Menden. Am Samstag empfängt die DJK Bösperde die SG Menden Sauerland II zum Handball-Derby. Darum sind die Vorzeichen anders als im Hinspiel.
Am kommenden Samstag um 19.30 Uhr steht in der Handball-Landesliga wieder einmal das Mendener Derby an. Die DJK Bösperde empfängt die SG Menden Sauerland II. Es ist dabei nicht nur ein Stadtduell, sondern ein echtes Spitzenspiel, denn der Tabellenzweite trifft auf den Dritten. Das Hinspiel im September gewann die Wölfe-Reserve mit 28:20. Doch dieses Mal stehen die Vorzeichen etwas anders. Während die DJK personell aus dem Vollen schöpfen kann, haben die Wölfe akute Personalnot. Trainer Boris Heinemann fehlt krankheitsbedingt. Zudem hat die Oberliga-Mannschaft parallel ein Auswärtsspiel beim TuS Bommern. Zudem gibts weitere Ausfälle.
Eine Verlegung des Spiels war nicht möglich. Die Wölfe werden vermutlich mit einem Mini-Kader die Reise zum Ortsrivalen antreten. Vor der Partie sprach die WP-Sportredaktion mit DJK-Co-Trainer Henrik Springer und Wölfe-Vorstandsmitglied Timo Schneidersmann über das Mendener Duell.
Herr Springer, Herr Schneidersmann, am Wochenende steht das Derby zwischen der DJK Bösperde und der SG Menden Sauerland II an. Wie groß ist die Vorfreude auf dieses Spiel?
Henrik Springer: Die Vorfreude ist riesig, ähnlich wie im Hinspiel. Wir spielen ja auch vor unserem eigenen Publikum mit unseren Fans im Rücken. Außerdem haben wir nach dem Hinspiel einiges gutzumachen.
Timo Schneidersmann: Grundsätzlich ist die Vorfreude beim Derby immer da. Das hat man im Hinspiel auch gesehen. Die Halle ist immer voll – egal ob in Bösperde oder bei uns.
Welchen Stellenwert hat das Derby für Ihren Verein?
Springer: Natürlich ist es immer etwas Besonderes, gegen Mannschaften aus Menden zu spielen. Man trifft die Spieler ja auch in der Stadt und spricht darüber. Zwischen vielen Spielern gibt es auch Freundschaften, obwohl sie für verschiedene Vereine spielen.
Schneidersmann: Ein Derby wollen wir immer gewinnen. Das hat bei uns im Verein einen hohen Stellenwert, das ist doch klar.
Wie geht es den Spielern, ist eine besondere Anspannung bei ihnen zu merken?
Springer: Beim Training sind aktuell alle sehr motiviert. Auch bei unseren Spielern ist die Vorfreude deutlich zu spüren. Es macht momentan Spaß, bei uns in der Halle zu sein.
Schneidersmann: Im Prinzip ist das Derby schon vor Weihnachten ein Thema gewesen. Das sind immer die Highlights der Saison. Im vergangenen Jahr hatten wir mit den Spielen gegen den TV Halingen sogar noch zwei Derbys mehr.
Das Derby ist gleichzeitig auch das Top-Spiel der Landesliga. Wie sehen Sie die Entwicklung bei Ihren Gegnern?
Springer: Wir haben mit Freude wahrgenommen, dass Menden gegen den Tabellenführer VfS Warstein gewonnen hat. Wir selbst denken nur von Spiel zu Spiel und wollen jede Partie gewinnen. Ich glaube aber, dass das ein spannendes Duell am Samstag wird.
Schneidersmann: Ich sehe die Entwicklung in der Bösperder Mannschaft sehr positiv. Für mich gehört die DJK zu den besten zwei Mannschaften in der Landesliga und ich halte sie auch für deutlich stärker als den VfS Warstein.
Wie sind Ihre Mannschaften aktuell drauf?
Springer: Wir hatten ja die ersten beiden Wochen spielfrei. Wir konnten die Zeit nutzen, um unsere Zugänge zu integrieren. Und der Teamgeist ist sehr gut.
Schneidersmann: Wir haben aus drei Spielen drei Siege geholt. Teilweise hatten wir da Glück, teilweise war es aber auch hochverdient. Die Moral ist aktuell sehr gut in der Truppe.
Wie sieht es personell aus, wer kann spielen und wer fehlt?
Springer: Wir gehen davon aus, dass wir alle Spieler, abgesehen von den Langzeitverletzten an Bord haben. Tim Stracke geht ja bald für unbestimmte Zeit ins Ausland. Und da wollen wir ihm einen schönen Abschied bereiten.
Schneidersmann: Da sieht es ganz schlecht aus. Wir haben am Dienstag Abend nur mit vier Feldspielern und einem Torwart trainiert. Alle anderen sind verletzt oder krank. Wir müssen mal schauen, wie sich das am Donnerstag im Training darstellt. Aus dem Oberliga-Kader werden wir keinen Spieler herunterziehen können, weil wir auch in der ersten Mannschaft Verletzungssorgen haben.
In der Hinrunde hat die SG deutlich gewonnen. Wie haben Sie das Spiel damals erlebt?
Springer: Im Hinspiel haben wir keinen guten Auftritt hingelegt. Wir haben im Kollektiv nicht überzeugt – vor allem in der Abwehr. Deshalb ist am Samstag Wiedergutmachung angesagt.
Schneidersmann: Das Hinspiel war sehr gut von uns. Da haben wir alle U21-Spieler einsetzen können. Das Tempo, dass die Jungs gegangen sind, hat Bösperde überrascht. Das werden wir aber am Samstag nicht halten können, weil wir leider so personell nicht aufgestellt sind.
Können und wollen Sie vor dem Derby einen Tipp abgeben?
Springer: Das ist wirklich schwierig, weil wir nicht wissen, was auf uns zukommt. Rein von der Tabelle her hätten wir das Hinspiel klar gewinnen müssen. Ich freue mich einfach auf ein faires und spannendes Spiel.
Schneidersmann: Das ist auch für uns schwierig. Boris Heinemann ist seit vergangenen Wochenende im Krankenhaus. Wir müssen wirklich von Training zu Training schauen. Auch unser Co-Trainer Dominik Flor spielt am Samstag selbst. Ich rechne aber nicht mit einem Sieg. Das war aber gegen Warstein auch so.