Langenholthausen. Horst da Silva Ferreira hat mit seinem Tor für den ersten Saisonsieg des TuS Langenholthausen gesorgt. Warum er trotz des Misserfolgs Spaß hat.

Er beendete am Sonntag mit seinem Treffer die Leidenszeit: Horst da Silva Ferreira erzielte das entscheidende 1:0 für den Fußball-LandesligistenTuS Langenholthausen und sicherte damit den ersten Sieg seit dem 29. Mai. Damals gelang ein 4:2-Erfolg gegen den SC Berchum/Garenfeld. Es folgten in dieser Spielzeit zehn Niederlagen in Serie, bis gegen die SpVg Olpe die Bremse gezogen wurde.

Horst da Silva ist beschäftigt. Kaum von der Arbeit zurück muss die Sporttasche schon wieder gepackt werden. Am Abend steht die nächste Trainingseinheit auf dem Programm. Der 19-Jährige, der in Arnsberg-Uentrop lebt, brennt - wie es sich für einen Brasilianer gehört - für den Fußball. „Meine Vorbilder sind Cristiano Ronaldo und Vinicíus Juníor. Deren Schnelligkeit und Power auf dem Platz möchte ich auch in meinem Spiel verkörpern“, schwärmt der TuS-Kicker von den Weltklassekickern.

Von Soest zum Düsterloh

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Seit Sommer 2021 schnürt da Silva die Schuhe am Düsterloh. In der vergangenen Saison erlebte er die beste Saison der Vereinsgeschichte mit, ging unter Uli Mayer und Tim Rademacher die ersten Schritte im Seniorenbereich. „Es macht großen Spaß hier zu spielen“, betont da Silva, der in der Jugend bei Westfalia Soest kickte. Unter Trainer Ibou Mbaye, der inzwischen als Seniorentrainer bei den Bördestädtern für Furore sorgt und weiter vom Durchmarsch in die Westfalenliga träumen kann.

„Das war auch eine schöne Zeit. Als wir vor ein paar Wochen gegeneinander gespielt haben, habe ich mich sehr darüber gefreut, viele alte Bekannte wiederzusehen“, denkt Horst da Silva Ferreira gerne an seine Zeit im Soester Jahnstadion zurück. Dass er nach seiner Jugendzeit nicht dort geblieben ist, hat mehrere Gründe. „Die Soester haben damals zu mir gesagt, dass ich einen Platz im Kader der ersten Mannschaft haben könnte. Mir war aber der Weg immer zu aufwendig. Ich hatte keinen Führerschein und da war es nicht so einfach von Uentrop nach Soest zu kommen. Ich bekam dann die Möglichkeit in Langenholthausen zu spielen. Die Gespräche haben mich sofort überzeugt“, erklärt der 19-Jährige. Vorteil damals: Mit Bastian Horch und Jan-Elias Clement spielten noch zwei weitere Arnsberger in Langenholthausen, die ihn mit zu Trainingseinheiten und Spielen genommen haben.

Motivation ist hoch - trotz der Misere

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Doch wichtiger als die Vergangenheit ist für Horst da Silva der Blick nach vorn. Und da wartet noch eine Menge Arbeit auf den TuS Langenholthausen. Nach dem ersten Sieg gegen Olpe trifft die Mannschaft am Sonntag auf Westfalenligaabsteiger Borussia Dröschede. Dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft trotz der Misere nicht gelitten hat, kann der Außenverteidiger mit Offensivdrang bestätigen. „Es macht großen Spaß mit den Jungs zu spielen. Wir sind zu einer Mannschaft zusammengewachsen, die Lust darauf hat, miteinander Fußball zu spielen“, gesteht da Silva, dass ihm der Misserfolg nicht die Freude am kicken vermiest hat.

Ein besonders wichtiger Faktor dabei ist auch Trainer Nils Langwald. „Nils glaubt an uns und hat uns auch in der schweren Zeit immer dieses Gefühl vermittelt, dass wir es schaffen können. Nach dem Sieg in Olpe war er sehr emotional, da hat man ihm angesehen, wie groß die Freude bei ihm war. Das hat mich sehr glücklich gemacht“, verrät da Silva, der selbst mit seinem Treffer die Glücksgefühle ausgelöst hat.

Lob für Nils Langwald

„Horst, geh in den Fünfer“, rief Langwald seinem Spieler unmittelbar vor dem Einwurf zu, den Alexander Arf dann genau in jenen Fünfmeterraum des Olper Strafraums warf. „Dann war natürlich ein bisschen Glück dabei, dass der Ball in dieser Situation reingeht“, erklärt da Silva schmunzelnd. Unverdient war der Erfolg aus seiner Sicht nicht. „Wir hatten ja vorher schon ein paar gute Chancen, die wir nicht nutzen konnten. Umso schöner, dass es in der Situation geklappt hat“, weiß der Uentroper, dessen Ziel es ist, „der Mannschaft so gut wie möglich zu helfen“, wie er es formuliert.

Das ist ihm in den vergangenen Wochen gut gelungen, denn auch die Formkurve von Horst da Silva zeigt langsam nach oben. „Er hat ein Riesenspiel gemacht auf seiner Seite“, lobte Alexander Schmale, Sportlicher Leiter des TuS Langenholthausen, seinen Mannschaftskameraden nach der Partie am Kreuzberg.

Der Weg ans rettende Ufer ist unterdessen noch weit und steinig. Fünf Mannschaften steigen bekanntlich aus der Landesliga 2 ab. Der Vorletzte Kiersper SC ist vier Punkte weg, der erste Nicht-Abstiegsplatz neun. Es müssen also noch einige Siege folgen, um den Klassenerhalt zu sichern. Am besten schon am Sonntag gegen Dröschede...