Löhne. Die Hausherren waren hot, die Wölfe Schrott, wie es Trainer Andy Palm formuliert.
Fast 150 Kilometer betrug die Anfahrt für die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland zum Auswärtsspiel in Löhne gegen den VfL Menninghüffen. Gelohnt hat sich die Tour nicht, denn die Wölfe bestätigten wieder ihre Auswärtsschwäche und unterlagen gegen den Abstiegskandidaten mit 33:35 (15:19).
Größer kann eine Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspiel kaum sein. Als die Wölfe den Aufsteiger aus Mennighüffen, das liegt kurz vor der niedersächsischen Grenze, in der Kreissporthalle empfingen, wurden die Gäste locker mit 37:21 abgefertigt. Der Stachel dieser Niederlage schien bei den Ostwestfalen noch tief zu sitzen. Oder haben die Mendener Handballer den Gegner unterschätzt? SG-Trainer Andy Palm war nach dem Spiel enttäuscht.
„In der Videoanalyse habe ich das nochmal angesprochen. Nach dem Hinspiel gegen uns hatte Mennighüffen noch ein Spiel, dann wurde der Trainer gefeuert und es lief immer besser bei denen. Die sind eine Wundertüte, eine Woche hot, eine Woche Schrott. Heute waren sie hot und wir Schrott“, ärgerte sich der Belgier.
Zu viele Fehlwürfe und schwache Abwehrarbeit
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Von Anfang an liefen die Wölfe einem Rückstand hinterher, führten in den 60 Minuten Spielzeit nur ein einziges Mal, als Dominik Flor nach drei Minuten und 17 Sekunden zum 3:2 traf. Ansonsten diktierten die Hausherren das Geschehen und bestachen durch eine große Effizienz.
Mitte der ersten Halbzeit betrug der Vorsprung des VfL vier Tore, die Wölfe hatten große Schwierigkeiten, wieder ins Spiel zurückzukommen. „Unsere Abwehr war heute löchrig wie Schweizer Käse, es ist uns nicht gelungen, unser Tempospiel aufzuziehen. Vorne haben wir einfach zu viele Würfe liegen gelassen“, erklärte Andy Palm. Diese Löcher in der Abwehr nutzte vor allem der Menninghüffener Hauptschützen Tim Huckauf (13 Treffer) aus, den die Mendener zu keiner Zeit in den Griff bekamen.
Nach Pause rangekämpft
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Nach der Halbzeit wurde es dann etwas besser, die Wölfe kämpften sich heran, von zwischenzeitlich fünf Toren Rückstand blieb nach Tim Brands Treffer zum 24:25 nur noch einer über. Die Wölfe waren zurück, doch dann wurde es in der Schlussphase hektisch. Max Klein sah die Rote Karte. „Was da genau war bei Max, kann ich nicht sagen. Das Spiel war unterbrochen und lief bereits weiter, als die Schiedsrichter unterbrachen und ihm die Karte geben. Mein Co-Trainer meinte aber, dass da wohl was war“, schilderte Andy Palm die Szene. Für die Mendener ein Knackpunkt im Spiel. Knapp zwei Minuten zuvor sah ein VfL-Spieler die Rote Karte, nachdem er Jo Degenhardt, der frei durch war, rüde am Wurf hinderte. „In meinen Augen hätte das eigentlich einen Siebenmeter geben müssen. Warum es den nicht gab, weiß ich nicht“, sagte Palm schulterzuckend.
Marcel Tarlinski traf zum 29:30, bevor Max Klein die Platte verlassen musste. Zwei Tore von Marvin Vieregge und ein Treffer von Tim Held zum 29:33 (54.) ließen die letzten Hoffnungen auf Seiten der Hönnestädter endgültig schwinden. „Wir haben den Ausgleich durch zwei völlig überhastete Würfe verpasst. Das war ärgerlich“, kritisierte Andy Palm abschließend.