Menden. Fußball-Landesligist BSV Menden spielt im Derby bei Borussia Dröschede. Darum hat der BSV-Kapitän mit dem Gegner noch eine Rechnung offen.
Obwohl Trainer Kevin Hines vor der Saison noch den mahnenden Zeigefinger gehoben hat, läuft es bei den Landesliga-Fußballern des BSV Menden in dieser Saison bislang rund und viel besser, als gedacht. Nachdem die Vorbereitung laut Hines holprig verlaufen sei, steht der BSV nach sechs Spieltagen mit vier Siegen, zwei Unentschieden und keiner Niederlage mit 14 Punkten auf Platz zwei der Landesliga Staffel 2. Da kommt für die Kicker vom Oesberner Weg die nächste Partie gerade recht. Denn am Sonntag ist die Mannschaft zum Derby bei Borussia Dröschede zu Gast. Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Im Gespräch mit der Westfalenpost erklärt BSV-Kapitän Tim Kießler warum es derzeit so gut läuft, spricht über seine Führungsrolle und über die Bedeutung des Derbys.
Herr Kießler, wie läuft es aus Ihrer Sicht derzeit beim BSV Menden?
Tim Kießler: Im Moment läuft es wirklich sehr gut. Wir haben uns ja schon in den vergangenen Jahren eigentlich immer kontinuierlich gesteigert. Als Kevin Hines vor ein paar Jahren das Traineramt übernommen hatte, haben wir noch um den Klassenerhalt gekämpft. Ganz oben haben wir nie angegriffen. Diese Saison sieht es aber so aus, als könnten wir da mithalten. Die Liga ist ziemlich ausgeglichen. Da brauchen wir uns vor keinem verstecken. Die Ergebnisse waren vielversprechend. Am ersten Spieltag haben wir beispielsweise in Soest gewonnen. Wenn man dann sieht, was die danach für Ergebnisse erzielt haben, sind wir absolut zufrieden,wie wir bislang gespielt haben. Wir sind aber noch nicht am Ende. Wir können noch viel mehr.
Der BSV Menden steht aktuell auf Platz zwei der Tabelle. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür, dass es jetzt doch so gut läuft? Kevin Hines hatte ja nach der Vorbereitung noch gewarnt?
Wir hatten schon alle im Gefühl, dass die Vorbereitung nicht optimal gelaufen ist. Trotzdem waren wir, als die Meisterschaft begonnen hat, da. Fast alle Spieler haben bei uns den Anspruch Stammspieler zu sein. Deshalb können wir immer wieder von der Bank nachlegen. Wir haben sehr viele starke Spieler mit verschiedenen Fähigkeiten. Da hat der Trainer gerade im Mittelfeld die Qual der Wahl. Auch die Zugänge haben uns sehr gut verstärkt. Und obwohl alle gerne Stammspieler wären, akzeptieren es alle, wenn sie mal nicht von Anfang an spielen. Das Klima in der Mannschaft ist und bleibt gut. Das sieht man auch wenn wir in Rückstand geraten. Dann glauben wir immer noch an uns. Deswegen sind wir immer zurückgekommen und haben nie aufgegeben. Bei uns stimmt die Chemie.
Vor der Saison hat es relativ wenig Abgänge und relativ wenig Zugänge gegeben. Wie schätzen Sie den Kader in diesem Jahr ein – auch im Vergleich zur Vorsaison?
Ich glaube der Kader ist auf gar keinen Fall schlechter. Klar, hatten wir mit Dean Müsse und Rejhan Zekovic auf ihren Positionen mit die besten Spieler in der Liga. Doch durch unsere Zugänge konnten wir das sehr gut kompensieren. Im Moment sind alle wirklich sehr gut drauf und rufen ihre Leistung ab. Wir haben uns als Team generell weiterentwickelt. Wir haben alle Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass wir immer das abrufen, was wir können. Beim 0:0 zuletzt gegen die SpVg Olpe sind wir zwar froh, dass wir kein Gegentor bekommen haben, aber letztlich wollen wir auch solche Spiele gewinnen.
Sprechen wir über Sie. Sie sind beim BSV Menden ja auch der Kapitän. Welche Funktionen übernehmen Sie in der Mannschaft und wie haben Sie sich in den vergangenen Jahren in Ihrer Führungsrolle entwickelt?
Ich bin da immer mehr reingewachsen. Als ich aus der Jugend kam, konnte ich sehr viel von den erfahrenen Spielern lernen. Das war eine sehr lehrreiche Zeit. Nach und nach habe ich dann mehr Spielanteile bekommen. Jetzt bin ich stolz darauf, eine Führungsrolle einnehmen zu dürfen. Wir haben aber in unserer Mannschaft viele Führungsspieler. Wir versuchen den jungen Spielern Tipps zu geben.
Am Wochenende steht das Derby gegen Borussia Dröschede an. Wie wichtig ist Ihnen dieses Spiel?
Das ist schon mit das wichtigste Spiel in der Saison. Das ist das absolute Highlight im Jahr und wir fiebern schon lange darauf hin. Zuletzt war Dröschede ja in der Westfalenliga, jetzt sind sie abgestiegen. Im Pokal haben wir in der vergangenen Saison gegen sie leider verloren. Da ist auf jeden Fall noch eine Rechnung offen.
Welche Ziele haben Sie mit dem BSV Menden in dieser Saison?
Persönlich möchte ich vorweg gehen und ein Vorbild sein. Langfristig will ich mit dem BSV Menden irgendwann mal in der Westfalenliga spielen. Ob es diese Saison mit dem Aufstieg klappt, muss man abwarten. Dafür ist die Saison noch zu jung. Es geht noch viel nach oben.