Beckum. In der Kreisliga C Arnsberg wird das Spiel zwischen Niedereimer und Beckum/Hövel/Mellen II vorzeitig beendet. Nach einem Foul eskaliert die Lage.
Ein vorzeitiges und wenig rühmliches Ende nahm die Partie in der Kreisliga C Arnsberg zwischen dem TuS Niedereimer und der SG Beckum/Hövel/Mellen II. Nach einer Rudelbildung und einem angeblichen Faustschlag wurde die Partie abgebrochen.
Sportlich war die zweite Mannschaft der Spielgemeinschaft auf Kurs: Sie führte nach Toren von Leon Di Lillo (4.) und einem Doppelpack von Philipp Hilger mit 3:2. Doch in der Schlussphase wurde es hektisch. „Ein Spieler von uns wurde so fünf Minuten vor dem Ende gefoult. Der Schiedsrichter hat das Foulspiel nicht geahndet und ließ weiterspielen. Der Spieler war verletzt, musste behandelt werden. Als dann auch kein Spieler von Niedereimer Anstalten machte, den Ball ins Aus zu spielen, grätschte ein Spieler von uns einen von denen in der Nähe der Niedereimer-Bank um“, schildert Johannes Schulte, Vorsitzender des SuS Beckum die Szene.
Rudelbildung mündet in Abbruch
Schulte war selbst beim Spiel anwesend und stand unmittelbar am Ort des Geschehens. „Ich stand neben der Niedereimer-Bank“, erklärt Schulte. „Ein Spieler der Gäste hat mit drei Metern Anlauf einen unserer Spieler umgegrätscht. Es gab natürlich sofort eine Rudelbildung, und der Schiedsrichter wollte dem Übeltäter die Rote Karte zeigen“, schildert Uwe Wiegelmann, Sportlicher Leiter des TuS Niedereimer, die Situation aus seiner Sicht.
Doch dann ist die Situation eskaliert. „Die Auswechselspieler von Niedereimer und auch der Trainer stürmten auf unseren Spieler zu. Es gab eine Rudelbildung“, sagt Johannes Schulte weiter. „Ein Spieler von uns, der in zivil vor Ort war, ist dann dazwischen gegangen und hat die Spieler aus Niedereimer weggerempelt“, sagt Schulte.
Spieler läuft in zivil aufs Feld
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Uwe Wiegelmann sah es anders „Plötzlich ist dann aber ein Spieler der SG, der als Zuschauer am Platz war, auf das Feld gerannt und hat einen unserer Spieler von hinten mit der Faust niedergeschlagen. Unser Spieler hatte ihn nicht kommen sehen, ist umgefallen und war nachher auch zur Behandlung im Krankenhaus. Der Schiri hat das Spiel dann abgebrochen“, sagt Uwe Wiegelmann. Doch damit nicht genug. „Unser Spieler in zivil wurde dann zu Boden gestoßen und am Boden liegend mehrfach von Niedereimer-Spielern getreten“, betont Johannes Schulte, der selbst eingreifen musste, um die Situation zu deeskalieren. „Es ging alles sehr schnell“, erinnert sich der Beckumer Vorsitzende.
Der Unparteiische Uwe Waag (SV Holzen) habe gar keine andere Wahl gehabt, als abzubrechen, so Wiegelmann, und auch all die Vorkommnisse entsprechend im Spielbericht eingetragen. Uwe Wiegelmann glaubt, dass der Fall vom Kreissportgericht des Fußballkreises Arnsberg normalerweise zu Gunsten des TuS Niedereimer entschieden werden müsse. „Normalerweise sollten wir diese Punkte bekommen – auch wenn man diese viel lieber sportlich gewonnen hätte“, sagt er. Das sehen die Beckumer anders: „Wir gehen davon aus, dass wir die Punkte behalten werden. Die Tumulte gingen ja erst los, als die Niedereimer-Bank aufgesprungen ist und es zur Rudelbildung kam“, sagt Schulte.
„So macht das keinen Spaß mehr“
Auf dem Weg zur Kabine sei es zu weiteren Provokationen eines Niedereimer-Spielers in Richtung der Beckumer gekommen. „Er hat versucht, uns zu provozieren, aber unsere Spieler sind ruhig geblieben. Ich war auch noch lange vor Ort und habe gewartet, bis die Spieler dann nach Hause gefahren sind. Da ist aber dann nichts mehr passiert“, versichert der Beckumer, der selbst seit Jahrzehnten im Fußball unterwegs ist.
„Ich habe selber lange in der Kreisliga Fußball gespielt und bin jetzt im Vorstand tätig. So eine Situation habe ich noch nie erlebt und ich muss sagen, dass das so auch keinen Spaß mehr macht. Das braucht kein Mensch“, redet Schulte Klartext.