Langenholthausen. Nach dem Rückzug des TuS Langenholthausen in die Fußball-Kreisliga A hat der Vorsitzende Charly Grote klare Pläne. So soll die Zukunft aussehen.

Seit einigen Tagen steht fest, dass ab Sommer am Düsterloh ein neues Zeitalter anbricht. Denn die Fußballer des TuS Langenholthausen steigen nicht nur aus der Landesliga ab, sie wollen auch einen radikalen Neuanfang in der Kreisliga A machen. An diesem Sonntag um 15 Uhr ist der BSV Menden zum Derby zu Gast. Der TuS Langenholthausen will diesen Tag nutzen, um zu einer Helferparty einzuladen. Im Gespräch mit der WP-Sportredaktion erklärt der TuS-Vorsitzende Charly Grote, wie die Zukunft am Düsterloh nach dieser Saison aussehen soll.

Herr Grote, am Sonntag steigt das vorerst letzte Derby gegen den BSV Menden. Welche Gefühle löst dieser Gedanke in Ihnen aus?

Charly Grote: Zunächst einmal ein tolles Gefühl, weil wir gegen Menden spielen dürfen. Das ist uns früher ja nicht möglich gewesen. Ich hoffe natürlich auf eine Sensation und einen Sieg für uns.

Der Sonntag steht im Zeichen der Helferparty. Worauf können sich die Gäste am Düsterloh freuen?

Vor zwei Jahren hat die Überflutung der Borke einige Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Die Helfer sollen an diesem Sonntag geehrt werden. Wir wollen dazu ein kleines Rahmenprogramm mit Tanzeinlagen schaffen. Der Chef der Löschgruppe Jan Schwartpaul wird eine Urkunde überreicht bekommen. Die Helfer haben dann Essen und Trinken frei Neben der Feuerwehr sind auch die Landwirte eingeladen, die geholfen haben.

Sprechen wir über das Sportliche: Sie haben in der vergangenen Woche verkündet, dass sich die erste Mannschaft in die Kreisliga A zurückziehen wird. Da die Meldefrist aber bereits abgelaufen war, müssen Sie das Team in der Bezirksliga anmelden. Bleibt es dabei, dass der TuS Langenholthausen dort nicht antreten wird?

Stand heute ist es zu 100 Prozent sicher, dass wir zwar Mitglied der Bezirksliga sein werden, wir dort aber nicht antreten werden. Bei uns im Vorstand ist der Gedankengang entstanden, dass man in der kommenden Saison nicht noch einmal diesen Aufwand betreiben möchte, wie schon im vorigen Jahr. Wir hätten uns wieder um 15 bis 18 neue Spieler bemühen müssen. Wir hätten einen neuen Trainer finden müssen, dadurch, dass Nils Langwald und Torben Ochs aufhören werden. Ich habe keine Lust mehr hinter den ganzen Leute hinterherzulaufen. Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Ort nur 900 Einwohner hat. Das bedeutet, dass wir fast nur auf auswärtige Leute angewiesen sind.

Wie soll das Gesamtkonstrukt in der kommenden Saison aussehen? Es besteht ja die Möglichkeit eine erste Mannschaft in der Bezirksliga zu melden, eine zweite Mannschaft in der Kreisliga A und eine neue dritte Mannschaft, die in der Kreisliga D eingestuft werden würde. Viele Spieler haben aber bereits ihren Abschied signalisiert. Würde Sie nach aktuellem Stand überhaupt genug Personal für zwei Mannschaft zusammenbekommen?

Es stehen noch Gespräche mit drei oder vier Spielern aus. Alle anderen werden uns definitiv verlassen. In der Tat überlegen wir vielleicht eine dritte Mannschaft an den Start zu bringen. Wenn die Kreisliga D überhaupt an den Start kommt und genug Vereine dafür melden, hat man die Möglichkeit mit Neunermannschaft zu spielen. Dann spielt man neun gegen neun auf dem großen Feld. Favorisiert ist aber im Vorstand die Idee, dass nur eine Mannschaft in der Kreisliga A spielt.

Nach Co-Trainer Torben Ochs und Cheftrainer Nils Langwald hat auch der Sportliche Leiter Alexander Schmale seinen Rücktritt angekündigt. Haben Sie da schon einen Nachfolger im Blick?

Nein, wir hatten mit Alexander Schmale auch zum ersten Mal einen Sportlichen Leiter gehabt. Er hat das sehr leidenschaftlich gemacht und dadurch bin ich entlastet worden. In Zukunft werden aber wieder ich in Abstimmung mit unseren Trainern Marco Träger und Thorsten Lenort die Gespräche mit den Spielern führen.

Es liegt auf der Hand, dass der TuS Langenholthausen als Landesligist lange Zeit das Aushängeschild im Balver Fußball war. Was meinen Sie bedeutet der Rückzug in die A-Liga für den Fußball in Ihrer Region?

Der Leuchtturm ist jetzt gekippt. Wir werden versuchen durch gute Vereinsführung uns nicht abschießen zu lassen. Es ist ja nicht so, dass jetzt gar nichts mehr läuft. Kreisliga A ist ja für einen Dorfverein nicht untypisch. Wenn man nicht verstärkt auf die Jugend zurückgreifen kann, dann wird es schwierig. Das habe ich bereits vor zehn Jahren gesagt. Man darf nicht vergessen, dass unsere A-Jugend ein Verbund aus fünf oder sechs Mannschaften ist. Wie will man aus einer A-Jugend auf Dauer fünf oder sechs Vereine, also gut und gerne zwölf Senioren-Mannschaften bestücken? Das wird aber nicht nur ein Problem in der Region, sondern allgemein im Amateurfußball.

Welche Ziele und Pläne haben Sie für den TuS Langenholthausen in der Zukunft und was wünschen Sie sich?

Mein Wunsch wäre, dass wir in der neuen Saison mit der neuen Kreisliga-A-Mannschaft uns so hoch wie möglich platzieren und wir danach eine zweite Mannschaft melden können. Denn theoretisch könnten wir nach dem Abstieg aus der Bezirksliga dann in der Saison 2024/2025 dann wieder zwei Kreisliga-A-Mannschaften melden. Ein bis zwei Jahre später kommt dann ein guter Schwung aus Jugendspielern hoch. Denen könnte man dann vielleicht wieder die Perspektive bieten irgendwann möglicherweise in der Bezirksliga zu spielen.