Oesbern. Die SVÖ-Fußballerinnen stehen in der Landesliga auf Platz eins. Damenwart Matthias Schneider weiß warum, bremst aber die Euphorie.

Die Landesliga-Fußballerinnen des SV Oesbern haben sich in den vergangenen Wochen schon ein wenig rar gemacht. Der Spielplan in der Staffel 2 der Landesliga machte es möglich. Am Sonntag nahm der Herbstmeister an der Vorrunde der Hallenfußballkreismeisterschaft in Iserlohn teil. Dort qualifizierte sich der Klub vom Habicht souverän für die Endrunde am 21. Januar 2023 in Arnsberg-Hüsten.

Die WP-Sportredaktion sprach mit Matthias Schneider, dem Damenwart beim SV Oesbern, über die aktuelle Situation bei den Skoupra, Schröder und Co.

Herr Schneider, wie geht es dem „Halbzeitmeister“ vom Habicht?

Matthias Schneider: Danke der Nachfrage! Die Stimmung ist natürlich sehr gut, denn damit war nicht zu rechnen. Das ist aber letztlich nur eine schöne Geschichte. Erreicht haben wir bislang ja noch nichts. Die Saison ist noch ziemlich lang.

In der Vergangenheit hat man vor einer Saison schon mal offen vor einer neuen Saison über den Aufstieg gesprochen. In diesem Jahr war das nicht der Fall. Warum nicht?

Der Grund war sicherlich die zahlreichen personellen Veränderungen vor dieser Spielzeit. Ein neuer Trainer, zahlreiche neue Spielerinnen. Der Kader ist breiter aufgestellt. Dass das dann so gut funktioniert hat, ist natürlich um so schöner. Wir hatten vor der Saison uns im Trainingslager schon ein Ziel gegeben. Platz drei oder vier -- dass es dann mehr geworden ist, ist schön. Aber noch einmal, wir haben noch nichts erreicht. Der erste Tabellenplatz ist eine schöne Momentaufnahme, nicht mehr und auch nicht weniger.

Woran lag es, dass man nach einer Saison 2021/2022, die ja von Problemen geprägt war, so durchgestartet ist?

Der Hauptgrund ist, dass personell einfach alles gepasst hat. Der neue Trainer Robby Hanbücken war so etwas wie der Schlüssel. Er leistet zusammen mit seinem Co-Trainer Ingo Arens und dem Torwarttrainer Thomas Schröder eine unglaublich gute Arbeit. Ja, und dann hatten wir das große Glück, dass die neuen Spielerinnen allesamt gut in die Mannschaft passen. Sportlich und persönlich haben wir da ein richtig gutes Händchen gehabt.

Was läuft denn anders in dieser Saison als in der vorangehenden Spielzeit?

Ich denke, da sollte man keine Vergleiche ziehen. Das würde nicht passen. In der vorherigen Saison sind wir schon sehr schlecht gestartet. Dann hatten wir Verletzungspech und schließlich kam die Trennung von unserem Trainer Marcus Potthoff. Wobei man sagen muss, dass Marcus als Trainer einen viel kleineren Kader hatte. Deswegen passen da Vergleiche meiner Meinung nach nicht.

Drei Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten Bochum-Bergen, gleich sieben Punkte Vorsprung auf den Dritten Borussia Dröschede und den Vierten Fortuna Freudenberg. Wenn das so weiter geht, wird demnächst auch öfters das Wort „Aufstieg“ am Habicht zu hören sein. Wie gehen die Mannschaft und der Verein damit um?

Also, für die Mannschaft ist das weiterhin kein Thema. Da denkt man von Spiel zu Spiel. Die Mädels sprechen absolut nicht vom Aufstieg. Sollte es so weitergehen, werden die Verantwortlichen der Mannschaft und der Vorstand sich zusammensetzen und darüber reden, was für die die Westfalenliga nötig wäre.

Wird es zur Rückrunde noch Veränderungen geben am Lendringser Habicht?

Da ist aktuell nur klar, dass Ines Batista Correira uns wieder verlassen wird. Sie kann den Aufwand nicht mehr bewältigen und will wieder nach Oeventrop. Sie passte prima in die Mannschaft, aber man kann ihre Entscheidung verstehen.