Arnsberg-Niedereimer. Kurz vor Schluss führt die SG Beckum/Hövel/Mellen II in der C-Liga Arnsberg 3:2 – dann rastet ein Zuschauer aus. Wie es zum Spielabbruch kommt.
Seit mehr als 50 Jahren ist Uwe Wiegelmann im Fußball aktiv, als Spieler, Trainer, Juniorenleiter und mittlerweile Fußball-Obmann des C-Ligisten TuS Niedereimer. Nach einer unrühmlichen Aktion, die am Sonntag, 30. Oktober, im jüngsten Spiel des TuS in der Kreisliga C Arnsberg in einem Spielabbruch mündete, ist der mittlerweile 57-Jährige gefrustet: „So etwas ist unheimlich schade, weil es den ganzen Verein in Verruf bringen kann. Ich werde mir überlegen, ob ich weitermache – bei so etwas hat man irgendwann die Schnauze voll.“
Was war passiert?
Der heimische C-Kreisligist TuS Niedereimer lag im jüngsten Heimspiel gegen die Gäste der SG Beckum/Hövel/Mellen II kurz vor Schluss mit 2:3 zurück. Während bei den Hausherren zwei Mal André Pitzer vom Elfmeterpunkt aus getroffen hatte (6., 43.), hatten Philipp Hilger (35., 62.) und Leon Di Lillo (4.) die drei Tore für die Gäste erzielt. „Drei, vier Minuten vor dem Ende des Spiels hat dann ein Spieler der Gäste mit drei Metern Anlauf einen unserer Spieler umgegrätscht. Es gab sofort eine Rudelbildung, und der Schiedsrichter wollte dem Übeltäter die Rote Karte zeigen. Plötzlich ist dann aber ein Spieler der SG, der als Zuschauer am Platz war, auf das Feld gerannt und hat einen unserer Spieler von hinten mit der Faust niedergeschlagen. Unser Spieler hatte ihn nicht kommen sehen, ist umgefallen und war nachher auch zur Behandlung im Krankenhaus. Der Schiri hat das Spiel dann abgebrochen“, sagt Uwe Wiegelmann. Der Unparteiische Uwe Waag (SV Holzen) habe gar keine andere Wahl gehabt, als abzubrechen, so Wiegelmann, und auch all die Vorkommnisse entsprechend im Spielbericht eingetragen.
Balve/Sundern: Das sagt die Spielgemeinschaft
Johannes Schulte, Vorsitzender des SuS Beckum, der mit dem FC Hövel und RW Mellen die Spielgemeinschaft bildet, weilte vor Ort und stand „neben der Niedereimer-Bank“. Er ordnet die Geschehnisse etwas anders ein als der TuS. „Ein Spieler von uns wurde etwa fünf Minuten vor dem Ende gefoult. Der Schiedsrichter hat das Foulspiel nicht geahndet und ließ weiterspielen. Der Spieler war verletzt, musste behandelt werden. Als dann auch kein Spieler von Niedereimer Anstalten machte, den Ball ins Aus zu spielen, grätschte ein Spieler von uns einen von denen in der Nähe der Niedereimer-Bank um“, sagt Schulte. Danach sei der Täter der SG zu Boden gestoßen worden. Schulte: „Unser Spieler in zivil wurde am Boden liegend mehrfach von Niedereimer-Spielern getreten.“
Wie es in dem Fall weitergeht, wird nun das Kreissportgericht des Fußballkreises Arnsberg entscheiden müssen.