Menden. In der vergangenen Woche haben die B-Junioren den Aufstieg in die Landesliga gefeiert. Nun hat Konkurrent FSV Witten Einspruch eingelegt.

Wie gewonnen, so zerronnen: Vor gut einer Woche feierten die B-Junioren des BSV Menden ausgelassen den Aufstieg in die Fußball-Landesliga. Doch ein Formfehler droht diesen Aufstieg nun zur Makulatur werden zu lassen.

Es war ein unfassbar spannendes Spiel, das sich der Nachwuchs des BSV Menden Sonntag vor einer Woche gegen die FSV Werdohl lieferte. In der dritten Minute der Nachspielzeit fiel die Entscheidung durch einen Elfmeter, den die Mendener zum 3:2 verwandelten. Damit ließen die Hönnestädter, die von Philipp Freier trainiert werden, den FSV Witten hinter sich. Doch das könnte sich nun ändern.

Mail sorgt für Aufregung

Mitte vergangener Woche flatterte eine Mail vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen ins virtuelle Postfach von BSV-Jugendleiter Kai Murawski. Der Betreff ließ nichts gutes erahnen: Fristgerechter Einspruch gegen die Spielwertung des B-Jugend-Bezirksligaspiels BSV Menden gegen FSV Werdohl. Darin wird erörtert, dass die Wittener den Verband darauf hingewiesen haben, dass der Torhüter der Mendener B-Junioren Ende April zweimal in Folge in der A-Jugend ausgeholfen habe.

Nach Regelung des FLVW hätte er dadurch nach dem 30. April nicht mehr in der B-Jugend eingesetzt werden dürfen. Eine Regelung, die der Verband einst einführte, um zu verhindern, dass sich „untere“ Mannschaften im Saisonendspurt Hilfe von „oben“ holen. „Er hat am 30. April mittags bei der B-Jugend gespielt, damit war das Thema für uns eigentlich erledigt. Wir hatten ihm vorher zehn Tage nicht eingesetzt, um genau diesen Fall zu umgehen“, erklärt Kai Murawski.

Ist der Einspruch Retourkutsche?

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Anfang Mai spielte der junge Schnapper beim B-Jugendspiel gegen die JSG Grünenbaum/ Stöcken. Nun sollen dem BSV die Punkte aus diesem Spiel aberkannt werden. Die Folge: Nicht der BSV Menden, sondern der FSV Witten würde in die Landesliga aufsteigen. „Erst am letzten Tag der Einspruchsfrist hat Witten Protest eingelegt. Das ist schon merkwürdig“, findet Murawski, der eine Vermutung hat, was die Motivation dahinter sein könnte.

„Ein Mitglied des Jugendvorstands des FSV Witten ist Co-Trainer beim Hombrucher SV. Und die wollten unseren Torhüter verpflichten. Er hat sich aber gegen Hombruch entschieden und wechselt nun zu deren größten Konkurrenten, den TSC Eintracht Dortmund“, sagt der Mendener Jugendleiter.

Denn laut Murawski hätten die Wittener nichts von dem Aufstieg am grünen Tisch. „Die Mannschaft von denen wird nächstes Jahr nicht mehr in der B-Jugend spielen. Einige gehen in die A-Jugend, andere wechseln den Verein. Unsere Mannschaft besteht zu 80 Prozent aus dem Jung-Jahrgang, der seinen Aufstieg auch noch selbst genießen könnte“, weiß Murawski, der den Wittenern aber auch nicht böse ist.

Verbandssportgericht soll entscheiden

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„Ich habe letzte Woche mit dem Jugendvorsitzenden telefoniert und habe ihm noch gesagt, dass der Einspruch okay wäre und ich das aus ihrer Sicht nachvollziehen könnte. Wir hätten aber in der Situation auf einen Einspruch verzichtet, weil ich der Meinung bin, dass die Mannschaft aufsteigen solle, die es sportlich geschafft hat. Wir haben uns ja keinen Vorteil verschafft“, gibt Murawski zu bedenken.

Die Jugendabteilung der Hönnestädter hat nun Einspruch gegen die Entscheidung des Staffelleiters eingelegt. In erster Instanz hat das Bezirkssportgericht das Urteil bestätigt. Doch die Mendener kämpfen weiter. Nun geht es zum Verbandssportgericht...