Balve. Bei ihrer Rückkehr nach Balve ist sie klare Favoritin auf doppeltes Gold: Die aktuell beste Dressurreiterin der Welt, Spitzname „JBW“.
Seelenruhig ging Dalera am Dressurviereck von Balve entlang, von Nervosität keine Spur. Ihre „Mama“, Jessica von Bredow-Werndl, schrieb dazu: „Es fühlt sich so gut an, wieder hier zu sein.“ Das Vorzeigepferd und die Dressur-Olympiasiegerin freuen sich auf ihr Comeback bei den deutschen Meisterschaften im Sauerland: „Balve ist für uns in der Dressur eine Riesennummer. Nur darüber können wir uns für Championate qualifizieren“, sagte sie.
„Es fühlt sich so gut an, wieder hier zu sein“
Die Vorfreude ist verständlich. „JBW“ reitet, als wäre sie nie weg gewesen. Das bewies sie bei ihrem dominanten Weltcupsieg in Omaha im April. Jetzt will die Dressurkönigin auch in Balve wieder ganz oben stehen - am besten alleine.
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Am Traditionsstandort visiert die Topfavoritin am Wochenende ihre nationalen Meistertitel Nummer vier und fünf an. An ihre bisherigen Auftritte dort denkt sie gern zurück: „Tolle Erinnerungen. Ich weiß noch, als ich das erste Mal dort reiten durfte und gar nicht wusste, wo ich stehe“, sagte die 37-Jährige vor dem Turnierstart über ihre Premiere 2013. Wo sie zehn Jahre später steht, weiß jeder in der Dressurszene.
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„Favoritin ist sie als Nummer eins der Welt sicherlich“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu dem SID. Doch das ist sie erst seit kurzem wieder, 2022 fehlte die Weltranglistenführende wegen ihrer Schwangerschaft. In ihrer Abwesenheit gewann Dorothee Schneider ihren dritten, Galionsfigur Isabell Werth gar ihren 17. Titel. Die Gejagte ist in Balve - jedenfalls auf dem Papier - Jägerin. Ihre leichteste Übung.
Beide Titel sind am Wochenende das klare Ziel. Nach der Qualifikation im Grand Prix am Freitag (12.00 Uhr) geht es am Samstag im Grad Prix Special (10.00 Uhr) um den ersten davon. Sonntag folgt mit der Kür (12.00 Uhr) das Highlight, eine weiterer Vorführung ihrer Show für Paris 2024. Es wäre ein angemessener Rahmen für eine Krönung.
Die Konkurrenz wird mal wieder nur auf einen seltenen Patzer von „JBW“ und ihrer Dalera lauern können, die potenziellen Nutznießer sind namhaft: Werth, erfolgreichste Reiterin der Geschichte, Schneider, dazu die mehrfachen Titelträger Sönke Rothenberger und Matthias Alexander Rath.
Auch U25-Europameister Raphael Netz (24), Bereiter auf von Bredow-Werndls Gut Aubenhausen, gibt sein Debüt. „Es sind viele interessante, neue Paare, die international nicht viel in Erscheinung getreten sind und sich in der deutschen Konkurrenz beweisen müssen“, kündigte Theodorescu an.
Von Bredow-Werndl hat sich international längst wieder auf höchstem Niveau bewiesen. Jetzt will die Königin auf den deutschen Thron zurück. Und den teilt sie höchstens mit Dalera.