Menden. Die Vorfreude auf das Hallenspektakel in der Kreissporthalle steigt. Grund genug, einen Blick auf die Helden vergangener Tage zu richten.
Im Januar 2020 setzten sich die Fußballer des BSV Menden zuletzt die Stadtkrone auf. Im Finale der Mendener Hallenfußballstadtmeisterschaften bezwang der heimische Landesligist die Sportfreunde Hüingsen mit 3:1. Damals ahnte noch niemand, dass die Corona-Pandemie dafür sorgen würde, dass die Mendener Fußballfamilie erst drei Jahre später wieder ihren Hallenchampion küren kann. Am Wochenende ist es soweit - die Hönnestadt sucht zum 39. Mal ihre Hallenkönige in der Kreissporthalle.
Dass das Turnier gerade in Menden einen außergewöhnlich hohen Stellenwert genießt, verwundert nicht. „Man trifft halt auf Freunde und Mannschaften, auf die man in der normalen Saison nicht trifft“, sagt Ralf Essmann. Der Hönnestädter hat als Spieler und Trainer beim BSV Menden und BSV Lendringsen an einigen Kapiteln der Erfolgsgeschichte der Stadtmeisterschaften mitgeschrieben.
„Ratze war aufgrund seiner technischen Fertigkeiten einer der besten Spieler bei den Stadtmeisterschaften“, sind sich mit Jörg Krabbenhöft und „Orgel“ Kakiris zwei andere Protagonisten der heimischen Kicker-Szene einig. Essmann mag sich gar nicht mit dem Lob beschäftigen und versucht die Akzeptanz der Halle bei den Fußballern zu begründen. „Es liegt wahrscheinlich an der Schnelligkeit in den Aktionen und den vielen Torchancen und Toren. Es ist halt eine andere Abfolge“, weiß Ralf Essmann.
GFV im Alleingang zum Titel geschossen
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Auf der Suche nach weiteren Ausnahmespielern unter dem Hallendach, die vor allem die Mendener Titelkämpfe geprägt haben, bringt „Orgel“ Kakiris den Namen von Daniel Rodrigues ins Gespräch. „Daniel war ein begnadeter Linksfuß und hat 2009 praktisch im Alleingang dafür gesorgt, dass der GFV Olympos Menden Stadtmeister wurde“ erinnert sich Kakiris, der in der Halle aufgrund seiner Technik immer ein stetiger Unruheherd war. Dem Griechen fällt beim Blick auf die Geschichte der Stadtmeisterschaft ein weiterer Linksfuß ein. „Als ich aus der Jugend kam, war Andreas Aust vom BSV Menden ein herausragender Spieler“, erinnert „Orgel“ an den trickreichen Kicker, der später auch bei Borussia Dortmund Amateure und beim TuS Sundern spielte.
Ein weiterer Ausnahmespieler auf dem Hallenparkett war der Stratege Andreas Bücker. „Wolfgang Leipertz war sicherlich einer der besten Hallenspieler. Leider haben ihm zu oft die Knie Probleme bereitet“, erinnert sich Bücker.
Der „fliegende Torhüter“ als Bösperder Waffe
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Markus Pesch ist als „fliegender Torwart“ in Erinnerung geblieben. Die DJK Bösperde zelebrierte das Überzahlspiel mit fliegenden Torwart perfekt und zählte dadurch oft zu den Favoriten unter dem Hallendach. „Markus war über Jahre hinweg ein Kandidat für die Wahl zum besten Spieler oder als erfolgreichster Torschütze“, erinnert sich Jörg Krabbenhöft über die Ruhmestaten seines ehemaligen Vereinskameraden .
Ein Name tauchte in allen Erzählungen immer wieder auf. Edmund „Eddy“ Hammer, der mit der DJK Bösperde zweimal die Stadtmeisterschaft gewann. „Eddy hatte eigentlich alles für die Halle“, erinnern sich „Orgel“ Kakiris und Jörg Krabbenhöft an die Auftritte des Blondschopfes, der damals in seiner aktiven Zeit eine ganze Halle zum Beben brachte und stets bescheiden blieb.
Strott: „Es wird Außergewöhnlich“
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Keiner Wunder, dass sich die Experten vor dem Mendener Hallenkönig verneigen. Mal sehen, wer von der aktuellen Spielergeneration in die großen Fußstapfen tritt.
Torsten Strott, Fußballfachwart des Stadtsportverbandes Menden, lenkt dann den Blick auf die heutige Spielergeneration. „Ich glaube, da gibt es auch einiges Sehenswertes. Wenn ich daran denke, was so Jungs wie Jan und Tim Kießler vom BSV Menden bis zur Corona-Pause in der Halle gezeigt haben“, führt der Präsident des ausrichtenden BSV Lendringsen die Zwillinge des Landesligisten an. Wobei sich der Polizeibeamte mit den vielen anderen Fußballfreunden einig ist. Auch diese Stadtmeisterschaft wird außergewöhnlich werden.