Menden. Schläge und Tritte in Wandhofen, eine Ohrfeige in Platte Heide: Auch am Wochenende verhalten sich manche Fußballer daneben.

Bereits zwölf Spieltage haben die Fußballer in der Kreisliga A Iserlohn absolviert. Aus Mendener Sicht mag der Blick auf die Tabelle des Iserlohner Fußball-Oberhauses aktuell recht ordentlich ausfallen. Der VfL Platte Heide führt die A-Liga Iserlohn an, dahinter hat sich der BSV Lendringsen auf Rang zwei in Position gebracht. Das Team aus dem Max-Becker-Sportpark hat nun endgültig die noch offenen drei Punkte aus dem Spiel gegen den VTS Iserlohn zugesprochen bekommen.

Diese Partie war am 21. August - dem ersten Spieltag der Saison - abgebrochen worden. Ein Spieler des VTS Iserlohn hatte dem Schiedsrichter den Kugelschreiber gestohlen und auch nicht wieder zurückgegeben.

Das Sportgericht des Kreises Iserlohn wertete dieses als eine grobe Unsportlichkeit. Die Autorität des Schiedsrichters wäre untergraben worden, eine Fortsetzung der Partie wäre unmöglich gewesen Das Rechtsorgan wertete die Partie mit 2:0-Toren und drei Punkten für den BSV Lendringsen als gewonnen. Der Spieler wurde für acht Spiele gesperrt - davon vier auf Bewährung für die kommenden sechs Monate. Hinzu kam eine Ordnungsstrafe. Der VTS Iserlohn nahm das Urteil der Kammer nicht an und ging fristgemäß in die Berufung. Diese wurde nun vom Bezirkssportgericht abgelehnt. Damit ist das Urteil rechtskräftig, eine weitere Revision nicht zulässig.

BSV Lendringsen froh über Urteil

„Das Bezirkssportgericht ist dem Urteil des Kreissportgerichtes gefolgt“, sagt Kai Schmücker kurz und knapp zu dem nun erledigten Vorgang aus dem Iserlohner Oberhaus. Beim BSV Lendringsen begrüßte man die Entscheidung. „Wir hatten darauf gehofft“, sagt BSV-Vorsitzender Torsten Strott. Während das Kapitel Sportgericht für den A-Ligisten erstmal erledigt ist, kann sich das Sportgericht über mangelnde Arbeit nicht beklagen.

„Es macht im Moment keinen Spaß“, sagt Dieter Woltermann, der Staffelleiter der Iserlohner A-Liga. Der erfahrene Funktionär musste am Wochenende gleich zwei Platzverweise an die Kammer abgeben. „Die Vorgänge können von mir als Staffelleiter nicht mehr beurteilt werden“, erklärt der Iserlohner.

Spieler am Boden liegend getreten?

Beim A-Liga-Spiel des VfL Platte Heide gegen den VTS Iserlohn waren kurz vor dem Schlusspfiff zwei Spieler gegeneinander handgreiflich geworden. Zunächst soll ein Platte Heider Akteur den Torwart von VTS Iserlohn geschlagen haben. Dieser wurde dann von seinem Teamkollegen gerächt. „Das muss von der Kammer geahndet werden. In der Iserlohner C-Liga wurde am gleichen Spieltag die Partie zwischen dem TuS Wandhofen und dem VTS Iserlohn II abgebrochen.

Beim Streamingdienst Soccerwatch konnte die Auseinandersetzung zwischen beiden Mannschaften verfolgt werden. Einige Bilder lassen vermuten, dass ein am Boden liegender Spieler getreten wurde. „Es bewahrheitet sich leider das, was ich zu Saisonbeginn schon geahnt hatte. Die Sitten beim Fußball verrohen immer mehr“, sagt Kreissportgerichtschef Kai Schmücker.

Der Lendringser hätte sich gerne eines Besseren belehren lassen. „Was wir als Sportgericht machen können, werden wir tun“, kündigt er eine knallharte Linie an. „Der Kreis muss mit den Vereinen reden“, sieht auch Dieter Woltermann Handlungsbedarf. Kreischef Horst Reimann hatte nach den Vorfällen bei der Sportgerichtssitzung Gespräche angekündigt. Diese Sitzung war wegen eines störendem Zuschauers abgebrochen worden.