Langenholthausen. Beide Mannschaften galten bereits als Absteiger, doch nun wittern sie wieder Morgenluft. Kuriose Gemeinsamkeit mit dem Revierderby.

Lange Zeit war klar, dass der Weg des Fußball-Landesligisten TuS Langenholthausen in die Bezirksliga führen würde, zu ausweglos schien die Situation des Vereins aus dem Balver Vorort zu sein. Doch spätestens seit Sonntag lohnt sich wieder ein Blick auf die Tabelle, denn plötzlich ist das rettende Ufer ganz nah.

Das ist ein Vergleich, der TuS-Chef Charly Grote gefallen dürfte: Was der FC Schalke 04 derzeit in der Fußball-Bundesliga ist, ist sieben Ligen tiefer sein Heimatverein. Denn auch die Fußballer aus Gelsenkirchen wurden schon als erster Absteiger abgestempelt, sind aber inzwischen seit sieben Spielen ungeschlagen und schlossen punktemäßig zu den Mannschaften auf, die lange Zeit schon als uneinholbar galten. „Ja, da gibt es einige Parallelen. Jetzt am Wochenende spielen wir gegen den Tabellenzweiten wie Schalke auch, sind da der große Außenseiter. Und Erlinghausen hat ja auch was mit den Schwarz-Gelben zu tun“, sagt Schalke-Fan Charly Grote schmunzelnd in Anspielung auf das Revierderby am Samstag und das Gastspiel vom Watzke-Klub am Sonntag am Düsterloh.

Ähnlich ist es seinem TuS Langenholthausen ergangen. Nach der Hinrunde standen gerade einmal neun Punkte auf der Habenseite - aus 17 Spielen. Platz 17. In der Rückrunde sind es aus vier Spielen bereits sieben Zähler und damit genauso viele wie sie der BSV Menden aus den vergangenen Spielen geholt hat. Platz sechs in der Rückrundentabelle.

Nächste Spiele gegen Spitzenduo

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Auch in den nächsten beiden Spielen sieht sich der TuS nicht völlig chancenlos. „Wir haben im Hinspiel gegen Erlinghausen ordentlich gespielt und haben uns dann durch individuelle Fehler selbst aus dem Spiel genommen. Das würde uns jetzt glaub ich nicht noch einmal so passieren“, erinnert sich Alexander Schmale, der Sportliche Leiter des TuS Langenholthausen, an die 1:5-Niederlage aus dem Hinspiel.

Doch inzwischen hat sich das Gesicht der Grün-Weißen verändert. „Ich bin froh, dass die Leute jetzt auch sehen, dass unsere Sätze von der guten Trainingsbeteiligung nicht bloß Gefasel waren, sondern, dass da auch was hinter steckt“, betont Schmale. Symptomatisch für den Aufschwung steht Stürmer Till Hagen, der in der Hinrunde noch für die zweite Mannschaft in der Kreisliga A auflief. „Er ist ein richtiger Vollblutstürmer. So einer hat uns in der Hinrunde vorne drin gefehlt“, freut sich Charly Grote über das Eigengewächs, das inzwischen bei fünf Toren steht und auch am Wochenende in Lüdenscheid mit zwei Treffern zum Matchwinner wurde.

Fidan bleibt, Balver Junge kehrt zurück

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„Das waren zwei Tore, die macht nicht jeder. Das zeigt einfach seine Qualitäten. Und es zeigt auch, wie wichtig das Training ist. Wenn viele Leute da sind, steigt die Qualität an und die Jungs können sich entwickeln. Till hat auch körperlich in der Winterpause an sich gearbeitet. Davon profitiert er jetzt“, erklärt Schmale.

Interessant wird der Saisonverlauf nach den beiden Spielen gegen die Schwergewichte der Liga aus Erlinghausen und Soest. Dann geht es nämlich im Heimspiel gegen Rot-Weiß Hünsborn und auswärts beim SV Brilon gegen zwei weitere Mitbewerber im Tabellenkeller, die noch in Reichweite sind. „Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Warum auch? Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Wochen sehr gut entwickelt“, betont Charly Grote.

Auch was die Personalplanungen angeht, gibt es mal wieder positives zu berichten. So hat Ali Fidan seine Zusage für die kommende Saison gegeben. „Darüber sind wir sehr glücklich. Ali hatte eine schwere Zeit und hat sich aus dem Loch herausgearbeitet. Inzwischen gibt es auf der linken Seite mit Florian Gräwe ein sehr gutes Duo ab. Beide ergänzen sich sehr gut“, freut sich der Sportliche Leiter.

Mit Noel Klein kommt ein Balver Junge im Sommer zum TuS Langenholthausen, der aktuell noch in der A-Jugendmannschaft des FC Iserlohn spielt und im Mittelfeld beheimatet ist.

Sören Langwald kommt aus Herscheid

Auf der Torhüterposition wird Sören Langwald, Bruder von TuS-Trainer Nils Langwald, den TuS Langenholthausen im Sommer verstärken. „Wir werden uns auf der Torhüterposition breiter aufstellen, das weiß Sören auch. Aktuell wissen wir noch nicht, ob Christian Bölker bei uns bleiben wird. Er hat sich noch nicht entschieden“, erklärt Schmale, der selbst auch noch auf der Torhüterposition spielt. Langwald kommt vom Lüdenscheider A-Kreisligisten TuS Herscheid.

„Mit weiteren Spielern sind wir in Gesprächen. Die sind jetzt natürlich deutlich einfacher zu führen als noch vor einigen Wochen“, weiß Schmale, der immer noch unabhängig von der Liga mit den Spielern spricht. „Wir planen zweigleisig. Alle Spieler, die uns die Zusage geben, machen das sowohl für die Landes- als auch für die Bezirksliga“, betont Schmale.