Menden. Tobias Genau trifft als Trainer mit der HVE Villigst/Ergste auf die SG Menden Sauerland. Mit diesen Erwartungen geht er ins Spiel.
Zu einer der Aufgaben von Hallensprecher Stefan Dose vonHandball-Oberligst SG Menden Sauerland gehört auch, die eigenen Anhänger auf das nächste Spiel der „Wölfe“ hinzuweisen. Dieses beschert dem heimischen Branchenführer am Samstag das Auswärtsspiel mit der kürzesten Anfahrt. Es geht nach Schwerte zur HVE Villigst/Ergste. Der Aufsteiger wird trainiert von einem in Menden hochgeschätzten Handball-Kenner: Tobias Genau. Der Arnsberger spielte über viele Jahre bei den damals noch unter der HSG Menden-Lendringsen aktiven Ballwerfern und genoss nicht nur als Handballer einen ausgezeichneten Ruf in der Hönnestadt. Die WP sprach mit Tobias Genau vor dem Wiedersehen mit seinem früheren Klub in der altehrwürdigen Sporthalle Gänsewinkel.
Herr Genau, das dürfte ja am Samstag ein großes Wiedersehen geben – oder nicht?
Tobias Genau:Doch, ich freue mich auf jeden Fall auf dieses Spiel. Es war eine sehr schöne Zeit in Menden und sie war auch erfolgreich. Ich habe noch einige gute Bekannte und Freunde dort. Mit Gerd Lange telefoniere ich noch regelmäßig.
Also sind Sie bestens über die Mannschaft informiert?
Ja, das hat aber nichts mit meiner Freundschaft zu Gerd Lange zu tun. Wir haben uns immer prima verstanden. Früher wollte ich wissen, als es um die Frage ging, ob ich weiter in Menden bleibe, zunächst einmal, ob Gerd weitermacht. Das beschreibt unser gutes Verhältnis ganz treffend.
Und was sagen sie zur Mannschaft des einstigen Vereines?
Ich weiß schon, was bei den Wölfen passiert und wie es um die Mannschaft aussieht. Mich überrascht das keineswegs, dass sie so gut in die Saison eingestiegen sind. Die SG Menden Sauerland ist eben ein Absteiger aus der dritten Liga und für uns ist die Oberliga noch ein Abenteuer.
Wie sollte man das verstehen?
Es geht für uns darum, dass keine nicht erfüllbaren Erwartungen geweckt werden. Es darf keine Euphorie geben. Wir müssen einfach realistisch bleiben.
Wie würden Sie ihre Mannschaft beschreiben?
Es ist immer noch die Mannschaft der Villigster Jungs. Das Team ist praktisch unverändert. Es hat zwei auswärtige Zugänge gegeben. Sicherlich haben die Jungs in der A-Jugend-Bundesliga gespielt, aber der Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga ging dann doch sehr schnell. Dass dann auch noch eine Saison wegen Corona abgebrochen worden ist, hat unseren Weg in die Oberliga noch beschleunigt. Uns ist klar, dass wir noch viel Lehrgeld zahlen müssen. In den ersten drei Spielen der Saison hat man das ja schon gesehen.
Es ist rund ein Jahrzehnt her, dass Sie Ihre Laufbahn bei der HSG Menden-Lendringsen beendet haben. Danach haben sie ja als Trainer bei Borussia Höchsten, den Frauen des ASC Dortmund und jetzt in Villigst-Ergste gearbeitet. Hat sich der Handball im Laufe der Jahre verändert?
Ja, er ist noch schneller und noch athletischer geworden. Das ist für den Zuschauer gewiss sehr reizvoll. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Regeländerungen immer sinnvoll sind.
Welche Prognose haben Sie für den Samstag?
Wir sind auf jeden Fall Außenseiter. Ich freue mich auf einige gute Gespräche in einer wahrscheinlich vollen Halle.