflichtspiel gewinnen und rutschten bis auf den sechsten Tabellenplatz ab.

Im Gespräch mit der WP-Lokalsportredaktion blickt ihr Trainer Benny Huygens auf die Spielzeit zurück und spricht schon über die nächste Saison.

Seit dem Saisonende ist jetzt etwas Zeit vergangen. Genug um die Spielzeit 2022/2023 zu verdauen?

Benny Huygens: Die Spielzeit ist mittlerweile abgehakt. Es handelte sich um ein Gesamtkonstrukt, das am letzten Spieltag geendet ist. Und jetzt müssen wir die richtigen Lehren daraus ziehen.

Die Hin- und die Rückrunde hätten unterschiedlicher nicht verlaufen können. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?

Warum haben in der Rückrunde einfach zu viele individuelle Fehler gemacht. Schon nach dem Gewinn der Stadtmeisterschaften haben wir die Sache einfach auf die leichte Schulter genommen. Irgendwann waren wir in einer Negativspirale drin, aus der wir nicht mehr herausgekommen sind.

Zwischendurch war das Team mehrere Wochen ohne Sieg. Wie sehr hat Sie das belastet?

Das definitiv. Wir haben uns intern schon gefragt, wie das alles sein kann. Da haben wir im Spieler- und Trainerteam offen drüber gesprochen. Die Trainingsbeteiligung stimmte die ganze Zeit und auch an der Einstellung lag es nicht. Gerade in den letzten Wochen der Saison sind wir noch geschlossener aufgetreten. Dennoch sind wir immer wieder bestraft worden. Wir haben unsere Gegner teilweise an die Wand gespielt und trotzdem dann unnötige Gegentore kassiert haben. Und das belastet eine Mannschaft auf jeden Fall.

Am Ende wurde es Platz sechs. Wie zufrieden sind Sie damit?

Wenn man die Mischung aus Hin- und Rückrunde sieht, müssen wir damit zufrieden sein. Für mich ist aber auch klar, dass wir nicht stark aufgestellt waren, wir in der Vorsaison als wir Zweiter wurden. Unser Saisonziel war es unter die ersten Vier zu kommen. Unter dem Aspekt kann ich nicht zufrieden sein, weil wir das nicht erreicht haben.

Rein sportlich. Welche Dinge liefen gut und welche diese Saison nicht?

In der Hinrunde konnten wir sehr gut mit verschiedenen Systemen arbeiten. Wir waren da die einzige Mannschaft in der Liga, die mit einer Dreierkette gespielt hat. In der Rückrunde funktioniert das leider überhaupt nicht mehr. Hervorheben möchte ich vor allem Bartosz Saatz, der sich von der zweiten Mannschaft bis zu einem absoluten Leistungsträger in der ersten Mannschaft hochgearbeitet hat.

Mit Blick auf die Zukunft. Werden Sie auf dem Transfermarkt zuschlagen, wie werden die Veränderungen aussehen?

Wir haben ja schon einige Zugänge. Allerdings holen wir auch keine Leute aus der Landesliga oder Westfalenliga, wie das andere Ligakonkurrenten vielleicht tun, sondern wollen auf Spieler aus unserer Region setzen.

Welche Ziele haben Sie für die Saison 2023/2024 sowohl als Team als auch persönlich?

Erst einmal müssen wir schauen in welche Staffel wir kommen. Das steht ja noch nicht zu 100 Prozent fest. Generell wollen wir als Team eine stabilere Saison spielen und nicht noch einmal so eine Katastrophen-Rückrunde erleben. Zudem wollen wir über die gesamte Spielzeit den dominanten Fußball zeigen, der uns auszeichnet.